Hier erfährst Du alles, was Du über die Heilpflanze Ginkgo wissen solltest – von den Inhaltsstoffen über die Wirkung bis zur Anwendung.
Was ist Ginkgo?
Der Ginkgo-Baum (Ginkgo biloba) ist ein uraltes Gewächs, das bereits zu Zeiten der Dinosaurier vor 250 Millionen Jahren existierte. Deshalb wird er auch als lebendes Fossil bezeichnet. Der Ginkgo-Baum, der mehr als 1000 Jahre alt werden kann, kommt natürlich nur in China und Japan vor. Dort wird er aufgrund seiner enormen Lebenskraft und Widerstandsfähigkeit als heiliger Baum verehrt. Nach Europa kam der Ginkgo-Baum, der bis zu 30 Meter hoch wachsen kann, mit holländischen Seefahrern. Hier gedeiht er inzwischen als Zierbaum in Parks oder Gärten.
Der aus der Familie der Ginkgo-Gewächse stammende Baum sieht mit seinen gefächerten, bis zu 10 Zentimetern großen Blättern zwar wie ein Laubbaum aus, gehört aber zu den Nadelhölzern. Im Laufe seiner Entwicklung sind die Nadeln schließlich zu Blättern zusammengewachsen. Ginkgo ist äußerst resistent gegenüber Schädlingen wie Bakterien oder Pilzen.
Der „Lebensbaum“ blüht von April bis Mai und bildet pflaumengroße, an Mirabellen erinnernde Früchte aus. Diese sind essbar und gelten in den Herkunftsländern des Ginkgo-Baumes als Delikatesse. Die Samen der Früchte enthalten allerdings unangenehme Geruchsstoffe wie Buttersäure, weshalb vorwiegend die männlichen Exemplare angepflanzt werden.
Inhaltsstoffe des Ginkgo
Die Inhaltsstoffe, die Ginkgo zu einem gefragten pflanzlichen Heilmittel machen, sind unter anderem die Terpene. Dazu zählen zum einen die Diterpene wie die Ginkgolide A, B und C sowie das Sesquiterpen Bilobalid. Dazu kommen Flavonoide, zu denen die Stoffe Kämpferol und Quercetin gehören, und Ginkgolsäuren.
Wirkung von Ginkgo
Welche Inhaltsstoffe konkret welche Wirkung nach sich ziehen, ist noch nicht vollständig erforscht. In der Praxis wird Ginkgo aber schon seit Jahrhunderten zur Linderung verschiedenster Beschwerden angewendet.
Ginkgo zur Behandlung von Konzentrationsproblemen und Gedächtnisschwäche
Ginkgo wird hauptsächlich zur Behandlung von Gedächtnisschwäche und Konzentrationsproblemen angewendet. Besonders ältere Menschen mit Demenz wie Alzheimer können von einer Behandlung mit Ginkgo profitieren, ihre Symptome lindern und ihre Lebensqualität erhöhen. Bewiesen ist die Wirkung von Ginkgo bei Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche bislang noch nicht. Viele Menschen wenden Ginkgo vorbeugend an, um das Auftreten einer Demenz zu verhindern.
Ginkgo kann Durchblutungsstörungen lindern
Ginkgo soll auch bei Beschwerden und Erkrankungen helfen, die auf Durchblutungsstörungen zurückzuführen sind, denn seine Inhaltsstoffe können den Blutfluss verbessern. Ist beispielsweise die Durchblutung der Beine herabgesetzt wie bei der „Schaufensterkrankheit“, kann Ginkgo die Durchblutung anregen und die mit der Erkrankung verbundenen Symptome abschwächen.
Auch die oben erwähnten kognitiven Einschränkungen wie Merkfähigkeitsstörungen, aber auch Beschwerden wie Schwindel, Tinnitus und Kopfschmerzen gehen häufig auf eine verminderte Durchblutung des Gehirns zurück und können demnach mit Ginkgo verbessert werden. Aufgrund seiner durchblutungsfördernden Eigenschaften soll Ginkgo bei Männern auch potenzsteigernd wirken.
Ginkgo wirkt entzündungshemmend und zellschützend
Die antioxidative und entzündungshemmende Wirkung von Ginkgo ist in Studien belegt. Mit seinen Inhaltsstoffen sorgt er dafür, dass schädliche freie Radikale abgefangen werden und die Zellen, beispielsweise die Nervenzellen, geschützt werden. Auch hat Ginkgo eine blutverdünnende Wirkung, weshalb er nicht zusammen mit Blutverdünnungsmitteln eingesetzt werden sollte.
Ginkgo in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)
In der TCM findet Ginkgo eine breiter gefächerte Anwendung als in der Schulmedizin. Hier gilt der Lebensbaum beispielsweise auch als bewährtes Heilmittel bei Asthma, Bronchitis, Hals-Nasen-Ohrenerkrankungen, Nierenleiden, Tuberkulose, Kreislaufbeschwerden sowie Bauchschmerzen, Hautkrankheiten und Ängsten. Auch zur Heilung von Wunden oder der Geschlechtskrankheit Tripper wird Ginkgo in der Traditionellen Chinesischen Medizin genutzt.
Anwendung von Ginkgo
Arzneilich genutzt werden vom Ginkgo-Baum überwiegend die Blätter, seltener die Wurzel. Als Ginkgoextrakt kann es in Apotheken oder in Drogerien in Form von Kapseln, Tabletten oder Tropfen gekauft werden. Es ist wichtig, dass Du nur standardisierte Präparate verwendest, die regelmäßigen Gesundheitskontrollen unterliegen und entsprechend zertifiziert sind.
Ginkgo-Tees sollen laut Experten nicht konsumiert werden, da sie oft noch zu große Mengen an gesundheitsschädlichen Ginkgolsäuren enthalten. Zudem kann offenbar die notwendige Dosis der relevanten Inhaltsstoffe über die Zufuhr von Tee nicht erreicht werden.
Die Dosierung des Ginkgo-Präparats kannst Du dem Beipackzettel zu entnehmen, denn diese variiert. In der Regel erfolgt die Einnahme eines Ginkgo-Präparats mit durchschnittlicher Dosierung aber zweimal täglich. Bei hochdosierten Produkten reicht eine einmalige Zufuhr am Tag aus. Die Wirkung von Ginkgo entfaltet sich erst bei regelmäßiger mehrwöchiger Anwendung.
Von einer Einnahme während der Schwangerschaft, der Stillzeit und bei Kindern raten Experten ab. Nebenwirkungen wie allergische Hautreaktionen, Magen-Darm-Beschwerden oder Kopfschmerzen sind möglich.
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