Hygge: Das dänische Lebensgefühl, das glücklich macht
Hygge ist eine Antwort auf unsere hektische und unüberschaubare Welt. Der Wohlfühl-Trend aus Dänemark erobert momentan die Herzen der Menschen rund um den Globus. Denn Hygge (gesprochen hügge) vermag es, dem globalisierten Individuum wieder das Gefühl von Gemeinschaft, Sicherheit und Sinnhaftigkeit zu geben. Diese Bedürfnisse kommen in unserem Alltag oft zu kurz, sind aber wichtige Bausteine für ein glückliches Leben. Doch was genau ist Hygge und wie richtest Du Dein Zuhause hyggelig ein?
Definition: Was ist Hygge? Ein Beschreibungsversuch
Zu erklären, was Hygge ist, fällt gar nicht so leicht. Ist es ein Wohntrend, ein Lifestyle, ein zu erlernendes Lebensgefühl oder einfach typisch dänische Mentalität? Will man Hygge anhand von Schlagworten erfassen und definieren, gehören Begriffe wie Gemeinschaftssinn, Gemütlichkeit, Genuss, Geborgenheit, Sicherheit, Vertrauen und Freude auf jeden Fall dazu. Eins ist sicher: Hygge zu kultivieren, macht glücklich. Denn die Dänen, die hyggelig leben, gehören laut Umfragen seit Jahren zu den glücklichsten Menschen der Welt.
Herkunft und Erklärung des Begriffs Hygge
Der Begriff „Hygge“ hielt in der dänischen Sprache Anfang des 19. Jahrhunderts Einzug in den Sprachgebrauch. Er stammt aus dem Norwegischen und wurde von „hug“, also „Umarmung“ beziehungsweise „hugga“ („jemanden trösten“) abgeleitet. Hygge hat viele Bedeutungen, etwa „Gemütlichkeit“, „Behaglichkeit“ oder „Geborgenheit“. Es kann aber auch für „gut“, „angenehm“, „intim“, „lieblich“ oder „malerisch“ stehen. Die Dänen zählen Hygge zu ihren wichtigsten Grundwerten. Sicherlich auch, weil die kalte Jahreszeit im Norden besonders dunkel, kalt und abweisend ist.
Zusammensein in vertrauter Runde hat in der Hygge-Kultur hohen Stellenwert
Meik Wiking, der Glücksforscher und Leiter des Instituts für Glücksforschung in Kopenhagen bringt den Menschen mit seinem Bestseller das dänische Lebensgefühl Hygge näher. Er betont in seinem 2016 erschienenen Buch, dass bei der Hygge-Philosophie vor allem das „Wir-Gefühl“ im Zentrum steht. Das heißt nicht, dass man hyggelige Momente nur zusammen mit anderen erleben kann. Das geht auch allein. Aber Geselligkeit und das sich-Umgeben mit lieben Menschen – ob mit Freunden oder der Familie – ist ein ganz bedeutender Bestandteil der Hygge-Kultur. Egal, ob man einen Spiele-Abend in Gemeinschaft verbringt oder gemeinsam kocht und isst. Hyggelig wird es immer dann, wenn Menschen, die sich mögen, zusammen den Moment genießen.
Man kann Hygge als Gegenentwurf zur individualisierten, isolierten städtischen Lebensweise bezeichnen, in dem jeder für sich seine Interessen verfolgt und der Gemeinschaftssinn mehr und mehr verlorengeht. Hygge ist die Rückbesinnung darauf, dass wir Menschen von unserer Natur her soziale Wesen sind, die im Schutz der vertrauten Gemeinschaft besonders glücklich sind.
Hygge ist Rückkehr zur Muße, zum Zeit-haben und zum bewussten Genießen
Was bedeutet Hygge noch? Hyggelige Momente kannst Du aber auch allein erleben. Wenn Du es Dir in bequemer Kleidung mit einem Buch auf der Couch gemütlich machst zum Beispiel, etwa vor dem Kamin oder umgeben von vielen Kerzen. Wenn Du Dich im Winter in eine dicke Wolldecke hüllst und genüsslich an einer heißen Schokolade nippst, ist das hygge. Denn dann lebst Du ganz im Moment, erfreust Dich am Genuss und lässt Dich nicht von irgendetwas ablenken. Hygge bedeutet immer Entschleunigung, Abschalten, offline sein, sich bewusst Zeit nehmen für sich und für Dinge, die man gern tut. Auch wenn dies bedeutet, einfach auf der Couch zu liegen und bei gedämpftem Licht Deine Lieblingsplatten zu hören.
Hygge bedeutet, sich auf das Wesentliche und die eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren
In Zeiten des hohen Konsums geht es beim Hygge-Lebensgefühl darum, sich zu fragen, was man wirklich braucht für das private Glück. Meik Wiking rät dazu, nur die Dinge zu kaufen, die Dich wirklich mit Freude erfüllen, statt Dich dem übertriebenen Konsum hinzugeben. Besinne Dich auf das Wesentliche, das Dich seelisch bereichert. Muss es beispielsweise die teure Urlaubsreise ans andere Ende der Welt sein oder bist Du mit einem Radausflug zum nächstgelegenen See mit Deinen Freunden oder der Familie ebenso glücklich? Zum Hygge-Lifestyle gehört auch, die eigenen – die wirklichen – Bedürfnisse zu erkennen und sich dabei nicht an den anderen zu orientieren.
Ein wesentliches Merkmal der Hygge-Kultur ist, dass man sich an den kleinen, oft kostenlosen Dingen des Lebens erfreut. An den ersten Frühblühern zum Beispiel oder dem ersten Grün der Bäume. An einem schönen Gespräch mit einem Freund, einer unerwarteten Begegnung oder dem Waldspaziergang mit der Familie im Herbst. Glück muss nicht immer mit Geldausgeben verbunden sein. Natürlich ist auch der Sommerurlaub am Meer, See oder in den Bergen Bestandteil hyggelig – vorausgesetzt, es wird viel gewandert oder sich anderweitig in freier Natur bewegt.
Hygge – Abkehr von der großen, gefährlichen, instabilen Welt
Unsere moderne Welt und unser Alltag sind sehr oft unhyggelig. In Zeiten von Globalisierung, Terrorismus, übertriebenem Medienkonsum, großen politischen Herausforderungen und Finanzkrisen sehnen wir uns mehr denn je nach Stabilität und Sicherheit. Da kommt uns der hyggelige Lebensstil aus Dänemark gerade recht. Seine Wärme, Vertrautheit und Gemütlichkeit fängt uns auf in einer Welt, die scheinbar immer bedrohlicher und rauer wird. Wir leben mit Hygge bewusst den Moment, denn wer weiß, was morgen ist? Mit dem Job, dem Frieden, der eigenen Gesundheit? Gerade weil uns die Welt da draußen so bedrohlich scheint, ziehen wir uns umso lieber ins Private, Vertraute zurück und genießen die Momente, die schön sind. Denn morgen müssen wir uns ja wieder dem harten Alltag und den Herausforderungen des modernen Lebens stellen.
Natur spielt große Rolle beim Hygge-Lifestyle
Der Natur kommt in der Hygge-Philosophie eine bedeutende Rolle zu. Dies äußert sich zum Beispiel in der Verwendung von Naturmaterialien in der Wohnungseinrichtung, aber auch darin, dass Ausflüge in die Natur, egal zu welcher Jahreszeit, bei Hygge-Anhängern hoch im Kurs stehen. Spaziergänge im Stadtpark, Wald oder in den Straßen sind hyggelig, weil Du Dich dabei an den kleinen Dingen erfreuen kannst, etwa einem besonderen Käfer oder dem Herbstnebel, durch den sich das Sonnenlicht zuweilen den Weg bahnt. Außerdem lebst Du beim Aufenthalt in der Natur ganz im Moment und nimmst mit allen Sinnen wahr, was sich um Dich herum abspielt. Das ist intensives Leben im Hier und Jetzt – die Essenz von Hygge.
Hygge-Manifest: die 10 Werte des Glücks nach Meik Wiking
Meik Wiking hat in seinem Buch ein Hygge-Manifest mit den 10 wichtigsten Werten der Dänen verfasst, die sie glücklich machen. Dies sind:
- Atmosphäre
- Gegenwart
- Vergnügen
- Gleichheit
- Dankbarkeit
- Harmonie
- Bequemlichkeit
- Frieden
- Zusammensein
- Schutz
Nach Hygge wohnen: So machst Du es Dir Zuhause gemütlich
Der Hygge Wohn- und Einrichtungsstil kann als locker, luftig und leicht beschrieben werden. Er orientiert sich am skandinavischen Stil, der mit klaren Linien und einem dezenten Design daherkommt. Das Prinzip von Hygge: Weniger ist mehr. Lieber ausgewählte und dafür hochwertigere Möbel als ein vollgestelltes Zimmer mit vielen Billigmöbeln. Es gibt nicht den einen Hygge-Look. Du kannst ihn Dir für Deine Wohnung ganz individuell kreieren. Dennoch gibt es einige Stilelemente, die typisch für eine hyggelige Wohnungseinrichtung sind.
Die Farben des Hygge-Einrichtungsstils
Für den gemütlichen Hygge-Stil sind weiße Wände eine gute Basis, denn Weiß schaffte eine luftige Atmosphäre und kreiert das Gefühl von Weite. Wenn Dir weiße Wände zu fade sind, kannst Du sie auch in zarten Pastelltönen wie Rosa, Hellblau, Vanille oder Minze gestalten. Alternativ bemalst Du nur einzelne Abschnitte der sonst weißen Wand mit einer dieser Farben. Mit leuchtenden Farben wie Gelb, Orange, Azurblau, Violett oder Rot an kleineren Wandabschnitten lassen sich geweißte Wände gut durchbrechen und auflockern. Wenn Du das Entspannungsgefühl in einem Wohnraum, etwa dem Wohnzimmer, fördern möchtest, dann greife lieber zum blauen oder grünen Farbtopf statt zum aktivierenden Orange oder Rot.
Bei den Möbeln charakterisieren Naturfarben und ebenfalls Pastelltöne den Hygge-Einrichtungsstil. Weiß, Grau, Braun, Beige, Rosé, Mintgrün oder Hellblau sind für die Gestaltung eines Wohnzimmers, Esszimmers und Schlafzimmers im Hygge-Style typisch.
Hygge-Einrichtungsstil arbeitet mit Naturmaterialien
Zum Wohnen und Einrichten mit dem Hygge-Stil gehören unbedingt Naturmaterialien. Neben Baumwolle, weiteren Naturfasern oder Leder spielt Holz eine große Rolle. Holz – vor allem helles Holz von Birke, Kiefer, Eiche oder Esche – erzeugt mit seinen natürlichen Strukturen und Formen eine warme und gemütliche Atmosphäre in Deinen Wohnräumen. Setze daher viel Holz ein – sowohl im Hinblick auf die Möbel als auch in Bezug auf die Deko.
Ebenso charakteristisch für die Hygge-Einrichtung ist die Verwendung von Naturfasern wie Bast, Rattan, Seegras oder Baumwolle in Deinen Wohnräumen. Auch duftendes Leder ist eine Wohltat für die Sinne. Verwende Körbe wie Sisal- oder Rattankörbe als Wäsche- oder Papierkorb sowie als Pflanzenübertopf. Ebenso findest Du Aufbewahrungsboxen aus gemütlich wirkenden Naturmaterialien im Handel. Der Einsatz von Keramik oder Beton zeugen ebenfalls vom direkten Naturbezug des Hygge-Wohntrends. Du kannst Dir etwa Vasen aus einer Kreativ-Betonmischung selber herstellen. Das Teeservice oder Kaffeeset aus Keramik ist für den hyggeligen Genussmenschen sowieso ein Must-have.
Da alles Natürliche im Hygge-Einrichtungsstil geschätzt wird, kannst Du für Deine Wände entweder eine Vliestapete wählen oder Du lässt die Wand unbearbeitet, ohne eine Tapete. Besonders trendy sind bei der Hygge-Einrichtung rohe, unverputzte Wände, die noch eine schöne Struktur aufweisen. Zum Hygge-Wohnstil gehört idealerweise ein natürlicher Boden – etwa Holzdielen oder Parkett. Wenn Du diesen nicht hast, arbeite mit flauschigen Teppichen.
Warmes Licht verbreitet Hygge-Atmosphäre
Gerade in den nordischen Ländern wie Dänemark, wo es in der kalten Jahreszeit besonders lange dunkel ist, spielt Licht eine große Rolle. Damit es so richtig hyggelig ist, bevorzugen die Dänen im Wohnbereich an vielen Stellen indirektes und gedämpftes Licht. Das kommt beispielsweise von Kerzen, die gern in kleinen Grüppchen arrangiert werden und unverzichtbar für die Hygge-Atmosphäre sind. Besonders beliebt: Teelichter in geeigneten Kerzenhaltern und verschieden große Stumpenkerzen. Die Dänen verbrauchen übrigens so viele Kerzen wie sonst kein Volk in Europa.
Anhänger des Hygge-Stils arbeiten außerdem mit Lichterketten mit warmweißem Licht, die ein einfaches Zimmer in eine Oase der Entspannung verwandeln. Zur Hygge-Einrichtung gehören unbedingt auch kleine Tisch-, Steh und Wandlampen im skandinavischen Stil, die ein warmes Licht aussenden. Verwende dafür bevorzugt Glühlampen mit geringerer Leistung (geringe Wattzahl). Um ausreichend sehen zu können, schalte einfach mehrere dieser Lampen ein.
Kaltes und grelles Licht erzeugt eine Aufgeregtheit, die im Widerspruch mit dem entspannten Hygge-Gefühl steht. Nutze solche Lichtquellen nur dann, wenn Du sie wirklich benötigst, etwa beim Lesen. Unflätige Blender wie Deckenfluter oder grelle Hängelampen kannst Du getrost ausschalten, sobald Du in den Entspannungsmodus wechselst.
Hygge-Deko: Naturelemente verschönern Deinen Einrichtungsstil
Zum Hygge-Wohntrend gehört neben stilvollen Möbelstücken auch eine geschmackvolle Dekoration. Das können Bilder oder Poster mit Naturmotiven sein. Ob Tiere, Vögel, ein Wald oder Blumen darauf zu sehen, ist Dir überlassen. Du kannst Dich auch selbst künstlerisch betätigen. Passend zum Bild: ein Rahmen aus Holz. Kerzenhalter in ansprechendem Design für die vielen Kerzen, die beim Hygge-Stil so bedeutsam sind, dürfen ebenfalls nicht fehlen.
Frische Blumen, die Du zur Deko in Vasen aufstellst, gehören fest zur Hygge-Kultur dazu. Du kannst einzelne Blumen der gleichen Farbfamilie – etwa Rosen in Kombination mit anderen Blumen – und etwas Grün in mehrere Schraubgläser und Vasen verteilen und nebeneinander stellen. Dieses Arrangement wirkt lebendig und fröhlich und fördert Dein Hygge-Lebensgefühl. Wenn Du magst, versiehst Du die Gläser mit typischen Hygge-Botschaften wie „Flower“, „Summer“ oder „Love“, indem Du sie mit entsprechenden Klebebuchstaben beklebst.
Handgemachtes ist hyggelig: Hängedeko und andere selbstgemachte Unikate
Ebenfalls sehr hübsch und beliebt unter Hygge-Anhängern: ein selbst gebasteltes Deko-Accessoire. Im Internet findest Du schöne Ideen und Anleitungen dafür, beispielsweise für eine Hängedekoration im Hygge-Style. Als Basis kann hierzu eine Baumscheibe aus dem Wald dienen. Darauf kannst Du beispielsweise gesammelte Steine, Zapfen, Eicheln, Kastanien, kleine Tannenzweige, Moos, Rindenmulch sowie ein kleines Foto drapieren. Aufgehängt wird die Deko an Baumwollkordeln. Wenn Du nicht so gern bastelst, reicht es auch aus, von Deinem Waldspaziergang ein paar schöne Stöcke mit nach Hause zu bringen und diese kunstvoll als Deko an eine geeignete Wand zu stellen.
Hygge sind außerdem Pinwände aus Holz, die Du selbst gestaltest, eine selbstgemachte Lichterkette aus Pappbechern oder eine handgemachte Vase oder Schüssel aus Kreativ-Beton. Plastik solltest Du wenn möglich bei Deiner handgemachten Deko vermeiden, denn sie verbreitet eher einen unhyggeligen Charme. Wenn Du das Blatt einer Grünpflanze abmalen willst, suche Dir eine geeignete Pflanze. Aquarellfarben sowie die Verwendung unterschiedlicher Grüntöne machen das Bild lebendiger. Ein hyggeliger Willkommensgruß ist ein selbstgemachter Türkranz. Zur Weihnachtszeit ist natürlich der selbstgebastelte Adventskranz der Hygge-Hit.
Hyggelige Dänen lieben es flauschig und kuschelig
Die Devise der glückbegabten Dänen: Je kuscheliger, desto hyggeliger. Da wundert es nicht, dass der dänische Wohnstil nach Türmen von Kissen und Wolldecken schreit. Um es Dir so richtig bequem zu machen, präpariere Betten, die Couch und andere Sitzgelegenheiten mit gemütlichen Kuschelkissen oder flauschigen Decken – vor allem natürlich dann, wenn es draußen ungemütlich wird. Hülle Dich zum „Herunterfahren“ in diese kleinen Entspannungshelfer und genieße die wohlige Wärme. Besonders hyggelig: Wollteppiche, am besten Langflorteppiche, und Schaffelle auf dem Boden. Diese bewahren Dich vor kalten Füßen, die wahrlich unhyggelig sind.
Wohnzimmer Hygge einrichten mit Möbeln aus Naturstoffen
Möbel aus Massivholz sind nicht nur für Anhänger des Hygge-Wohnstils ein echter Hingucker. Durch ihren warmen Charme sorgen sie für eine hyggelige Atmosphäre in Deinem Zuhause. Ein Regal oder Sideboard aus Kiefermassivholz, ein Couchtisch aus mehreren geschnittenen Baumscheiben oder vielen kleinen Baumstämmen zusammengesetzt, sowie eine Couch im charmanten Landhausstil sorgen für ein herrliches Cottage-Feeling in Deinem Wohnzimmer. Auch ein Sitzhocker aus Massivholz in Baumstammoptik ist Hygge ebenso wie der Sitzhocker mit Leder- oder Stricküberzug (Pouf). Der ungeschlagene Klassiker im Transportieren von Gemütlichkeit: der Schaukelstuhl aus Rattan. Wenn Du Platz hast, dann besorge Dir unbedingt diesen hyggeligen Entspannungshelfer.
Verzichte bei der Auswahl Deiner Möbel auf glatte Oberflächen aus Glas oder Metall. Diese eher kalten Flächen stören den warmen Charakter, der von Deinen Holzmöbeln ausgeht. Erlaubt ist Metall aber in Form von Möbelbeinen, etwa von Sesseln oder anderen Sitzgelegenheiten. Verzichte beim Einrichten Deines Wohnzimmers weitestgehend auf synthetische Materialien, da diese nicht zu einer hyggeligen Wohnungseinrichtung passen.
Auch bei dem Arrangieren Deiner Möbel, gilt die Devise: Weniger ist mehr. Achte darauf, dass Du Deine Räume nicht mit zu vielen Möbelstücken überfrachtest. Das luftig-leichte Lebensgefühl in Deinen Wohnräumen, etwa in Deinem Wohnzimmer, sollte nicht verlorengehen. Denn Beengtheit ist unhyggelig.
Esszimmer hyggelig einrichten
Da das gemeinschaftliche Essen in vertrauter Gesellschaft bei der Hygge-Kultur eine große Bedeutung hat, ist das Esszimmer beziehungsweise die Küche besonders wichtig und sollte hyggelig gestaltet werden. Hier gilt es ebenfalls, viel Holz zu verwenden. Das Zentrum des Essplatzes bildet ein möglichst großer Esstisch aus Massivholz, auf denen viele Kerzen drapiert werden können. Dazu plane viele Sitzgelegenheiten mit Naturstoffüberzug für Deine Gäste ein. Auch die Wahl des richtigen Geschirrs ist wichtig, damit sich bei allen das Hygge-Gefühl einstellen kann. Hier empfiehlt sich handgemachtes Geschirr oder der Handmade-Look. Teller und Tassen im Hygge-Stil sind an ihrem fröhlichen Dekor zu erkennen, das wie selbst gemalt wirkt. In einem der vielen Online-Shops findest Du bestimmt Hygge-Geschirr ganz nach Deinem Geschmack.
Wenn Du nun noch für eine gedämpfte Beleuchtung mit warmweißem Licht sorgen kannst, steht einem hyggeligen Abend mit Freunden voller schöner Gespräche und geteilter Freude am Genuss nichts mehr im Weg. Bon appétit!
Hygge-Design – glücklich wohnen im Schlafzimmer
Um den dänischen Wohnstil in Dein Schlafgemach zu transportieren, solltest Du es nicht mit zu vielen Möbelstücken oder Deko überfrachten. Auch hier gilt die Devise: minimalistisch denken. Sortiere Klamotten, Deko oder anderen Krimskrams aus, den Du im Grunde nicht mehr brauchst. So schaffst Du mehr Raum für Gemütlichkeit. Behalte nur ausgewählte Möbel, Bücher etc. Besonders hyggelig: Massivholzmöbel, die durch ihr natürliches Design einen behaglichen Charme versprühen.
Halte Dich bei der Farbauswahl –sowohl für die Wände als auch für die Einrichtungsgegenstände – an helle Naturfarbtöne wie Creme oder Grau. Wähle für Bettwäsche und Gardinen Stoffe aus Leinen oder andere Naturstoffe, damit sich die Hygge-Atmo in Deinem Schlafzimmer einstellen kann. Auch ein Überwurf (Plaid) aus Leinen und jede Menge Zottelkissen unterstützen eine relaxte Stimmung. Nicht zu vergessen: Kerzen und eine Lichterkette. Ein Schaffell vor dem Bett lässt in Dir schon morgens ein Hygge-Gefühl aufsteigen, noch bevor Du Deinen ersten Schritt gemacht hast.
Wie sieht ein hyggeliger Garten aus?
Sogar den Garten kannst Du im Hygge-Stil gestalten. Doch wie sieht ein solcher Garten aus? Bauern haben scheinbar einen natürlichen Instinkt für Hygge, denn ein richtiger Bauerngarten wird als hyggelig bezeichnet. Dazu bedarf es vor allem Artenvielfalt, also einer Mischung verschiedener Pflanzenarten. Es sollten Beete für Obst und Gemüse darin vorkommen ebenso wie Zierpflanzen, also Blumen, und Sträucher wie Himbeere oder Johannisbeere. Außerdem sind Obstbäume wie Kirsche oder Apfel und Kräuter gern gesehene Gäste in einem Hygge-Garten. Beliebte Hygge-Blumen: Rittersporn, Glockenblumen, Tränendes Herz, Ringelblumen, Kapuzinerkresse und Sonnenhut. Als Sträucher zwischendrin eignen sich der Schneeball oder die Hortensie.
Der Hygge-Modetrend: Probier’s mal mit Gemütlichkeit
Hygge kannst Du sogar in der Mode leben, indem Du Dir Outfits gönnst, die aus Naturmaterialien wie Baumwolle, Fellen oder Leinen bestehen. Angesagt sind hier Jacken ebenso wie Strick, sowohl als Pullover oder Strickjacke. Hosen, Oberteile und Röcke müssen für das richtige-Hygge-Feeling bequem und daher weiter geschnitten sein. Hauteng ist vielleicht sexy, aber leider alles andere als gemütlich. Den Wohlfühl-Look kreierst Du untenrum beispielsweise mit einer Leggins, Jogginghose oder mit Jogpants. Probier’s mal mit Gemütlichkeit – trag Hygge.
Farblich kommt der Hygge-Look mit dunklen Beerentönen und warmem Rot in Ergänzung mit zurückhaltenden Erdtönen, aber auch Grau oder Schwarz daher. Dein Hygge-Outfit darf aber auch gemustert sein. Kleidungsstücke mit einem dezenten Karo- oder Punkte-Muster sind ebenso hyggelig wie Outfits mit romantischen Blütenmotiven.
Hyggelige Hobbies
Als typisch hyggelige Hobbies gehören Tätigkeiten, bei denen Du Dinge selbst machst oder herstellst. Dazu gehören beispielsweise:
- Kochen
- Backen
- Basteln
- Malen
- Häkeln
- Stricken
- Musikhören
- Instrument spielen
- Lesen
- Spazierengehen in der Natur
- Fotografieren
- Kerzen gießen
Hygge in der Küche
Laut Meik Wiking hat das Essen, und vor allem gute, selbstgekochte Speisen, in der Hygge-Kultur eine herausragende Bedeutung. Essen ist Genuss, also absolut Hygge. Hyggelig wird es bei Dir in der Küche also immer dann, wenn Du etwas Leckeres kochst oder backst, etwa Zimtschnecken, die die so Dänen lieben. Dabei spielen Ernährungsverbote wie das Verbot von Gluten, Zucker oder Kohlenhydrate keine Rolle. Erlaubt ist, was schmeckt. Die Tafel Schokolade oder der heiße Kakao ebenso wie Salate oder frisches Obst und Gemüse aus Deiner Region, das Du auf dem Wochenmarkt kaufst. Der Hygge-Trend umfasst auch das Einmachen von Marmelade, etwa aus frischen Erdbeeren oder die Zubereitung frischer Smoothies.
Außerdem pflegen die Dänen eine ausgeprägte Tee- und Kaffeekultur. Doch der Kern von Hygge ist: das Zusammenkommen. Daher gilt das Zubereiten leckerer, warmer Speisen am Abend für die Familie oder die Freunde als das Hygge-Event schlechthin. Denn wann, wenn nicht beim gemeinsamen Essen mit lieben Menschen fühlen wir uns rundum glücklich?
Das Hygge-Gefühl mit zur Arbeit bringen
Du kannst das Hygge-Feeling auch in die Welt hinaus tragen. Schon allein dadurch, dass Du mal einen Kuchen mit auf Arbeit bringst oder mit Kollegen essen gehst und über Dinge sprichst, die nichts mit der Arbeit zu tun haben. Gestalte Deine zwischenmenschlichen Beziehungen auf Arbeit aktiv, dann kannst Du auch dort hyggelige Momente verbringen. Vielleicht hast Du auch Lust, den Gemeinschaftssinn zwischen den Mitarbeitenden zu stärken und Dich hier einzubringen.
Das Hygge-Lebensgefühl im Alltag suchen
Klar, wir hetzen meist von A nach B. Aber vielleicht können wir bei A-Dreiviertel ja mal etwas herunterfahren und schauen, was unsere Umwelt uns Schönes zu bieten hat. Schärfe Deine Sinne zwischendurch für angenehme Geräusche, tolle Anblicke oder andere Sinnesfreuden. Bewege Dich häufiger mal achtsam durch die Welt. Versuche Dinge zu entdecken, die Dir ein Lächeln entlocken. Vielleicht ist es das Lachen eines Kindes, der Musikant am Eingang zur S-Bahn oder das schöne, bunte Blatt, das gerade sanft vom Baum fällt.
Hygge ist, wenn Du Dich im Sommer an Dein Fenster setzt und dem Regen lauschst. Hygge ist, wenn Du im Herbst genießt, wie der Tau am Morgen auf dem Gras glitzert. Hygge ist, wenn Du im Frühling dem Zwitschern der Vögel zuhörst. Hygge ist, wenn Du im Winter mit der Familie Stockbrot über dem offenen Feuer röstest. Hygge ist, wenn Du Dir einen Coffee-to-stay statt eines Coffee-to-gos holst und ihn in einem gemütlichen Café trinkst. Hygge ist, wenn Du Dich an den kleinen Dingen des Lebens erfreust.