Hier erfährst Du alles, was Du über die Heilpflanze Beinwell wissen solltest – von den Inhaltsstoffen über die Wirkung bis zur Anwendung.
Was ist Beinwell?
Der Echte Beinwell (Symphytum officinale) oder auch Beinwurz trägt seine hauptsächliche Anwendung bereits im Namen. „Der, der den Beinen guttut“ hat man ihn einst getauft. Und tatsächlich schätzt man ihn seit vielen Jahrhunderten als Heilpflanze, die sehr vielseitig einsetzbar ist. Früher wurde Beinwell zudem als pflanzliches Färbemittel eingesetzt, das mit seiner goldgelben Farbe verschiedenste Stoffe verschönerte. Heute findet er auch als natürlicher Kompostbeschleuniger Anwendung.
Beinwell gehört zur Familie der Raublattgewächse und kann eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreichen. Das Heilkraut kommt sowohl in Europa und Asien vor. Man findet die Staude, deren rübenförmige Wurzel bis zu 30 Zentimeter tief reicht, bevorzugt an Wegrändern, Uferzonen und auf Feuchtwiesen. Die Wurzel der Heilpflanze weist eine dunkelbraun-schwärzliche Färbung auf. Innen hingegen ist sie hellgelb. Ihre langen, behaarten Blätter sind nur schwer vom Stängel zu lösen.
Die glockenförmigen Blüten vom Beinwell öffnen sich im Mai und leuchten in den Farben Rosa bis Violett. Im Juli ist die Blütezeit der traditionellen Heilpflanze zu Ende.
Inhaltsstoffe von Beinwell
Zu den arzneilich bedeutenden Wirkstoffen zählen neben Allantoin, Schleimstoffe und Hydroxyzimtsäure-Derivate. Des Weiteren kommen Gerbstoffe, Pyrrolizidin-Alkaloide, Inulin sowie Terpene, Sterole und Kieselsäure vor. Auch gehören die Phenolcarbonsäuren wie Salicylsäure, Kaffeesäure, Rosmarinsäure und Chlorogensäure zu den arzneilich relevanten Inhaltsstoffen.
Beinwell Wirkung
Beinwell zur schnelleren Wundheilung bei Verletzungen
Beinwell wird aufgrund seiner entzündungshemmenden, abschwellenden und wundheilungsfördernden Wirkung zur äußerlichen Behandlung von Verletzungen – beispielsweise Sportverletzungen oder Verletzungen infolge eines Unfalls – angewendet. Dazu zählen:
- Verstauchungen
- Muskelzerrungen (etwa Sprunggelenkszerrung)
- Prellungen
- Knochenbrüche
- Hautabschürfungen
- Quetschungen
- Blutergüsse
Beinwell bei Muskelschmerzen und bei Entzündungen der Gelenke und Sehnen
Aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung kann Beinwell laut Studien auch bei Schmerzen und Schwellungen im Bereich der Muskeln, Gelenke und Sehnen eingesetzt werden. So soll die Heilpflanze beispielsweise die Schmerzen bei Arthrose, etwa des Kniegelenks, und muskulär bedingten Rückenschmerzen sowie bei Muskelkater lindern helfen. Auch bei Entzündungen wie einer Sehnenscheidenentzündung, einer Schultergelenkentzündung oder einem Tennisellenbogen soll Beinwurz gute Dienste leisten und die Entzündung schneller abklingen lassen. Beinwell kann aufgrund seiner wundheilungsfördernden, antibakteriellen Eigenschaften auch zur schnelleren Heilung von Operationsnarben eingesetzt werden.
Beinwell – Einsatz bei vielfältigen Gesundheitsproblemen
In früheren Jahrhunderten benutzen Naturheiler Beinwell zur Therapie von Bluterbrechen, Lungenerkrankungen und Lähmungen nach Schlaganfällen sowie Querschnittslähmungen. In der heutigen Naturmedizin findet die Heilpflanze auch Anwendung in der Behandlung von Hauterkrankungen wie Ekzemen, Frostbeulen, Schuppenflechte, Warzen und allergischen Hautreaktionen. Außerdem wird das Heilmittel in der Naturmedizin bei Krampfadern, Hämorrhoiden, Geschwüren, Phantomschmerzen (nach einer Amputation) und Verbrennungen eingesetzt.
Anwendung und Dosierung von Beinwell
Fachleute empfehlen, Beinwell nur äußerlich in Form von Salben, Cremes oder Brei-Umschlägen und nicht länger als sechs Wochen am Stück im Jahr zu verwenden, da er giftige Inhaltsstoffe enthält. Wer auf fertige Präparate aus der Apotheke oder der Drogerie zurückgreift, ist auf der sicheren Seite, denn aus denen wurden die giftigen Alkaloide zuvor entfernt. Zur genauen Dosierung kann der Apotheker befragt oder die Packungsbeilage gelesen werden. Auf eine innere Anwendung durch Tee sollte laut Experten verzichtet werden.
Um eine Creme selbst herzustellen, können die frischen oberen Teile des Beinwells entsaftet werden. Diesen Saft dann im Verhältnis 1:5 in eine Creme- oder Salbengrundlage geben und verrühren. Für einen Umschlag mit Beinwell können frische Blätter püriert werden. Der Brei kommt dann auf ein gefaltetes Tuch und wird auf die gewünschte Stelle aufgelegt. Wird die Stelle zuvor mit neutralem Öl versehen, klebt der Beinwell-Brei nicht an der Haut fest. Mit Frischhaltefolie fixieren und alle paar Stunden Umschlag erneuern. Es ist auch möglich, einen Umschlag aus 100 Gramm getrocknetem Beinwellkraut zuzubereiten. Dieses wird in einem Liter Wasser für zehn Minuten gekocht. Dann kann mithilfe eines Tuchs, das in die Lösung gegeben wird, ein Umschlag gemacht werden.
Was ist bei der Anwendung zu beachten?
Beinwell kommt in Präparaten oft kombiniert mit anderen Heilkräutern wie Schafgarbe vor. Das Heilkraut darf weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit oder bei Kindern unter drei Jahren angewendet werden. Zudem soll es nicht auf offene Wunden gelegt werden. Als Nebenwirkungen bei äußerlicher Anwendung wurden vereinzelt Hautrötungen beobachtet.
- Reine hochwertige Essenz - ohne Zusätze
- Für Umschläge, Kompressen oder einfach sanftes Einreiben auf die Haut
- Hergestellt in Deutschland