Hier erfährst Du alles, was Du über die Heilpflanze Mariendistel wissen solltest – von den Inhaltsstoffen über die Wirkung bis zur Anwendung.
Frauenmantel ist die Heilpflanze für die Frau. Denn: Bis heute nutzt man das Kraut vorrangig, um Frauenbeschwerden zu lindern. Daher ist es auch als Allerfrauenheil oder Mutterkraut bekannt. Bereits die Germanen nutzten Frauenmantelkraut in ihren religiösen Praktiken, um ihrer Liebesgöttin Freya zu huldigen.
Der „Gewöhnliche“ oder „Gemeine Frauenmantel“ (Alchemilla vulgaris) steht für eine Gattung innerhalb der Familie der Rosengewächse. Dazu gehören verschiedene Arten wie der Gelbgrüne Frauenmantel, der Alpen-Frauenmantel oder der Weiche Frauenmantel. Zu ihrem ungewöhnlichen Namen kam die Heilpflanze aufgrund der Form ihrer wellig geformten Blätter, die an das Gewand Marias auf den Heiligenbildern erinnert. Die ursprüngliche Heimat der mehrjährigen Heilpflanze liegt in Osteuropa und Asien. Inzwischen trifft man sie aber auch im Rest Europas und in Nordamerika an. Frauenmantel wächst bevorzugt auf Feuchtwiesen, an Hängen sowie in lichten Wäldern.
Eine Besonderheit der bis zu 50 Zentimeter hohen Staude ist, dass auf ihren Blättern morgens Wassertropfen zu sehen sind. Diese rühren aber nicht etwa vom Tau her, sondern werden durch den Prozess der Guttation aus dem Inneren der Blattränder an die Oberfläche befördert. Die Alchemisten früherer Zeiten schrieben diesen Tropfen besondere Heilwirkungen zu. Die rundlichen Blätter sind am Rand gezackt und können bis zu 15 Zentimeter breit werden. Von Mai bis September ist die Blütezeit beim Frauenmantel. Dann entfaltet er seine vielen sehr kleinen, gelblich-grünen Blüten. Die Nussfrüchte der Heilpflanze sind ebenso klein und unscheinbar wie die Blüten.
Zu den Inhaltsstoffen des Frauenmantels zählen Gerbstoffe, vor allem das Agrimoniin und Pendunculagin. Daneben finden sich Flavonoide in der Heilpflanze.
Arzneilich genutzt wird das gesamte Frauenmantelkraut, also Blätter, Blüten und Stängel. Die Naturheilkunde setzt Frauenmantel breiter gefächert ein als die Schulmedizin.
Traditionellen wird Frauenmantel – vor allem als Tee – eingesetzt, um Menstruationsschmerzen zu lindern und Hormonstörungen bei Frauen auszugleichen. So besitzt Frauenmantelkraut krampflösende Eigenschaften, sodass sich Periodenkrämpfe mit der Heilpflanze reduzieren lassen sollen. Außerdem soll das Heilkraut eine zu schwache, zu starke oder unregelmäßige Regelblutung ausgleichen, das Prämenstruelle Syndrom (PMS) lindern und hormonell bedingte Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen verringern können. Diese Heilwirkungen werden speziellen Pflanzenstoffen zugeschrieben, die dem Progesteron, also dem weiblichen Sexualhormon, ähneln. Diese können im Körper offenbar regulierend eingreifen. Die entkrampfende Wirkung bei Menstruationsschmerzen gilt als medizinisch anerkannt.
Naturheilkundler empfehlen Frauenmanteltee oder Mönchspfeffer, um bei einem unerfüllten Kinderwunsch die Fruchtbarkeit zu erhöhen. So soll Frauenmantelkraut als Tee getrunken die Einnistung des Eis fördern, einen unregelmäßigen Zyklus stabilisieren helfen und Hormonungleichgewichte harmonisieren. Dadurch kann sich die Chance auf eine Schwangerschaft vergrößern.
Nach der Geburt empfehlen Naturmediziner Frauenmantelkrauttee, um die Milchbildung anzuregen und dem Baby ausreichend Milch zur Verfügung zu stellen.
Die positive Heilwirkung von Frauenmantel auf den Magen-Darm-Trakt ist durch Studien belegt, sodass die Heilpflanze in diesem Bereich als alternatives Heilmittel medizinisch anerkannt ist. So kann Frauenmanteltee aufgrund seiner adstringierenden (zusammenziehenden) Wirkung etwa die Beschwerden bei bakteriell oder viral bedingtem Durchfall lindern, indem sich die Schleimhaut des Darms zusammenzieht und den Keimen das Festsetzen in der Darmschleimhaut erschwert wird.
Die entzündungshemmende und adstringierende Wirkung von Frauenmantel spielt auch bei der Eindämmung von Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten eine große Rolle. Ein Tee aus dem Frauenmantelkraut, Kapseln oder die Tinktur helfen dabei, die Symptome einer Erkältung wie Schnupfen, Husten und Fieber zu lindern. Auch das schmerzhafte Schlucken bei Halsschmerzen oder einer Mandelentzündung soll durch das pflanzliche Heilmittel schneller wieder vergehen und an Intensität nachlassen. Laut Naturmedizinern soll Frauenmantel sogar bei Asthma Besserung bringen.
Traditionell wird der Extrakt von Frauenmantelkraut in der Volksmedizin bei unterschiedlichen Hauterkrankungen eingesetzt. Aufgrund seiner entzündungshemmenden und wundheilungsfördernden Eigenschaften kann er als sanftes Hausmittel bei (eitrigen) Wunden, Geschwüren, Ekzemen sowie Akne zum Einsatz kommen. Wunden können mit Frauenmantelextrakt schneller verheilen, eine entzündete, gerötete Haut mit Juckreiz kann sich bessern. Wann immer Schleimhäute entzündet sind – etwa bei einer Bindehautentzündung, Zahnfleischentzündung (etwa Aphten) – unterstützt Frauenmantel als Tinktur oder Tee eingenommen den Körper bei der Heilung.
Frauenmantel soll laut Heilpraktikern auch auf die Psyche eine positive Wirkung haben. Diese soll darin bestehen, dass Frauenmantelkraut als Tropfen oder Tee das Nervensystem beruhigt und so auch stressbedingte Symptome wie Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit lindern hilft.
Die Arzneidroge Frauenmantel gibt es neben dem Tee aus getrocknetem Kraut als Extrakt in Form von Tabletten, Kapseln, Dragees, Tinktur, Tropfen, Salbe, Creme sowie homöopathischen Globuli zu kaufen. Du kannst den Tee oder die Fertigpräparate in der Apotheke, Drogerie oder im Bioladen erhalten.
Bei Frauenleiden wie Menstruationsschmerzen oder Wechseljahresbeschwerden, aber auch bei Erkältungssymptomen oder Durchfall ist die Einnahme von Kapseln, Tee oder Tropfen empfehlenswert. Hauterkrankungen – etwa Akne, Juckreiz und entzündeter Haut – lassen sich hingegen gut äußerlich mit Frauenmantel-Salbe, oder -Creme behandeln. Auch kalter Tee kann als Umschlag auf der Haut angewendet werden. Bei Problemen im Mundbereich, etwa bei einer Entzündung der Rachenschleimhaut, kann eine Gurgellösung aus dem Extrakt des Frauenmantels zum Einsatz kommen.
Die jeweilige Dosierung entnimmst Du der Packungsbeilage Deines Fertigpräparats. Alternativ kannst Du in der Apotheke nachfragen. Als Tagesdosis veranschlagen Experten 5 bis 10 Gramm der Droge.
Die Verwendung von Frauenmantel als Küchenkraut ist nicht sehr verbreitet. Da seine Blätter aber nicht giftig sind, können sie aber durchaus in der Küche eingesetzt werden. Man kann die frischen, noch jungen Blätter – roh gegessen oder in gegarter Form – für Wildgemüsegerichte, etwa Wildkräutersalate oder Wildkräutersuppen, verwenden. Getrocknete Frauenmantelblätter haben einen recht strengen Geschmack und sind daher weniger zum Essen geeignet. In Kräuterlikören lässt sich Frauenmantel ebenfalls finden.
Wenn Du Dir einen Frauenmanteltee selber machen möchtest, nimmst Du 1 bis 2 Gramm des fein geschnittenen Krauts und übergießt es mit 150 Milliliter kochendem Wasser. Nach 10 Minuten Pflanzenteile abseihen. Von dem Tee trinkst Du dann zwischen den Mahlzeiten 3 bis 5 Mal täglich eine Tasse. Frauenmantelkraut findet sich oft auch in Teemischungen kombiniert mit anderen, ähnlich wirkenden Heilkräutern wie Schafgarbe oder Mönchspfeffer. Bei einem Kinderwunsch kannst Du alternativ auch Himbeerblättertee trinken.
Ist die Schwangerschaft festgestellt, sollen Frauenmantel-Produkte abgesetzt werden. Bei bekannter Allergie gegen Frauenmantel darf die Heilpflanze wegen unangenehmer Nebenwirkungen ebenfalls nicht eingenommen werden. Empfindliche Menschen können unter Umständen mit Magenbeschwerden wie Übelkeit oder anderen allergischen Symptomen auf die Einnahme von Frauenmantelkraut reagieren. In der Stillzeit empfehlen Naturheilkundler die Einnahme von Frauenmantel, da die Heilpflanze die Milchbildung anregt. Schulmediziner raten davon ab, weil es keine Studien dazu gibt.
Bei der Einnahme von Medikamenten solltest Du den Einsatz von Frauenmantel mit Deinem Arzt besprechen. Das Heilkraut kann die Wirkung von Medikamenten herabsetzen. Bei länger als 3 Tage andauerndem Durchfall ist generell ein Arztbesuch vonnöten – gerade wenn Babys, kleine Kinder oder Kinder unter 12 Jahren davon betroffen sind. Die Schulmedizin rät von einem Einsatz von Frauenmantel-Präparaten bei Kindern unter 12 Jahren ab, da gesicherte Studien fehlen.