Wege aus der Depression nach der Geburt
Kurz nach der Geburt eines Kindes erleben viele Frauen eine zum Teil ausgeprägte depressive Episode. Diese weitverbreitete sogenannte postnatale Depression (PND, auch: postpartale Depression oder Wochebettdepression [Klassifikation nach ICD-10: F 53]) ist für Betroffene eine enorme Belastung. Schuldgefühle und der fälschliche Eindruck, Durch den eigenen Zustand eine „schlechte Mutter“ zu sein, sind weit verbreitet. Wichtig zu wissen: In nahezu allen Fällen erholen sich Betroffene wieder vollständig von ihrer Depression. Dabei kann eine frühzeitig begonnene Therapie die Genesung essenziell fördern, sodass sich Wöchnerinnen mit stark ausgeprägten Anzeichen, zum Wohl der ganzen Familie, nicht scheuen sollten, umgehend professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zusätzlich ist auch die Selbsthilfe eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit, die Stimmung gezielt wieder aufzuhellen. Wir stellen eine Reihe von Maßnahmen vor, wie Du als betroffene Mutter schnellstmöglich wieder aus Deinem Stimmungstief herausfindest.
Postnatale Depression oder Baby Blues?
Viele Mütter erleben in den ersten Tagen nach der Entbindung eine Phase von ausgeprägter Traurigkeit und Niedergeschlagenheit. Die an der Universität Bonn durchgeführte Studie „Postpartale depressive Störung: Häufigkeit und Zusammenhänge mit soziodemographischen und psychosozialen Faktoren“ weist darauf hin, dass – je nach herangezogener Untersuchung – bis zu 75 Prozent der jungen Mütter an einem solchen Verstimmungszustand nach der Geburt leiden. Die auftretenden Symptome unterscheiden sich allerdings in Dauer und Schwere, sodass verschiedene Krankheitsbilder voneinander abgegrenzt werden müssen. Zu unterscheiden sind insbesondere der postpartale Blues, der sogenannte „Baby Blues“ und die postnatale bzw. postpartale Depression.
Baby Blues – Traurigkeit nach der Geburt
Stehen in den ersten Tagen nach der Geburt negative Gefühle wie intensiver, anhaltender Traurigkeit, mangelndem Appetit, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten im Vordergrund, ist dies noch kein Grund zur Besorgnis. Viele Mütter erleben in den ersten Tagen nach der Geburt eine solche vornehmlich weinerliche Phase („Heultage“). Diese gemeinhin als „Baby Blues“ bekannte Episode klingt in der Regel nach wenigen Tagen von alleine wieder ab, sodass eine Therapie nicht notwendig ist. Beim Baby Blues oder postnatalen Stimmungstief handelt es sich um die leichteste Form einer postpartalen depressiven Störung.
Postpartale Depression: Symptome und Dauer – Wenn das Muttersein zur Last wird
Ist die Symptomatik des Baby Blues besonders stark ausgeprägt und hält sich über mehrere Wochen oder gar Monate, sprechen Experten von einer postpartalen bzw. postnatalen Depression. Wie jede depressive Episode zeigt sich auch die postnatale Depression in unterschiedlich starken Ausprägungen. Je nach Anzahl und Schwere der auftretenden Symptome unterscheidet man zwischen einer leichten, mittleren oder schweren postnatalen Depression. Neben den klassischen Symptomen einer Depression zeichnet sich eine postnatale Depression häufig durch schambesetzte Gedanken aus, die rund um das eigene Kind kreisen. Folgende Symptome können im Rahmen einer postpartalen Depression auftreten:
- Antriebsschwäche
- Geringer Appetit
- Zustände innerer Unruhe bis hin zu einer quälenden, nicht zuzuordnenden Angst
- Panikattacken
- Stimmungsschwankungen
- Reizbarkeit
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Fehlendes sexuelles Interesse
- Unfähigkeit Freude zu erleben
- Schuldgefühle
- Zwangsgedanken
Die postnatale Depression ist weit verbreitet. Zwischen 10 und 15 Prozent der Mütter sind nach der Geburt von einer solchen depressiven Episode betroffen.
Postpartale Psychose: schwerwiegende psychische Störung
Klar von einer postpartalen Depression abzugrenzen ist eine postpartale Psychose (PPP). Bei letzterer handelt es sich um die schwerwiegendste Form einer psychischen Störung, die im Wochenbett auftreten kann. Neben ausgeprägten Verwirrungs- und Angstzuständen ist die postpartale Psychose durch Wahnvorstellungen und Realitätsverlust charakterisiert. Sie kann sich zwar aus einer postnatalen Depression heraus entwickeln, tritt aber in der Regel plötzlich auf und bedarf einer sofortigen ärztlichen Behandlung. Die postpartale Psychose tritt deutlich seltener auf als die postpartale Depression. Die Wahrscheinlichkeit nach der Geburt eine postpartale Psychose zu entwickeln liegt bei 0,1 bis 0,2 Prozent.
Postnatale Depression bei Vätern?
Dass Frauen an einer postnatalen Depression erkranken können, ist bereits seit den 1930er Jahren bekannt. Insbesondere seit den 60ern beschäftigen sich zahlreiche wissenschaftliche Studien mit dem Auftreten depressiver Symptome bei Müttern nach der Geburt. Ob auch Männer an postnatalen Depressionen erkranken können, war dagegen lange Zeit nicht Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung. Erst in den letzten Jahren sind auch frischgebackene Väter in den Blick der Forschung geraten. Das – für viele überraschende – Ergebnis: Auch Väter können an einer postnatalen Depression erkranken! Eine in den USA durchgeführte Metastudie, die vorhandene Daten von 28.000 Eltern auswertete, zeigte: Etwa 10 Prozent der Väter fühlen sich in der Schwangerschaft und im ersten Jahr nach der Geburt von ihrer neuen Vaterrolle überfordert und zeigen typische Symptome einer postnatalen Depression. Damit leiden junge Väter etwa doppelt so häufig an einer Depression wie ihre übrigen Geschlechtsgenossen. Tendenziell scheinen Väter dabei allerdings erst etwas später von einer Depression betroffen zu sein als Mütter. Im Gegensatz zu den meisten Frauen neigen Männer zudem dazu, ihr Stimmungstief zu verschweigen. Nicht selten erscheinen sie sogar als besonders aktiv und flüchten sich in ablenkende Aktivitäten.
Ursachen und Risikofaktoren einer postnatalen Depression
Einer postnatalen Depression können verschiedenste Ursachen zugrunde liegen. Häufig sind mehrere Einflussfaktoren für das Herausbilden einer Depression verantwortlich. Evolutionäre Erklärungstheorien etwa weisen darauf hin, dass Krisen von jungen Müttern dabei helfen können, Unterstützung beim Elternaufwand zu bekommen. Darüber hinaus spielt eine ganze Reihe von biologischen und psychischen Faktoren eine Rolle bei der Entwicklung einer postpartalen Depression.
Psychische Faktoren, die bei postnalater Depression eine Rolle spielen können
- Tiefgreifende Rollenveränderungen können eine erhebliche psychische Belastung darstellen – etwa, wenn die Geburt eines Kindes auch Einfluss auf die berufliche Tätigkeit nimmt.
- Junge Mütter sind einem hohen Erwartungsdruck ausgesetzt. Entsprechen die eigenen Gefühle nicht dem Klischeebild einer „glücklichen, strahlenden Mutter“, kann dies das eigene Selbstbild maßgeblich negativ beeinflussen.
- Die Geburt eines Kindes zwingt Mütter, sich mit ihrer eigenen Kindheit auseinanderzusetzen. Eigene unverarbeitete Erlebnisse können daher in dieser Phase zum Vorschein kommen und Einfluss auf die Stimmungslage nehmen.
- Bei Opfern von sexuellem Missbrauch kann es durch die Geburt zu einer Retraumatisierung kommen.
Biologische Faktoren, die bei postnalater Depression eine Rolle spielen können
Die biologischen Faktoren, die eine postnatale Depression begünstigen, sind vielseitig. Zu nennen sind insbesondere
- Ein hormonelles Ungleichgewicht
- Körperliche Veränderungen im Stoffwechsel, an Bauch und Brüsten
- Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen
- Erschöpfung durch die körperlich anstrengende Geburt
Bei Frauen, die in der Vergangenheit bereits an einer Depression oder einer Angststörung erkrankt sind, ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer postnatalen Depression deutlich erhöht. Auch Frauen, die zu Perfektionismus neigen oder ein ausgeprägtes Kontrollbedürfnis haben, sind deutlich häufiger von einer postpartalen Depression betroffen.
Habe ich eine postnatale Depression? Ein Selbsttest
Für Betroffene ist es meist nicht leicht, einzuschätzen, ob dem aktuellen Stimmungstief tatsächlich eine behandlungswürdige psychische Störung zugrunde liegt. Die Beantwortung einer Reihe von Fragen hilft Dir bei der Einschätzung Deines Zustands.
- Leidest Du unter starken Stimmungsschwankungen?
- Bist Du häufig niedergeschlagen und weinst ohne ersichtlichen Grund?
- Leidest Du unter Schlafstörungen?
- Fällt es Dir schwer zu essen?
- Hast Du das Gefühl eine schlechte Mutter zu sein?
- Hast Du Angst Dein Baby nicht richtig versorgen zu können?
- Empfindest Du starke Ängste, die Du nicht richtig zuordnen kannst, oder hast Du sogar Panikattacken?
- Hast Du aggressive Gefühle gegenüber Deinem Baby, die Dich selbst erschrecken? Befürchtest Du, andere könnten schockiert sein, wenn Du über diese Gefühle sprichst?
- Hast Du Schuldgefühle?
- Fällt es Dir schwer, Dich auf etwas zu freuen?
- Fühlst Du Dich überfordert?
- Denkst Du daran, Dir selbst etwas anzutun?
Je mehr der oben gestellten Fragen Du mit „Ja“ beantwortet hast, desto wahrscheinlicher ist es, dass bei Dir eine postpartale Depression vorliegt.
Raus aus dem Stimmungstief: Tipps zur Überwindung der postnatalen Depression
Ständiges Babygeschrei und ein Berg an neuer Verantwortung: Wo bleibt da nur dieses vielbeschworene Mutterglück? Die eigenen Erwartungen an den Stimmungszustand nach der Geburt decken sich in vielen Fällen nicht mit dem tatsächlichen Gemütszustand. Im Rahmen einer postnatalen Depression steigern sich Ängste, Schuldgefühle und Selbstvorwürfe auf ein unangemessenes Maß, das betroffene Mütter erheblich belastet. Die gute Nachricht: Auf eine postnatale Depression folgt in so gut wie allen Fällen eine vollständige Genesung! Professionelle Hilfe sowie eine Reihe von Selbsthilfemaßnahmen sind in der Lage, die Symptomatik deutlich zu lindern. Im Folgenden zeigen wir Dir, wie Du aus eigener Kraft aus dem Schatten der Depression wieder zurück ins Licht findest.
Postnatale Depression: „Warum liebe ich mein Kind nicht? Ich muss eine schreckliche Mutter sein!“
Die Gesellschaft hält uns gerne das Bild glücklicher junger Mütter vor Augen. Wer nach der Geburt keine besonders warmen Gefühle für sein ewig schreiendes Baby aufzubringen vermag, neigt daher allzu schnell zu Selbstvorwürfen und Schuldgefühlen. Dabei geht das Bild der strahlenden jungen Mutter schlicht an der Realität vorbei.
Der wichtigste Schritt hin zur Besserung bei einer postnatalen Depression ist daher eine simple Erkenntnis: Dich trifft keine Schuld für Deine momentanen Gefühle!
Ein großer Teil der an einer postnatalen Depression erkrankten Mütter erlebt Gedanken mit Zwangscharakter. Immer wieder drängen sich quälende Gedanken wie die folgenden ins Bewusstsein:
- „Ich liebe mein Kind nicht. Ich muss eine schreckliche Mutter sein!“
- „Mein Baby ist schon wieder am Schreien. Am liebsten würde ich es einfach zur Adoption freigeben oder irgendwie zum Schweigen bringen!“
- „Ich bin nicht in der Lage für mein eigenes Kind zu sorgen. Ich werde es niemals schaffen, eine gute Mutter zu werden!“
Das Problem: Je öfter Du Dir entsprechende Gedanken machst und je heftiger Du Dich vor diesen erschreckst, desto mehr Bedeutung verleihst Du diesen. Wer häufig negativ denkt, neigt nun einmal dazu selbst an diese Gedanken zu glauben – so absurd sie auch sein mögen. Es gilt daher, diese schädlichen Gedankenkreise zu durchbrechen. Dabei kann es schon helfen, diesen Gedanken ein positives Mantra entgegenzustellen. Tritt einer der verstörenden Gedanken bezüglich unseres Babys auf, sagen wir uns einfach: „Ich bin nicht Schuld! Weder an meinen jetzigen Gedanken noch an meinen Gefühlen. Diese sind ganz natürlich und werden sich über kurz oder lang wieder normalisieren!“
Auch die sogenannte Gedankenstopp-Methode kann dabei helfen aus dem ewigen Grübeln herauszufinden. Jedes Mal, wenn uns ein störender Gedanke überfällt, malen wir uns gedanklich so detailliert wie möglich ein Stoppschild aus und sagen – laut oder flüsternd – „Stopp!“. Nachfolgende Atem- oder Achtsamkeitsübungen verstärken die Wirkung der Gedankenstopp-Methode zusätzlich.
„Das bin nicht ich!“ – Depression objektivieren
Eine postnatale Depression ist geradezu dadurch gekennzeichnet, dass Betroffene als unverhältnismäßig empfundene Gefühle und Gedanken Direkt auf ihren Selbstwert beziehen. Auf eine spontane – und nur natürliche – Wut gegenüber dem Baby, dem schon wieder die Windeln gewechselt werden müssen, folgt der erschreckende Gedanke: „Wie kann ich nur solche Gefühle gegenüber meinem eigenen Kind hegen? Ich muss eine furchtbar schreckliche Mutter sein!“ Sämtliche negativen bis erschreckenden Gedanken und Gefühle scheinen nur eines zu bestätigen: Ich bin ein schlechter Mensch.
Es ist nicht ungewöhnlich, destruktive Gedanken und Gefühle während einer postnatalen Depression auf die eigene Persönlichkeit zu beziehen. Falsch ist es trotzdem! Fakt ist: Das aktuelle Stimmungstief mit den daraus resultierenden Gedanken hat nichts mit der eigenen Person zu tun. Wir werden nicht von unserer momentanen Gefühlslage definiert! Viele Betroffene empfinden es als hilfreich diese – eindeutig der Depression geschuldeten – Gefühle und Gedanken zu objektivieren. Gebt eurer Depression daher ruhig einen Namen und adressiert sie Direkt. Werdet ihr von Wut oder Traurigkeit überwältigt, sagst Du Dir einfach: „Da ist sie schon wieder, dieses nervige Miststück! Naja, ich weiß ja, sie geht auch wieder.“ Zudem kann es helfen, wenn ihr eure Depression gedanklich verbildlicht – etwa als unschönes Tier.
Von Sport bis zu Entspannungsverfahren: Keine Chance der Depression!
Es gibt eine ganze Reihe von Selbsthilfemethoden, die nicht nur bei gewöhnlichen Depressionen, sondern auch bei einer postnatalen Depression sehr gut helfen. Hierzu zählt in erster Linie Sport. Moderater Ausdauersport – von Joggen bis hin zu Schwimmen – schüttet Glückshormone aus und hilft Dir dabei, spürbar wieder ins Gleichgewicht zu finden. Gleiches gilt für verschiedene Entspannungstechniken. Autogenes Training hat sich ebenso als hilfreich erwiesen wie Yoga, Tai Chi oder Atemmeditationen.
„Du bist, was Du isst“ – Gesunde Ernährung bei postnataler Depression
Postnatale Depression führt häufig zu Appetitlosigkeit. Wenn der Körper nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, wird es zusätzlich geschwächt, was sich wiederum negativ auf das Gemüt auswirken kann. Wer keinen großen Appetit hat, sollte darauf achten, regelmäßig kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Insbesondere frisches Obst bietet sich als Zwischenmahlzeit an. Bestimmte Lebensmittel können sich bekanntlich positiv auf die Stimmungs auswirken, indem sie den Serotoninspiegel anheben. Serotonin ist ein wichtiges Hormon, das auch als Glückshormon bezeichnet wird, das nicht nur glücklich macht, sondern auch den Appetit anregen kann. Für die Produktion von Serotonin braucht der Körper die Aminosäure L-Trypophan, die in verschiedenen Nahrungsmitteln enthalten ist. Bekannt ist vor allem Schokolade, die, in Maßen verzehrt, durchaus in Ordnung ist. Diverse tierische Produkte wie Käse, Quark oder Rindfleisch sind reich an Tryptophan. Gesünder sind allerdings pflanzliche Tryptophan-Quellen wie beispielsweise Bananen, Datteln, Erdbeeren, Papayas, Avocados, Wassermelonen, Cashewkerne, Sojabohnen und Samen wie Sesam oder Amaranth. Ebenfalss geeignet sind Früchte mit einem hohen Gehalt an Chinasäure, die Forschungen zufolge, von Darmbakterien zu Tryptophan umgewandelt werden kann. Dazu zählen z. B. Cranberries, Kiwis, Pfirsiche oder auch Äpfel. Grundsätzlich empfiehlt sich bei einem Stimmungstief eine eher kohlenhydratreiche und eiweißarme Ernährung.
Sinnvoll ist eine besonders mikronährstoff- und vitalstoffhaltige Ernährung, d. h. viel frisches Gemüse, das reich an Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen ist. Mangelzustände können eine postnatale Depression nachweislich begünstigen. Insbesondere sollte auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Eisen geachtet werden.
Ebenfalls ratsam ist eine optimierte Fettzufuhr. Sogenannte Transfette sollen vermieden werden. Dabei handelt es sich um künstlich gehärtete Fette wie z. B. Margarine. Auch beim Erhitzen ungesättigter Fettsäuren entstehen Transfettsäuren. Die auch als Killefette bezeichneten Transfette werden mit der Entstehung schwerwigender Krankheiten wie Arteriosklerose in Zusammenhang. Und einer spanischen Studie zufolge erhöhen sie auch das Depressionsrisiko signifikant. Demnach sollte der Konsum von Fastfood, Backwaren und frittierten Speisen auf ein Minimum reduziert werden. Vorteilhaft auswirken können sich hingegen Omega-3-Fettsäuren, die von einigen Experten sogar als natürliche Antidepressiva angepriesen werden. Insbesondere die Wirkung der mehrfach ungesättigten Fettsäure EPA (Eicosapentaensäure) bei depressiven Störungen ist in diversen Studien belegt, auch wenn der genaue Wirkmechanismus noch nicht eindeutig erklärt werden kann. EPA ist haupsächlich in Fischöl enthalten, allerdings gibt es mittlerweile auch vegane Nahrungsergänzungsmittel, mit denen man die Omega-3-Zufuhr gezielt erhöhen kann.
„Manchmal möchte ich mein Baby einfach nur erwürgen!“ – Keine falsche Scheu vor einer Psychotherapie
Eine hartnäckige postnatale Depression lässt sich kaum aus eigener Kraft besiegen. Im Rahmen einer professionellen Psychotherapie kannst Du dagegen gemeinsam mit einem Experten die für Dich beste Strategie erarbeiten. Insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie hat sich bei postpartalen Depressionen als überaus wirksam erwiesen. Dabei werden gemeinsam mit dem behandelnden Therapeuten bzw. der behandelnden Therapeutin belastende Gedanken und Gefühle adressiert, aufgearbeitet und kontrete Verhaltensalternativen in Form von Aufgaben und Aktivitäten bestimmt. Die Gründe für fehlende Muttergefühle kommen dabei ebenso zur Sprache wie das bestehende Bindungsverhältnis von Mutter und Kind.
Auch die achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie (MBCT), die auf der vom Molekularbiologen Jon Kabat-Zinn entwickelten achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (MBSR) mit Fokus einer konzentrierten und aufmerksamen Wahrnehmung des Körpers aufbaut, kann vielversprechend sein. Durch den meditativen Charakter der achtsamkeitsbezogenen Übungen kann sich das Bewusstsein verändern, ohne das man sich mit seinem Leid konfrontieren muss. Diese Therapieform macht nicht nur Spaß, sondern man lernt gleichzeitig Techniken, die man sich Zeit seines Leben zur Stressbewältigung zuhause zunutzen machen kann.
Eine weitere Möglichkeit ist eine Gesprächstherapie (Klientenzentrierte Psychotherapie), bei der die Person im Mittelpunkt steht und nicht das Problem. Der Therapeut begegnet der Mutter mit vorurteilsfrei mit positiver Wertschätzung, Empathie und Echtheit, d. h. dass er nicht in eine Rolle (wie die des Experten) schlüpft, sondern sein Denken, Fühlen und Handeln authentisch offenbart. Der Therapieerfolg entsteht maßgeblich durch die vertrauensvolle und einfühlsame Beziehung zwischen dem Therapeuten und der hilfesuchenden Mutter.
Alternativ oder ergänzend zu einer Psychotherapie hat sich auch die Teilnahme an Selbsthilfegruppen als hilfreich erwiesen. Der Kontakt zu anderen Frauen mit ähnlichen Problemen bestärkt Mütter darin, mit ihren Gefühlen nicht alleine zu sein und diese als normal annehmen zu können. Die Solidarität fördert das Selbstbewusstsein. Selbsthilfegruppen bei postnataler Depression bieten Raum für offene Gespräche, in denen man seine Befindlichkeiten ehrlich und vollständig kommunizieren kann. Allein dieser nicht wertende Efahrungsaustausch hat oftmals eine sehr heilsame Wirkung. Gleichzeitig gibt es auch noch einen wertvollen Informationsausstausch von praktischen Tipps für den Alltag, über empfehlenswerte Literatur, wichtige Ansprechpartner oder weitere Therapiemöglichkeiten.
Pflanzliche Mittel bei postnataler Depression
Bei einer leichten depressiven Verstimmung lässt sich mit pflanzliche Mitteln eine Stimmungsaufhellung erzielen. Am besten erforscht ist die wahrscheinlich die Wirksamkeit der Heilpflanze Johanniskraut (Hypericum perforatum). Es bringt verschiedene Botenstoffe im Gehirn ins Gleichgewicht, gilt als gut verträglich und es besteht keine Gefahr einer Abhängigkeit. Hochdosierte Johanniskraut-Präparate sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Sofern innere Unruhe, Angstgefühle und kreisende Gedanken im Vordergrund stehen, ist Arzneilavendel (Lavandula angustifolia) als pflanzlicher Helfer gegen Unruhezustände angewendet werden. Lavendel gibt es ebenfalls als pflanzliche Arzneimittel in der Apotheke.
- ⭐ EINZIGARTIG: Wir verwendet einzigartige Rohstoffe für unsere Bio Johanniskraut Kapseln mit Passionsblume - BIO Extrakte aus Europa statt konventioneller Rohware aus China wie die meisten anderen Anbieter. Unser Bio Johanniskraut Extrakt entspricht 1.000 mg Pulver entspricht und unser Bio Passionsblume Extrakt entspricht 400 mg Pulver pro Kapsel. Beide BIO Rohstoffe werden in Europa angebaut und in Frankreich nur unter Einsatz von Wasser (kein Ethanol!) extrahiert.
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- 🍀 PFLANZENKRAFT: Johanniskraut (Hypericum perforatum) und Passionsblume (Passiflora incarnata) werden ähnlich wie Baldrian, Melisse, Melatonin, L-Tryptophan, Frauenmantel oder Hopfen seit langem in der traditionellen Naturheilkunde eingesetzt. Beliebt ist auch die Einnahme als Johanniskraut Dragees - allerdings mit zahlreichen Zusatzstoffe. Da wir aus rechtlichen Gründen keine Aussage über mögliche Effekte machen dürfen, empfehlen eine eigene Recherche zur Wirkung dieser Pflanzen.
- 🥼 DEUTSCHE PRODUKTION: Unsere Johanniskraut Rotöl Kapseln werden ausschließlich in Deutschland nach höchsten Qualitätsstandards hergestellt. Um eine optimale Qualität sicherzustellen, testen wir unsere Passionsblume Kapseln nicht wie andere Anbieter nur auf mikrobielle Verunreinigungen, sondern auch auf Pestizide, Schwermetallrückstände und aktive Inhaltsstoffe. Selbstverständlich ist unser Produkt gentechnikfrei, frei von jeglichen Zusatzstoffen und für Veganer:innen geeignet.
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Bachblüten bei postnataler Depression
Nicht zu unterschätzen ist die seelische Komponente, die sich auf nebenwirkungsfreie Weise mit einer Bachblütentherapie ansprechen lässt. Die Essenzen werden immer ganz individuell nach Deinen eigenen Themen ausgewählt, sodass die genaue Auswahl der für Dich sinnvollen Bachblüten von den Gefühlen abhängt, die für Dich im Vordergrund stehen. Es lohnt sich also sich mit allen 38 Blüten vertraut zu machen, bevor Du Deine persönliche Mischung zusammenstellst. Besonders ansprechend sind für viele Mütter mit postnataler Depression die folgenden Mittel: Die wohl wichtigste Bachblüte bei postnataler Depression ist Mustard, die plötzlich auftretenden Depressionen und unerklärlichen melancholischen Zuständen zugeordnet ist und für innere Stabilität und Gelassenheit steht. Empfindungen von tiefster Verzweiflung und Ausweglosigkeit sind Anzeichen für die Bachblüte Sweet Chestnut, damit sich neue seelische Perspektiven auftun können, die gern als Licht am Ende des Tunnels bezeichnet werden.
Geistige Ruhe bei wiederkehrenden quälenden Gedanken ist das zentrale Thema der Bachblüte White Chestnut. Wenn es sich dabei um neagtive oder ablehnende Gedanken handelt, die Gefühle wie Wut oder etwa auch Eifersucht auf das Kind auslösen, kann die Bachblüte Holly zur Herzöffnung und Liebesfähigkeit beitragen. Sofern diese Gedanken oder Gefühle oder auch die eigene Erkrankung Schuldgefühle auslösen, ist die Bachblüte Pine sinnvoll, um von Selbstvorwürfen wieder zur Selbstakzeptanz zurückzufinden.
Phasen persönlicher Veränderung, zu denen eindeutig auch die Geburt eines Kindes gezählt werden muss, werden mit der Bachblüte Walnut begleitet, um die erforderlichen Anpassungen des Gemüts an die neuen Umstände zu erleichtern. Fühlt sich eine Mutter den neuen Aufgaben und der großen Verantwortung für das Baby plötzlich nicht gewachsen, ist Elm die passende Bachblüte.
Bei Schockzuständen und traumatische Erlebnissen wie etwa einer Frühgeburt, ist die Einnahme der Bachblüte Star of Bethlehem angeraten. Diese zielt auf die Erlebnisverarbeitung ab, indem sie der Seele Trost und Kraft spendet. So kann sich die Mutter nach dem oft nicht nur schmerzhaften, sondern überwältigenden Ereignis der Geburt wieder ihrer inneren Führung öffnen und energetisch reorientieren. Falls die Orientierungslosigkeit ihren Ursprung darin hat, dass die Mutter während ihrer Schwangerschaft in einer Art Traumwelt gelebt hat, wie die Zeit nach der Geburt verlaufen mag, im Sinne überzogener Erwartungen des Glücks, das der Säugling automatisch bringen soll, oder eines Ausblendens der tatsächlichen Realität mit all ihren Pflichten und Unannehmlichkeiten, kann die Bachblüte Clematis zu einer heilsamen Auseinandersetzung mit der Realität beitragen. Hat die Geburt zu einer Apathie oder Lethargie geführt, lädt die Bachblüte Wild Rose dazu ein, sich wieder aktiv am Leben zu beteiligen und Lebensfreude im Alltag zuzulassen.
Nicht zuletzt ist das Thema Angst bei vielen Frauen mit postnataler Depression äußerst präsent. Bei unerklärlichen oder unbeschreiblichen Ängsten kommt die Bachblüte Aspen in Frage, bei konkreten Ängsten hingegen Mimulus. Bei übermäßigen Sorgen um das Baby, z. B. weil es zu früh geboren wurde oder krank auf die Welt kam, ist wiederum Red Chestnut das Mittel der Wahl. Sofern die Ängste einem Gefühl von ungenügendem Selbstvertrauen ausgelöst werden, kommt die Bachblüte Larch zum Einsatz, um die Selbstbegrenzung zu überwinden, damit die Mutter dank ihres Selbstwertgefühls persönliche Erfolge anstelle von Niederlagen erwarten kann.
Als Akutmaßnahme eignet sich darüber hinaus die Einnahme der Original Blüten-Mischung nach Dr. Bach, die z. B. von der Firma Nelsons unter der Bezeichnung Rescue Tropfen vorgefertigt in der Apotheke erhältlich ist. Rescue Tropfen können auch schon von Schwangeren beim Einsetzen der Wehen zur seelischen Geburtsvorbereitung sowie unmittelbar nach der Entbindung zur Harmonisierung angewendet werden.
- Original Bachblütenmischung mit den fünf klassischen englischen Bachblüten
- Cherry Plum, Clematis, Star of Bethlehem, Impatiens, Rock Rose
- Streukügelchen mit Bachblütenessenzen
- 15 g Globuli
- alkoholfrei; daher auch für Kinder geeignet
Letzter Weg: Medikamente als Ausweg aus der Krise
Bei sehr hartnäckigen postnatalen Depressionen kann die Einnahme von Psychopharmaka zu einer Besserung der Symptome führen. Der Eingriff in die Biochemie des Körpers kann allerdings durchaus mit schwerwiegenden Nebenwirkungen einhergehen – ganz zu schweigen von dem erheblichen Suchtpotenzial. Eine medikamentöse Behandlung durch einen Arzt ist daher stets der letzte Ausweg und nur betroffenen Frauen zu empfehlen, die bereits alle sonstigen Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Am häufigsten verschrieben werden bei einer postnatalen Depression Antidepressiva, Tranquilizer und Schlafmittel (Hypnotika).
- Antidepressiva: Die Wirkung von Antidepressiva setzt in der Regel nicht sofort ein. Meist braucht es einige Wochen, bis eine Besserung der Symptome einsetzt. Wird das verschriebene Medikament gut vertragen, erfolgt die Behandlung meist über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten.
- Tranquilizer: Tranquilizer werden als „Notfallmedikament“ für Betroffene verschrieben, die unter starken Angstzuständen leiden. Meist handelt es sich dabei um Beruhigungsmittel aus der Gruppe der Benzodiazepine. Wichtig: Tranquilizer haben ein hohes Suchtpotenzial! Der Zeitraum der Anwendung sollte daher so kurz wie möglich gehalten werden!
- Hypnotika: Schlafstörungen sind ein weitverbreitetes Symptom einer postnatalen depressiven Episode. Hypnotika wirken sedierend und schlafinduzierend und verhelfen Betroffenen zu einem normalen Schlaf-Wach-Rhythmus zurückzufinden. Auch Schlafmittel können abhängig machen und sollten nur kurzfristig eingenommen werden.
Ob ein Stillen des Kindes bei gleichzeitiger Einnahme von Psychopharmaka möglich ist, muss mit dem behandelnden Arzt geklärt werden.
Nebenwirkungen und Gefahren von Psychopharmaka
Die Einnahme von Psychopharmaka geht in vielen Fällen nicht nur mit der Gefahr einer Abhängigkeit, sondern auch mit gravierenden Nebenwirkungen einher. Um nur einige dieser Nebenwirkungen von Antidepressiva – dem bei postnatalen Depressionen mit Abstand am häufigsten verschriebenen Medikament – zu nennen:
- Schwitzen
- Schwindelgefühle
- Schlafstörungen
- Appetitlosigkeit oder starke Gewichtszunahme
- Schwankender Blutdruck
- Magen- und Verdauungsbeschwerden
- Verringertes sexuelles Interesse
Hinzu kommt, dass die genaue Wirkung von Psychopharmaka auf unseren Hirnstoffwechsel nicht restlos bekannt ist. Diverse Studien legen sogar nahe, dass die Einnahme von Psychopharmaka negative Langzeitfolgen für unser Gehirn haben kann. In seinem Buch „Anatomy of an Epidemic: Magic Bullets, Psychiatric Drugs, and the Astonishing Rise of Mental Illness in America“ hat der US-amerikanische Journalist Robert Whitaker eine Vielzahl an Studien zusammengetragen, die die negativen Langzeitfolgen von Psychopharmaka beschreiben.
Neben verschreibungspflichtigen Medikamenten sind auch eine Reihe von homöopathischen Mitteln in der Lage, die Symptome einer Depression zu lindern. Im Gegensatz zu klassischen Antidepressiva haben diese kaum oder keine Nebenwirkungen. Auch ein Suchtpotenzial ist nicht bekannt. Da in der Homöopathie mehrere 1000 Mittel bekannt sind, deren Auswahl eine komplexe Anamnese erfordert, sollten sich betroffene Frauen aufgrund der Ernsthaftigkeit der Erkrankung stets an einen homöopathischen Arzt mit entsprechender Zusatzqualifikation wenden.
Postpartale Depression: Wie können Angehörige helfen?
Angehörigen fällt es oftmals schwer den Leidensdruck einer jungen Mutter nachzuvollziehen, die an einer postnatalen Depression erkrankt ist. Umso wichtiger ist es, dass sich Angehörige zunächst über die Thematik informieren. Als Angehörige habt ihr verschiedene Möglichkeiten, der jungen Mutter zu helfen. Im Folgenden geben wir euch einige Tipps an die Hand.
1. Offenheit ist die beste Strategie
Wenn ihr vermutet, dass eine Angehörige an einer postnatalen Depression leidet, ist es wichtig, dies offen anzusprechen. Das Verschweigen einer depressiven Episode kann die Symptomatik noch weiter verschlimmern. Prinzipiell gilt: Reden ist die beste Strategie! Im Idealfall habt ihr bereits einige Tipps parat, um der Betroffenen weiterzuhelfen.
2. Angst dem Kind etwas antun zu können: Vorwürfe sind fehl am Platz!
Berichtet eine junge Mutter über ihre postnatale Depression, sind Vorwürfe absolut fehl am Platz. Für Angehörige kann dies durchaus eine Herausforderung sein, denn mitunter sind depressive Mütter von für Außenstehende schwer nachvollziehbaren Gedanken geplagt. Die Angst, dem eigenen Baby etwas antun zu können etwa erscheint vielen Angehörigen als irrational oder sogar verstörend. Es ist daher wichtig zu wissen, dass entsprechende Gedanken nicht ungewöhnlich sind. Am besten versucht ihr der Betroffenen zu vermitteln, dass ihr sie versteht und ihre Gedanken sie nicht zu einer schlechten Mutter machen.
3. Eine Mutter bleibt auch Frau!
Junge Frauen fühlen sich nach der Geburt häufig allzu sehr in ihre neue Mutterrolle gedrängt. Den eigenen Bedürfnissen scheint die Gesellschaft plötzlich keinen Platz mehr einzuräumen. Umso fataler ist es, wenn Partner oder nahe Angehörige der jungen Frau ebenfalls das Gefühl vermitteln, nun ausschließlich Mutter zu sein. Nicht selten sind Gefühle des Eingeengtseins und der eigenen Unzulänglichkeit die Folge. Partner und Angehörige tun daher gut daran, die junge Mutter daran zu erinnern, dass sie nicht nur eine Mutter, sondern nach wie vor eine Frau ist. Schon die Ermutigung alte Hobbys wieder aufzunehmen kann helfen, der Abwärtsspirale zu entkommen.
4. Unterstützung anbieten, ohne die Mutter aus der Verantwortung zu nehmen
Prinzipiell gilt: Angehörige sollten eine Mutter mit postnatalen Depressionen nach Kräften unterstützen. Hilfe im Haushalt und bei der Versorgung des Kindes ist ebenso wichtig wie klärende Gespräche und ein offenes Ohr für die Probleme der Betroffenen. Allerdings gilt es auch hier maßzuhalten. Eine zu engagierte Hilfe kann auch kontraproduktiv sein. Das ist etwa dann der Fall, wenn der jungen Mutter so viele Aufgaben abgenommen werden, dass sie keinerlei Verantwortung mehr zu tragen hat. Dies kann Gefühle der eigenen Unzulänglichkeit und Nutzlosigkeit sowie den Eindruck als Mutter versagt zu haben noch verstärken. Als Faustformel gilt: Nehmt eurer Angehörigen so viel wie nötig ab und belasst ihr so viele Aufgaben wie möglich!
Kann ich einer postnatalen Depression vorbeugen?
Ob einer postnatalen Depression wirksam vorgebeugt werden kann, ist unter Experten umstritten. Es gibt Hinweise darauf, dass Ruhe und eine weitestgehende Stressreduzierung während der Schwangerschaft die Wahrscheinlichkeit, nach der Geburt an einer postnatalen Depression zu erkranken, senkt. Zudem kann psychologische Unterstützung während und nach der Schwangerschaft die Herausbildung einer Depression verhindern. Gerade Frauen mit depressiver Vorgeschichte tun daher gut daran, sich rechtzeitig um psychologische Unterstützung zu bemühen. Drei Wege haben sich dabei als hilfreich erwiesen:
- Professionelle Therapie: Eine Begleitung durch einen professionellen Psychotherapeuten ist die wohl wirksamste Möglichkeit, eine Depression schon im Keim zu ersticken.
- Hebamme: Auch viele Hebammen kennen sich mit dem Phänomen der postnatalen Depression gut aus und bieten entsprechende Hilfestellungen an. Es lohnt sich, die eigene Hebamme Direkt auf die Thematik anzusprechen und nach Vorbeugemaßnahmen zu fragen.
- Gespräche mit Betroffenen: Sehr heilsam sind darüber hinaus Gespräche mit Müttern, die bereits Erfahrungen mit postnatalen Depressionen sammeln konnten.
Studien zeigen, dass sich die Wahrscheinlichkeit, an einer postpartalen Depression zu erkranken, durch psychologische Unterstützung um bis zu 50 Prozent senken lässt. Neben einer psychologischen Betreuung gibt es zudem Hinweise darauf, dass nach der Geburt eine Behandlung mit dem Gelbkörperhormon eine Depression verhindern kann. Diese Möglichkeit sollte mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.