Spielen bringt Spaß – das gilt auch für Glücks- und Computerspiele. Ob Roulette, Poker, Spielautomaten oder Online-Rollenspiele: Am Anfang steht stets der Unterhaltungswert. Doch unter bestimmten Voraussetzungen kann sich aus harmlosem Spielen ein zwanghaftes und krankhaftes Suchtverhalten entwickeln. Wir erklären dir, was es mit der Spielsucht auf sich hat, welche Frühwarnzeichen es gibt und welche Hilfe Spieler und Angehörige in Anspruch nehmen können.
Häufig denkt man bei dem Wort Sucht zunächst an die sogenannten „substanzgebundenen Abhängigkeiten“. Bei diesen Süchten haben die Betroffenen ein unkontrollierbares Verlangen nach der Einnahme bestimmter Stoffe, wie Alkohol oder Drogen. Der Körper wird von der Substanz so abhängig, dass er bei der Nicht-Einnahme mit körperlichen Entzugserscheinungen reagiert. Ebenso kann man nach bestimmten Handlungen wie Spielen, Stehlen oder Kaufen süchtig sein. Diese „nichtstofflichen Abhängigkeiten“ gelten als psychische Störungen. Sie führen dazu, dass man ein Verhalten zwanghaft ausführt, obwohl man sich selbst oder andere dadurch schädigt.
Spiele sind heute in unzähligen Varianten vertreten – und auch Spielsucht ist nicht gleich Spielsucht. Im Internationalen Klassifikationssystem für Krankheiten wird alleine die Glücksspielsucht aufgezählt. Das Diagnose-Handbuch für psychische Erkrankungen führt daneben auch noch die Computerspielsucht auf.
Umgangssprachlich ist mit Spielsucht meist die Glücksspielsucht gemeint. Dazu gehört jede Abhängigkeit von einem Spiel, mit dem sich Gewinne erzielen lassen. Besonders verbreitet ist das unkontrollierte Spielen an Glücksspielautomaten in Spielbanken, Spielhallen, Kasinos oder Gaststätten. Typische Vertreter für suchtgefährdende Glücksspiele in Kasinos sind außerdem Roulette und Kartenspiele. Ebenso weisen Sportwetten ein hohes Suchtpotenzial auf: Dazu zählen sowohl Pferdewetten auf der Pferderennbahn wie auch Fussball- und andere Sportwetten in Wettbüros, im Internet oder über Lotto-Annahmestellen (Toto, Oddset). Auch das Setzen auf Zahlen über Lottoscheine, Keno oder Bingo kann die Entwicklung einer Abhängigkeit begünstigen. Selbst die preiswerten Rubbellose können bei gefährdeten Menschen zu einer Spielsucht führen. Die leichte Verfügbarkeit und Anonymität von Glücksspielen im Internet steigert das Suchtpotenzial zusätzlich. Wegen der anerkannt hohen Suchtgefährdung ist das Spielen von Glücksspielen in Deutschland erst bei Erreichen der Volljährigkeit erlaubt.
Neben der Glücksspielsucht hat sich im Rahmen der zunehmenden Bedeutung der digitalen Welt die Computerspielsucht entwickelt. Ebenso wie bei der Glücksspielsucht hat der Betroffene jede Kontrolle über die Dauer und das Risiko seiner Spielzeiten verloren. Ein besonders hohes Suchtpotenzial besteht bei Online-Rollenspielen mit sehr vielen Spielteilnehmern (Massively Multiplayer Online Role-Playing Game – MMORPG), wie zum Beispiel World of Warcraft.
Glücksspiel unterscheidet sich von anderen Spielen wie Gesellschaftsspielen, Kinder- oder Fußballspielen durch den Einsatz von Geld und die hohe Gewinnabhängigkeit von Zufall oder Glück. Hinsichtlich der Suchtgefährdung unterscheiden Experten dabei zwischen weichen und harten Glücksspielen.
Maßgeblich für die Zuordnung zu den weichen Glücksspielen ist ein geringes Suchtpotenzial des Spiels. Es wird nur selten oder sogar nur einmalig ausgeführt, die Gewinnbeträge sind verhältnismäßig niedrig und der Geldeinsatz ist jederzeit klar erkennbar. Ein typisches Beispiel für weiches Glücksspiel sind Sofortlotterien wie Rubbellose.
Charakteristisch für hartes Glücksspiel sind zum Beispiel Spielautomaten, Roulette oder Online-Poker, denen allesamt ein hohes Suchtpotenzial innewohnt. Die Gefährdung entsteht dabei durch ein Zusammenwirken verschiedener Faktoren:
Insbesondere bei Sportwetten ist das Glücksspiel mit einem harmlosen Freizeitinteresse verbunden. Dazu kommt die Überzeugung, mit dem eigenen Spezialwissen den Spielausgang beeinflussen zu können. Beides zusammen führt zu einer starken Verharmlosung des Glücksspiels.
Bei harten Glücksspielen ist durch das hohe Suchtpotenzial von vornherein Vorsicht geboten. Wenn du sie spielen möchtest, halte dich daher an folgende Regeln:
Experten vergleichen das Suchtpotenzial von Computerspielen mit dem vom Alkohol. Einen besonders starken Einfluss auf die Suchtentwicklung hat die Flucht vor realen Problemen in das Erleben von Freundschaft und Selbstsicherheit im Spiel.
Grundsätzlich betrifft die Glücksspielsucht alle Altersstufen von Jugendlichen bis hin zu älteren Menschen. Verstärkt erkranken jedoch Männer an der Spielsucht. Nur etwa ein Drittel der pathologischen Spieler sind Frauen. Statistisch gesehen geraten Männer zudem früher in die Glücksspielabhängigkeit als Frauen. Weibliche Spieler sind meist erst im mittleren Lebensalter betroffen.
Bei der Computerspielsucht beginnt die Gefährdung aufgrund der rechtlichen Freigabe von Computerspielen für Kinder deutlich früher. Besonders männliche Spieler im Alter zwischen 17 und 25 Jahren sind für das exzessive Computerspielen anfällig, aus dem sich ein krankhafter Spielzwang entwickeln kann. Schätzungen zufolge sind etwa 90 Prozent der Computerspielsüchtigen männlich.
Eine Spielsucht entwickelt sich nicht von heute auf morgen. In der Regel ist es ein schleichender Prozess, der mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann. Im Durchschnitt dauert es etwa 3,5 Jahre, bis eine Glücksspielsucht erkannt wird. Experten unterteilen im Krankheitsverlauf drei verschiedene Phasen mit jeweils eigenen Symptomen: die Einstiegsphase, die Verlustphase und die Verzweiflungsphase. Wie lange die einzelnen Phasen dauern und ob sie episodisch oder anfallartig auftreten, ist dabei individuell vollkommen verschieden. Die Übergänge zwischen den Stadien sind fließend.
Der Anfang jeder Spielerkarriere gestaltet sich mit ersten harmlosen Kontakten zum Glücksspiel. Die Spiele werden dabei als durchweg positive Erlebnisse wahrgenommen. Es ist bereits eine Bereitschaft zum Einsetzen von Geld vorhanden und die ersten Gewinne erzeugen Nervenkitzel und Glücksgefühle. Weil der Gewinn häufig eher den eigenen Fähigkeiten zugeschrieben wird als dem Zufall, kann damit auch eine Stärkung des Selbstbewusstseins verbunden sein. In dieser Phase spricht man vom Gelegenheits- oder Unterhaltungsspieler.
In der zweiten Phase nimmt die Bedeutung des Glücksspiels für den Spieler kontinuierlich zu. Das Spielen findet immer regelmäßiger statt und hinsichtlich der Häufigkeit und der Höhe der Einsätze weniger kontrolliert. Dieser Kontrollverlust ist dem Spieler selbst meist gar nicht bewusst. Die zunehmend höheren Verluste verharmlost er oder schiebt sie unglücklichen Umständen zu. Nicht selten setzen Spieler deshalb vermehrt auf Glücksbringer, Strategien und Rituale, die ihnen einen Gewinn sichern sollen. Verluste versucht der Spieler nun durch intensiveres Spielen auszugleichen. In der Hoffnung, dass das nächste Spiel den großen Gewinn bringt, spielt er immer weiter – ein fataler Teufelskreislauf.
In dieser Phase beginnt der Spieler, Familie, Freunde, Hobbys und die Arbeit zu vernachlässigen. Seinen zunehmenden Einsatz von Zeit und Geld beim Glücksspiel verheimlicht er und spinnt zu diesem Zweck nach und nach ein Netz aus Lügen. Geht dem Spieler das Geld aus, besorgt er sich zusätzliches Spielkapital. Freunde und Familie werden um Geld gebeten, Gegenstände bei der Pfandleihe hinterlegt oder Kredite bei der Bank aufgenommen. Aus dem Glücksspiel zu Unterhaltungszwecken ist ein problematisches Spielverhalten geworden. Zunehmend ist die Gefühlslage des Spielers an Erfolge und Misserfolge beim Spiel gekoppelt und sein Denken kreist immer mehr um das Glücksspiel. Sprechen ihn Freunde oder Verwandte auf sein problematisches Spielverhalten an, treten häufig aggressive und leugnende Reaktionen auf. Zur Vermeidung derartiger Konfrontationen distanzieren sich Spieler in dieser Phase zunehmend von ihrem sozialen Umfeld. Gleichzeitig kommt es in diesem Stadium auch noch vor, dass der Spieler das Spiel mit einem Gewinn beendet oder eine Zeit lang gar nicht spielt. Das erweckt den Eindruck, dass noch Kontrolle über das Glücksspielverhalten besteht.
In der letzten Phase ist aus dem problematischen Spieler ein pathologischer Spieler geworden, man spricht auch vom Verzweiflungsspieler oder Exzessiv-Spieler. Die Kontrolle über die Dauer und den Einsatz des Spieles ist dem Spieler vollkommen entglitten. Für ihn bestehen keine Spiel-Limits mehr. Im Gegenteil: So muss das Risiko stetig weiter erhöht werden, um den gewünschten Reiz-Effekt zu erzielen.
Im normalen Leben führt die Spielsucht zu großen Problemen. Häufig verlieren Betroffene in dieser Phase ihren Partner sowie Freunde und ihre Arbeit. In den Gedanken und im täglichen Handeln dreht sich alles nur noch um das Spiel. Um das dafür notwendige Geld zu bekommen, werden massiv Schulden angehäuft und sogar Straftaten in Betracht gezogen.
Im Suchtstadium der Spielsucht zeigen sich auch deutliche psychische und physische Symptome als Form der Entzugserscheinungen:
Einzig beim Spielen fühlen sich die Betroffenen beschwerdefrei, was die Sucht nach dem Glücksspiel weiter verstärkt.
Der Krankheitsverlauf der Computerspielabhängigkeit ähnelt grundlegend dem der Glücksspielsucht. Obwohl es beim Computer spielen nicht um Geldeinsätze geht, werden auch hier immer höhere Risiken eingegangen, zum Beispiel indem während der Arbeitszeit gespielt wird.
Für die Diagnose von Krankheiten greifen Ärzte vornehmlich auf zwei gängige Diagnosewerke zurück. Die „Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (ICD) verzeichnet alle bekannten Krankheiten. Daneben führt das „Diagnostische und Statistische Handbuch Psychischer Störungen“ (DSM) ausschließlich psychische Erkrankungen auf. Beide Systeme werden ständig neu überarbeitet und mit entsprechenden Nummern versehen. Im ICD-10 wird das pathologische (Glücks-)Spielen (F63.0) aufgeführt unter den „Störungen der Impulskontrolle“. Die Computerspielsucht findet keine Erwähnung. Nach ICD liegt ein krankhaftes Spielen dann vor, wenn das Spiel die Lebensführung des Patienten beherrscht und zum Verfall der sozialen, familiären, beruflichen und materiellen Verpflichtungen und Werte führt.
Im DSM-V ist das pathologische Glücksspiel aus der Gruppe der Impulskontrollstörungen in die der Abhängigkeitserkrankungen verschoben worden. Neu und als vorläufige Forschungsdiagnose ist zudem die Computerspielsucht (Internet Gaming Disorder) aufgelistet. Für die Diagnose einer Spiel-Abhängigkeit müssen über einen Zeitraum von 12 Monaten mindestens fünf der folgenden Kriterien vorliegen:
Hast du die Befürchtung, dass du selbst oder jemand aus deinem Umkreis spielsüchtig ist? Dann beantworte für eine erste Einschätzung ehrlich die folgenden Fragen.
Wenn du eine oder mehrere Fragen mit Ja beantworten kannst, findest du im Internet zahlreiche ausführliche Selbsttests, die dir genauere Auskunft über dein Gefährdungsstadium geben. In jedem Fall empfiehlt es sich, bei Spielproblemen so früh wie möglich Hilfe zu suchen.
In Deutschland gibt es zahlreiche Hilfsangebote für suchtkranke Menschen, an denen meist mehrere Institutionen beteiligt sind. Dazu zählen Beratungsstellen und Fachambulanzen, Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten. Die erste Anlaufstelle bei Spielproblemen sind häufig Beratungsstellen für Suchtfragen. Wenn du an dir selbst ein problematisches Spielverhalten feststellst oder dir um einen Verwandten oder Freund Sorgen machst, bekommst du hier eine Vielzahl an Informationen und konkrete Hilfe bei der Organisation einer Behandlung. Online oder im Branchenverzeichnis findest du die Beratungsstellen in deiner Nähe. Dort werden dir je nach Einrichtung unterschiedliche Leistungen angeboten:
Die Behandlung von Suchterkrankungen erfolgt in der Regel in drei Schritten: der Vorphase, der Rehabilitationsphase und der Nachsorgephase.
In der Vorphase, die auch Motivations- oder Kontaktphase genannt wird, geht es vornehmlich um Beratung und Motivation und Maßnahmen in einem frühen Suchtstadium. Bei stoffgebundenen Abhängigkeiten gehört in diese Phase auch der Drogenentzug.
Die Rehabilitationsphase umfasst die Entwöhnungsbehandlung, die Reintegration (= Wiedereingliederung in das normale Leben) und die Rückfallprävention (= Vorbeugung von Rückfällen). Je nach individuellem Krankheitsbild erfolgt dieser Behandlungsteil ambulant, teilstationär oder stationär. Dafür zuständig sind Beratungsstellen, die ambulante Rehabilitation anbieten, spezielle Tageskliniken und Krankenhäuser mit einer Qualifikation für die Suchtbehandlung.
Die Nachsorgephase dient dazu, die Abstinenz zu stärken und bei der dauerhaften Reintegration in den Alltag zu unterstützen. Ein wichtiger Bestandteil dieser Phase sind Selbsthilfegruppen. Ebenso sorgen ambulante Einrichtungen, Psychotherapeuten und Ärzte für eine langfristige Betreuung nach der Entwöhnung.
In Beratungsstellen, die „Ambulante Rehabilitation Sucht“ für Spielsüchtige eröffnen, kannst du eine Entwöhnungsbehandlung direkt dort durchführen. Zu dieser Behandlung gehören je nach Beratungsstelle wöchentliche Therapiesitzungen, die einzeln oder in der Gruppe stattfinden, Informationsveranstaltungen und ärztliche Check-ups. Die ambulante Rehabilitation läuft etwa 12 bis 18 Monate und wird in der Regel durch den Rentenversicherungsträger voll finanziert. Bei der Beantragung der Behandlung hilft dir die Beratungsstelle.
Eine ambulante Therapie setzt eine hohe Eigenverantwortlichkeit und Motivation des Betroffenen voraus. Denn der Patient lebt weiter in seinem normalen sozialen Umfeld, geht regulär seinem Beruf nach und muss den frei zugänglichen Verlockungen in seiner Umgebung widerstehen. Dafür kann neu Erlerntes aber auch unmittelbar ausgetestet werden. Abhängig vom jeweiligen Angebot ist die ARS auch als eine Kombination von stationärer und ambulanter Behandlung möglich.
Gerade bei Suchterkrankungen kann es sinnvoll sein, den Kontakt zu dem normalen Umfeld für einen gewissen Zeitraum zu unterbrechen. Das passiert bei einer stationären Behandlung in einer Fachklinik, einem Allgemeinkrankenhaus oder in einer psychiatrischen Klinik mit Suchtabteilung. Die stationäre Behandlung dauert in der Regel etwa drei Monate, im Einzelfall auch länger. Die Inhalte der stationären Rehabilitation entsprechen im Wesentlichen denen der ambulanten Entwöhnungsbehandlung, werden dort jedoch meist deutlich intensiver durchgeführt. Das therapeutische Angebot umfasst tägliche Gruppen- und Einzelgespräche sowie andere Angebote der Rehabilitation. Als Mischform von ambulanter und stationärer Behandlung wird die teilstationäre Rehabilitation gepriesen: Dabei bist du den Tag über in der Klinik, kehrst am Abend jedoch nach Hause zurück.
Beratungsstellen helfen dir bei der Vermittlung in eine stationäre Suchtbehandlung. Dabei kann die Unterstützung von der Auswahl der Einrichtung bis hin zur Klärung der Kostenfrage und der Begleitung zu der stationären Aufnahme reichen.
Jede Entwöhnungsbehandlung bedarf auch der Psychotherapie – eine Suchterkrankung ist immer auch eine psychische Erkrankung. Die Psychotherapie hilft dir dabei, die Ursachen für deine Sucht zu erkennen. Du erlernst alternative Bewältigungsstrategien für deine Probleme und Selbstkontrolle in schwierigen Situationen. Außerdem unterstützt dich die Therapie beim Finden neuer Lebensinhalte.
Bei psychischen Problemen mit Krankheitswert wie zum Beispiel der „Störung der Impulskontrolle“ übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für drei verschiedene Therapiearten:
Problematische Verhaltensweisen in der Gegenwart werden mithilfe von Gesprächen und konkreten Übungen nachhaltig verändert. Das wirkt sich auch auf das Denken und Fühlen aus.
Auf der Grundlage von Sigmund Freuds Psychoanalyse beschäftigt sich diese Therapieform mit lange zurückliegenden, unbewältigten und verdrängten Konflikten. Häufig setzt dies in der Kindheit an. Dadurch werden aktuelle Probleme besser verstanden. Auch die Persönlichkeitsstruktur kann so therapiert werden.
Mit den gleichen Ansätzen wie die analytische Therapie, aber mit einer deutlich kürzeren Therapiedauer konzentriert sich diese Therapieform verstärkt auf konkrete Problemstellungen und die Gegenwart.
Neben der Psychotherapie hilft eine Vielzahl anderer Behandlungselemente den Suchtkranken bei dem Start in ein abstinentes Leben. Ergänzende therapeutische Maßnahmen bei der Suchtbehandlung sind zum Beispiel Ergo-, Kunst- und Erlebnistherapie, Sport- und Achtsamkeitstraining und Entspannungstechniken.
Süchtige Menschen bleiben ein Leben lang süchtig. Daher sind dauerhaft unterstützende Hilfen für ein abstinentes Leben sehr wichtig. Bewährt haben sich dafür Selbsthilfegruppen. In diesen Gruppen ermutigen und stärken sich Suchtkranke gegenseitig für ein abstinentes Leben. Menschen, die gerade erst die Entwöhnung hinter sich haben, profitieren von den Erfahrungen länger abstinenter Suchtkranker. Ebenso ist es für viele eine wohltuende und hilfreiche Erfahrung, andere Menschen mit denselben Problemen kennenzulernen.
Selbsthilfegruppen finden in der Regel ohne professionelle Leitung und anonym statt. Als ehrenamtlich geleitete Gruppen sind sie kostenlos und unverbindlich. Zu festen, meist regelmäßigen Terminen treffen sich die Teilnehmer, um sich auszutauschen und über ihre Probleme mit der Sucht zu sprechen. Auch für spielsüchtige Menschen werden mittlerweile in zahlreichen Städten und Orten entsprechende Selbsthilfegruppen offeriert. Adressen und weitere Informationen findest du im Internet oder über die Beratungsstellen.