Hier erfährst Du alles, was Du über die Heilpflanze Eisenkraut wissen solltest – von den Inhaltsstoffen über die Wirkung bis zur Anwendung.
Was ist Eisenkraut?
Die Wahrsager der Kelten stärkten ihre hellseherischen Fähigkeiten damit. Die Wunden ihrer verletzten Helden wurden mit dem heiligen Kraut behandelt: Das Eisenkraut besitzt eine lange Tradition als Heilpflanze. Die spirituellen Meister der Kelten versuchten sogar, mithilfe der magischen Pflanze Unsterblichkeit zu erlangen.
Im Mittelalter feierte man das Echte Eisenkraut (Verbena officinalis) als Allheilmittel und setzte es gegen verschiedenste Leiden ein. Heute ist Eisenkraut als Heilkraut weitgehend in Vergessenheit geraten.
Das Echte Eisenkraut oder Verbena officinalis stammt vermutlich aus Südeuropa. Heute findet man die ein- oder mehrjährige Heilpflanze wild in vielen Ländern Europas sowie in Nordafrika und Westasien. Die Pflanze wächst an Wegesrändern, auf Wiesen, Brachen oder auf Waldlichtungen.
Eisenkraut gehört wie die Zitronenverbene zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae). Die Zitronenverbene wird zwar häufig mit dem Echten Eisenkraut verwechselt, gehört aber einer anderen Gattung an. Auch das Griechische Eisenkraut oder das patagonische Eisenkraut sind nicht nahe mit dem Eisenkraut verwandt. Im Volksmund kennt man das Echte Eisenkraut auch unter dem Namen Druidenkraut, Eisenhart oder Katzenblut.
Die krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe zwischen 25 und 75 cm. Charakteristisch für sie ist der behaarte Vierkant-Stängel, der nur am unteren Teil Blätter trägt. Die Blätter der Heilpflanze sind ebenfalls behaart und wechselständig angeordnet. Sie weisen eine stark gelappte oder gefiederte Form auf. Die spindelartige Wurzel beeindruckt durch eine unterirdische Reichweite von bis zu 70 cm.
Die Blütezeit des Eisenkrauts ist von Juni bis Oktober. Dann verschönert Verbena ihre Umgebung mit ihren hübschen weißlichen, rosa-lilafarbenen oder bläulichen Blüten. Diese sind zu ährenartigen Blütenständen zusammengewachsen. Zur Fruchtreife wachsen Früchte heran, die aus vier winzigen Teilfrüchten – den sogenannten Klausen – bestehen. Diese beherbergen die braunen, gerillten Samen der Pflanze.
Inhaltsstoffe von Eisenkraut
Der wichtigste Inhaltsstoff des Eisenkrauts ist wohl das Verbenalin, ein Glykosid. Heilkraft geht aber auch von den enthaltenen Bitterstoffen, Schleimstoffen und Flavonoiden aus. Daneben kommt das Alkaloid Verbenin, ätherisches Öl und Verbacosid sowie Gerbstoff und Kieselsäure in der Verbena officinalis vor.
Eisenkraut Wirkung
In der traditionellen Volksmedizin verwendet man das ganze Kraut samt Blüten zu Heilzwecken. Darin ist das Eisenkraut bekannt dafür, folgendermaßen zu wirken:
- antibakteriell
- entzündungshemmend
- entwässernd
- schleimlösend
- krampflösend
- beruhigend
- angstlösend
- wundheilungsfördernd
Eisenkraut bei innerer Unruhe
In der Volksmedizin wie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird Echtes Eisenkraut bei Unruhezuständen eingesetzt, die durch Stress entstehen. Der Inhaltsstoff Verbenalin hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem. Daher ist ein Einsatz der Pflanze nicht nur bei nervöser Unruhe, sondern auch bei Schlafstörungen oder Schlaflosigkeit möglich. Diese Beschwerden machen vielen Menschen gerade in stressreichen Phasen zu schaffen. Ein Tee aus Eisenkraut fördert die geistige und körperliche Entspannung, sodass sich auch der Schlaf verbessern kann.
Eisenkraut bei Angst und Depression
Studien kommen zu dem Schluss, dass das Echte Eisenkraut auch gegen Angst helfen kann. Bestimmte Inhaltsstoffe können offenbar Einfluss auf den Neurotransmitter GABA (Gamma-Aminobuttersäure) nehmen. Liegt ein Mangel an GABA im Körper vor, kommt es verstärkt zu Angstgefühlen, Stress und Panikattacken.
Bei einer leichteren Depression oder depressiven Verstimmungen soll Eisenkraut laut Volksmedizin ebenfalls wirksam sein. Denn die Wirkstoffe der Heilpflanze nehmen auch Einfluss auf den Serotonin-Haushalt. Bei einer Depression und depressiven Verstimmungen besteht ein Mangel an diesem wichtigen Gehirnbotenstoff, der auch unter der Bezeichnung „Glückshormon“ bekannt ist. Die Volksmedizin setzt Eisenkraut ein, um diesen Mangel auszugleichen. Dadurch kann sich die Stimmung bei Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit aufhellen.
Eisenkraut bei Kopfschmerzen
Die Verbene wird in der Naturmedizin auch bei stressbedingten Kopfschmerzen und Migräne eingesetzt. Auch bei diesen Symptomen profitieren Betroffene von der entzündungshemmenden und krampflösenden Wirkung der Heilpflanze. So kann Eisenkraut dazu beitragen, dass Kopfschmerzen und Migräne-Beschwerden wie Schwindel oder Übelkeit wirksam gelindert werden.
Eisenkraut bei Nasennebenhöhlenentzündung
Medizinisch anerkannt ist der Einsatz von Eisenkraut zur Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). Daher ist der Extrakt der Pflanze häufig Bestandteil von pflanzlichen Arzneimitteln zur Therapie einer Nasennebenhöhlenentzündung. Denn die Wirkstoffe unterstützen die Bildung von dünnflüssigem Sekret. Dadurch wird der Abtransport von zähem Schleim aus den Nasennebenhöhlen erleichtert.
Verbena officinalis bei Erkältung und Bronchitis
Da das Heilkraut schleimlösend wirkt, kommt es traditionell auch bei einer Erkältung oder grippalen Infekten mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen zum Einsatz. Der Eisenkraut-Extrakt wirkt entzündungshemmend und beruhigt gereizte Schleimhäute in den oberen Luftwegen. Auch hilft Eisenkraut-Tee dabei, festsitzenden Schleim zu lösen. So können ein erkältungsbedingter Husten, Halsschmerzen oder auch eine Bronchitis erfolgreich gelindert werden. Gegen die erkältungsbedingte Abgeschlagenheit und Müdigkeit soll das Heilkraut ebenfalls helfen können.
Eisenkraut bei Asthma
Ein Eisenkraut-Tee soll laut Volksmedizin auch die Symptome von Asthma abmildern können. Die Wirkung des Krauts besteht darin, dass die Entzündung in den Bronchien eingedämmt und der zähe Schleim schneller abtransportiert wird. Dadurch soll die Atemnot bei Asthma abgemildert werden können.
Eisenkraut zur Unterstützung der Wundheilung
Die wundheilungsfördernde Wirkung von Eisenkraut ist ebenfalls medizinisch anerkannt. Diese machte man sich bereits im Altertum zunutze. Schon die Kelten versorgten die Kriegsverletzungen ihrer Soldaten mit Eisenkraut. Die entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften des Krauts haben zur Folge, dass Wunden schneller und besser abheilen können.
Eisenkraut bei Magen-Darm-Beschwerden
In der Naturmedizin kommt Eisenkraut auch zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden zum Einsatz. Gerade bei Appetitlosigkeit, Sodbrennen, Durchfall oder einer Darmentzündung soll das Heilkraut Abhilfe schaffen können. Da seine Wirkstoffe die Verdauungssäfte anregen, kann das Kraut nicht nur den Appetit steigern, sondern auch die Verdauung fördern. Bei überschüssiger Magensäure wie im Fall von Sodbrennen soll Eisenkraut-Tee die Säure vermindern helfen, wodurch die unangenehmen Beschwerden zurückgehen können.
Eisenkraut bei Menstruationsbeschwerden
Eisenkraut ist in der traditionellen Volksmedizin auch als Frauenkraut bekannt, weil es bei diversen Frauenleiden helfen kann. So soll es aufgrund seiner krampflösenden Eigenschaften Menstruationsschmerzen und Bauchkrämpfe während der Periode lindern können. Dem Heilkraut wird auch nachgesagt, einen unregelmäßigen Menstruationszyklus harmonisieren zu können und damit auch die Fruchtbarkeit zu erhöhen. Daher ist Eisenkraut häufig ein Bestandteil von Frauentees.
Eisenkraut in der Schwangerschaft und Stillzeit
Eisenkraut darf in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, mit Ausnahme der Zeit rund um die Geburt. Ist der errechnete Geburtstermin überschritten, ist die Einnahme von Eisenkraut-Tee zur Geburtseinleitung möglich. Denn Eisenkraut-Tee regt die Wehentätigkeit an, sodass die Geburt schließlich einsetzen kann. Wichtig: Die Anwendung von Eisenkraut gegen Ende der Schwangerschaft solltest Du unter medizinischer Aufsicht durchführen.
In der Naturmedizin wird Eisenkraut auch in der Stillzeit eingesetzt. Das Kraut soll die Milchbildung anregen und kann vor allem Frauen helfen, die nicht genügend Milch haben. Daher hat das Hausmittel seinen festen Platz als Bestandteil von Stilltees.
Eisenkraut bei Wechseljahresbeschwerden
Wenn Du unter den typischen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, depressiven Verstimmungen oder Schlafstörungen leidest, kann Eisenkraut die Symptome abmildern helfen. Denn das pflanzliche Arzneimittel enthält pflanzliche Hormone, also Substanzen, die die hormonellen Veränderungen während der Wechseljahre ausgleichen können. So ist es beispielsweise möglich, den für die Wechseljahre typischen Östrogen-Mangel mithilfe von Eisenkraut-Tee abzumildern.
Eisenkraut bei Gicht
Bei der Stoffwechselerkrankung Gicht lagert sich vermehrt Harnsäure in den Gelenken ab. Dadurch kommt es zu Entzündungen und Schwellungen an den Gelenken, beispielsweise den Fingergelenken. Das macht sich dann durch Schmerzen und später durch Verformungen an den Gelenken bemerkbar.
Eisenkraut unterstützt den Körper bei der Entgiftung, indem er harntreibend wirkt. Dadurch können Toxine und eben auch die problematische Harnsäure verstärkt ausgeschieden werden. Demnach ist Eisenkraut ein tolles Hausmittel zur Linderung von Gelenkschmerzen wie im Falle von Gicht.
Anwendung und Dosierung von Eisenkraut
Zur inneren Anwendung steht Dir Eisenkraut als Tee zur Verfügung. Du kannst alternativ aber auch den Extrakt in Form von Tabletten, Kapseln, Tinktur oder Bachblüten verwenden. Die getrockneten Blätter für Eisenkraut-Tee oder verschiedene Fertigpräparate kannst Du in der Apotheke, Drogerie oder online kaufen.
Zur äußeren Anwendung bei Wunden bieten sich Umschläge mit dem Eisenkraut-Aufguss oder eine Creme mit dem Extrakt an. Außerdem werden im Handel Eisenkraut-Seife sowie ein Lippenbalsam angeboten.
In der Küche findet Eisenkraut kaum Beachtung. Zuweilen wird es als Gewürz für die Zubereitung deftiger Fleischgerichte verwendet.
Die Tagesdosis für Eisenkraut-Tee liegt bei 4 bis 5 Gramm der Arzneidroge. Die genaue Dosierung für ein Fertigarzneimittel wie Kapseln oder Tabletten entnimmst Du der Packungsbeilage oder fragst in der Apotheke nach.
Eisenkraut-Tee selber machen
Am häufigsten kommt Eisenkraut in Form von Tee zur Anwendung. Dieser stärkt Dich sowohl bei Verdauungsproblemen als auch bei Stress. Außerdem kann er Dir bei Menstruationsbeschwerden helfen. Die Zubereitung Deines selbst gemachten Eisenkraut-Tees geht so: Nimm 1 bis 2 TL der getrockneten Blätter und gib sie in eine Tasse. Übergieße das Kraut nun mit 200 ml heißem Wasser. Lass den Verbene-Tee rund 10 Minuten ziehen. Nach dem Abseihen des Krauts kannst Du davon 3 Mal täglich eine Tasse nach den Mahlzeiten trinken.
Achte beim Kauf des Tees darauf, dass es sich um das Echte Eisenkraut und nicht um die Zitronenverbene handelt. Diese hat andere Wirkungen und Einsatzgebiete. Auch lohnt es sich, den Tee aus biologischem Anbau zu besorgen, damit eine gute Qualität gewährleistet ist.
Eisenkraut als Bachblüte
Eisenkraut ist eine der 38 Bachblüten. Sie trägt den englischen Namen „Vervain“. Die Bachblüte Nr. 31 kommt bei Menschen mit großem Enthusiasmus und einem enormen Tatendrang zum Einsatz Vervain-Menschen können sich schnell für eine Sache begeistern und neigen dann zu Hyperaktivität, großer innerer Anspannung, geistiger Unruhe und übermäßigem Ehrgeiz. Dies kann zu Intoleranz und auch zu Schlafproblemen führen.
Die Bachblüte Vervain fördert bei unruhigen Geistern die Erdung, lässt sie innerlich ausgeglichener und entspannter werden. Dadurch soll sich auch die Bereitschaft erhöhen, sich etwas mehr für die Positionen anderer Menschen zu öffnen.
Eisenkraut – Umschläge bei Wunden selber machen
In der traditionellen Volksmedizin wird Eisenkraut äußerlich in Form von Umschlägen eingesetzt. Diese Anwendung kommt beispielsweise zur schnelleren Wundheilung bei Verletzungen oder bei schlecht heilenden Wunden zum Einsatz. Mit Eisenkraut-Umschlägen sollen sich aber auch rheumatische Gelenkschmerzen oder die Beschwerden bei Gicht lindern lassen.
Dazu nimmst Du 5 bis 10 Gramm des Krauts und übergießt es mit 1 Liter kochendem Wasser. Lass den Aufguss 10 Minuten ziehen. Dann entferne das Kraut und tauche ein Tuch in den Aufguss für den Umschlag. Wringe das Tuch aus und lege es auf die betreffende Hautstelle. Nach einer halben Stunde kannst Du den Umschlag erneuern.
Alternativ kannst Du die frischen Blätter vom Eisenkraut kaufen und durch einfaches Zerdrücken den austretenden Saft der Pflanze samt Blättern auf die Wunde oder schmerzende Stelle legen.
Das ätherische Öl – Eisenkraut in der Aromatherapie
Das ätherische Öl von Eisenkraut wird hauptsächlich als Duftöl in Duftlampen verwendet, um nervöse Erschöpfungszustände, Stress oder Konzentrationsprobleme zu lindern. In der Aromatherapie kommt das Eisenkraut-Öl aber auch gelegentlich als Einreibung zum Einsatz, etwa bei rheumatischen Beschwerden. Achte beim Kauf des ätherischen Öls darauf, dass Du wenn möglich Produkte in Bio-Qualität kaufst. Auch sollte das Eisenkraut-Öl zu 100% naturrein sein.
Was muss bei der Anwendung von Eisenkraut beachtet werden? Gibt es Nebenwirkungen?
Nebenwirkungen sind bei Eisenkraut in der Regel nicht zu erwarten. Das pflanzliche Kombinationspräparat gegen Nasennebenhöhlenentzündung löst nur selten Magen-Darm-Beschwerden aus.
Das ätherische Öl pur verwendet kann zu Hautreizungen führen, weshalb Du vor der Anwendung ein paar Tropfen auf die Armbeuge geben und es verreiben solltest. So erkennst Du, ob Du vielleicht eine Allergie gegen das ätherische Öl hast.
Empfindliche Menschen wie kleine Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit Asthma können auf ätherisches Öl mit Beschwerden reagieren. Daher sollten diese Personengruppen Eisenkraut-Öl besser nicht anwenden.
Bei der Anwendung von Heilpflanzen ist es in vielen Fällen sinnvoll, die Einnahme von einem erfahrenen Phytotherapeuten wie einem spezialisierten Heilpraktiker begleiten zu lassen.
Eisenkraut darf nicht in der Schwangerschaft angewendet werden, da es die Wehentätigkeit anregen kann.
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