Hier erfährst Du alles, was Du über das Schnarchen wissen solltest – von den Ursachen über die Folgen bis zu Tipps, was wirklich hilft.
Schnarchen ist ein Geräusch, das beim Schlafen in den oberen Atemwegen erzeugt wird. Gesundheitliche Voraussetzungen wie Übergewicht, hoher Alkoholkonsum und die Einnahme bestimmter Medikamente können Schnarch-Geräusche fördern.
Die Schnarch-Geräusche werden von anderen Personen oft als unangenehm empfunden. In manchen Fällen deutet das Schnarchen auch auf gesundheitliche Probleme hin. Solltest Du zu den Menschen gehören, die immer wieder Beschwerden über ihr Schnarchen erhalten, ist daher ein Besuch beim Arzt empfehlenswert.
In diesem Beitrag erfährst Du mehr über die Symptome, die Ursachen und die Diagnose von Schnarchen. Außerdem erklären wir Dir, warum Menschen schnarchen und warum das nächtliche Geräusch gefährlich sein kann.
Schlafapnoe, eine mögliche krankhafte Folge des Schnarchens, ist ernst zu nehmen. Bei Verdacht auf eine Erkrankung solltest Du Dich daher untersuchen lassen. Schnarchen muss aber nicht gleich auf eine Krankheit zurückzuführen sein, es kann auch völlig unbedenklich sein. Kostenlose Methoden und Mittel aus dem Haushalt können in den meisten Fällen schon Abhilfe schaffen. Diese stellen wir Dir hier vor.
Neben den besten Tipps für einen ungestörten Schlaf erhältst Du weitere Informationen zur Behandlung und zur möglichen Kostenübernahme.
Was ist Schnarchen?
Schnarchen ist auch als Rhonchopathie bekannt. Es handelt sich allerdings nicht, wie viele denken, um eine Krankheit, sondern meist um eine Reaktion auf Faktoren wie Übergewicht, Alkoholkonsum oder die Schlafposition. Beim Atmen in der Nacht vibrieren einige Weichteile zwischen Nase und Stimmbänder, was zum Schnarchen führen kann.
Jedoch kann regelmäßiges Schnarchen eine Vorstufe zur sogenannten Schlafapnoe sein. Schlafapnoe ist eine ernste und manchmal sogar lebensbedrohliche Erkrankungen mit Atemaussetzern in der Nacht. Wenn Du regelmäßig schnarchst, solltest Du Dich daher gut untersuchen lassen.
Symptome
Schnarchen äußert sich zunächst in Symptomen wie einer akustischen Belastung. Manche Schnarchende wecken sich selbst sogar damit auf. Meist sind es aber eher die Menschen in Deiner Umgebung, die sich über die massive Lärmbelästigung beschweren. Hinzu kommen Symptome wie Ein- und Durchschlafstörungen, Kopfschmerzen am Morgen, Mundtrockenheit, Konzentrations– und Leistungsminderung sowie die Neigung, tagsüber einzuschlafen.
Wenn all diese Symptome bei Dir vorliegen und Du langfristig schnarchst (also nicht nur während einer Erkältung oder in Ausnahmesituationen), liegt eventuell eine Erkrankung wie etwa die obstruktive Schlafapnoe vor. Lasse Dich bei diesen Beschwerden von einem Arzt untersuchen und behandeln, um künftiges Schnarchen und Folgebeschwerden zu verhindern.
Die folgenden Symptome zeichnen die Rhonchopathie aus:
- Akustische Belastung
- Ein- und Durchschlafstörungen
- Schläfer weckt sich selbst auf
- Kopfschmerzen am Morgen
- Schlechterer Schlaf
Ursachen des Schnarchens
Ursachen des Schnarchens liegen in der sich entspannenden Körpermuskulatur im Schlaf, wodurch beim Atmen die Weichteile im Rachenbereich vibrieren. Dies ist zwar eigentlich normal, erklärt aber dennoch die Ursache für das Schnarchen. Denn Zunge und Gaumenzäpfchen bilden eine Ausnahme: Sie bleiben leicht angespannt, damit Du ohne Probleme weiter atmen kannst. Wenn die Rachenmuskulatur jedoch erschlafft, verengen sich die oberen Luftwege. Dies bedeutet, dass Du stärker ein- und ausatmen musst und so mehr Druck für die Luft in den Atemwegen entsteht. Als Folge vibrieren Gaumen, Zäpfchen und Zunge, was zu einem Schnarchgeräusch führt.
Dies sind die häufigsten Ursachen für das Geschnarche:
- Verengte Atemwege, etwa durch Schnupfen oder eine verstopfte Nase
- Allergien wie Heuschnupfen
- Nasenscheidewandverkrümmung
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Verlängertes Zäpfchen
- Sehr große Zunge
- Polypen in der Nase
- Vergrößerte Gaumen- oder Rachenmandeln
- Schlafen in Rückenlage, denn so fällt die Zunge nach hinten und verengt den Rachen
- Hoher Alkohol- oder Nikotinkonsum
- Übergewicht
- Medikamente und Psychopharmaka
- Zunehmendes Alter (erschlaffende Muskulatur)
- Kieferfehlstellung, beispielsweise ein Überbiss
Diagnose Schnarchen
Für eine Diagnose des nächtlichen Schnarchens solltest Du Dich auf jeden Fall zunächst an Deinen Hausarzt, einen HNO-Facharzt oder einen Facharzt für Kieferchirurgie wenden. Bei der Anamnese, also dem ersten Gespräch, sollte idealerweise auch Dein Bettpartner oder Deine Bettpartnerin anwesend sein. Oft können die von Deinem Schnarchen betroffenen Personen detailliertere Auskunft zu Deinem Schlafverhalten geben als Du selbst.
Die folgenden Informationen werden bei der Diagnose erfragt:
- Auftreten des Schnarchens im Zeitverlauf
- Art des Schnarchens während der Nacht: Dauer, Regelmäßigkeit, Lautstärke, Geräuschcharakter
- Auslösende Faktoren wie Alkohol, Nikotin, allergische oder nicht-allergische Rhinitis, Behinderung der Nasenatmung
- Weitere Symptome wie nächtliches Erwachen mit Atemnot, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Konzentrationsminderung, Tagesschläfrigkeit, Ein- und Durchschlafstörungen
- Andere vorliegende Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht oder Diabetes
Zudem wird der HNO-Arzt oder Allgemeinarzt zur Diagnosestellung die oberen Luftwege zwischen Nase und Kinn auf Veränderungen untersuchen. Manchmal ist auch ein Funktionstest oder ein bildgebendes Verfahren wie die Computertomographie (CT), die Magnetresonanztomographie (MRT) oder ein Röntgenbild nötig. Weitere Methoden sind ein ambulantes Schlafscreening sowie eine nächtliche Schlafuntersuchung. Diese beiden letzteren Verfahren kommen meist in einem Schlaflabor zum Einsatz.
Warum schnarchen wir?
Die Ursache bzw. Ursachen für Schnarchen können von Person zu Person ganz unterschiedlich sein, weshalb es schwer ist, die Gründe für Dein Schnarchen zu pauschalisieren. Bei allen Betroffenen gleich ist die Tatsache, dass das Geräusch in den oberen Atemwegen entsteht, wenn Gaumensegel, Zäpfchen und andere Teile des Rachens in der Rachenhöhle flattern. Dies liegt daran, dass beim Atmen ein Luftstrom entsteht, der die entspannten Weichteile in den Atemwegen flattern lässt.
Meist ist das Schnarchen nur in der Rückenlage vorhanden, da sich dabei die Zunge nach hinten verlagert und somit den Rachen verengt. Daher hilft eine Änderung der Schlafposition häufig dabei, das Schnarchen zu reduzieren. Auch die Einnahme von Beruhigungsmitteln oder Psychopharmaka sowie ein hoher Alkoholkonsum können lästiges Schnarchen auslösen.
Wissenschaftler sind sich noch nicht darüber einig, ob Schnarchen auch vererblich ist. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin hat jedoch herausgefunden, dass Schnarchen alters- und geschlechtsabhängig ist. Besonders im mittleren und höheren Lebensalter ist starkes Schnarchen verbreitet.
Etwa 20 bis 46% aller Männer scheinen im Alter zu schnarchen, während es bei Frauen nur 8 bis 25% sind. Kinder schnarchen nur selten, aber auch im Kindesalter ist leichtes Schnarchen möglich. Hier liegt meist eine Ursache im Atemweg wie vergrößerte Mandeln vor.
Schnarchende Männer
Laut Umfragen schnarchen Männer häufiger als Frauen. Dies liegt daran, dass sich ihre Muskulatur im Rachenbereich über Nacht eher entspannt und allgemein weicher ist als bei Frauen. So können die Weichteile im Rachen besser flattern. Zugleich schlafen Männer tendenziell tiefer, werden also nicht vom Schnarchen einer Frau aufgeweckt, während Frauen schon bei leichtem Schnarchen ihres Bettpartners oft nicht schlafen können.
Alte Männer schnarchen häufiger als junge Männer oder Frauen. Dies liegt an einer erschlaffenden Muskulatur, einer Tendenz zu Übergewicht und möglicherweise vorliegenden Erkrankungen wie etwa einer Schlafapnoe. Im Alter gleichen sich die Geschlechter jedoch an: Ab dem Alter von etwa 60 Jahren schnarchen jede zweite Frau und jeder zweite Mann im Schlaf.
Schnarchende Frauen
Frauen schnarchen allgemein seltener als Männer. Sie haben eine engere Rachenöffnung, was bedeutet, dass sie eigentlich anfälliger für das Schnarchen sein müssten. Jedoch fällt bei Frauen die Zunge seltener zurück, da sie durch den Östrogeneinfluss eine stärker angespannte Muskulatur haben. Auch die Weichteile des Rachens flattern bei Frauen weniger im Rachen als bei Männern, weshalb lautes Schnarchen bei Frauen seltener ist.
Jedoch kann auch bei Frauen eine behandlungsbedürftige Schlafapnoe mit mehr als 15 Atempausen pro Stunde vorliegen. Hals-Nasen-Ohrenärzte berichten, dass bei Frauen eher Geräusche, häufiges Schlucken oder Schnalzgeräusche diese Erkrankung anzeigen als ein starkes Schnarchen. Experten gehen davon aus, dass etwas ein Drittel der Schlafapnoe-Patienten Frauen sind.
Durchschnittlich schnarchen nur etwa 5% der 30-jährigen Frauen. Ab dem Alter von 45 jedoch stehen sie den Männern kaum noch nach, geben dies aber meist nicht zu. Das Tabu lässt sich unter anderem mit den Wechseljahren erklären, die für viele Frauen der Beginn von lästigem Schnarchen sind.
Da das Gewebe im Mund- und Rachenraum in den Wechseljahren erschlafft, verändert sich die Lage von Zunge, Gaumen und Gaumensegel. Insbesondere bei einer Frau, die an Übergewicht leidet, Alkoholikerin ist oder viele Medikamente zu sich nimmt, ist das Schnarchen dann eine der unerwünschten Folgen der Wechseljahre.
Hinzu kommt die Veränderung im Hormonspiegel, durch die Muskeln wie die Zunge und weitere Muskeln im Gaumen und Rachen erschlaffen. Dies kann übrigens auch bei einer schwangeren Frau zu vermehrtem Schnarchen führen.
Frauen können sich bei Schnarchgeräuschen in viele Fälle von ihrem Gynäkologen beraten lassen, der das hormonelle Ungleichgewicht wieder in Balance bringen kann. Beispielsweise lässt sich die Östrogenproduktion mit Phytoöstregenen in Nahrungsmitteln wie Sojaprodukten, Erbsen, Linsen, Bohnen, Leinsamen, Obst und Gemüse ankurbeln.
Sollten zusätzlich Atemstörungen oder ein unregelmäßiges Schnarchen in der Nacht hinzukommen, könnte dies ein Hinweis auf das Schlafapnoe-Syndrom sein. Dann ist der Gang zum Hals-Nasen-Ohrenarzt angesagt.
Schnarchende Kinder
Kinder schnarchen allgemein eher selten. Wenn dies vorkommt, handelt es sich meistens um vergrößerte Rachen- und Gaumenmandeln, die eventuell entfernt werden müssen. Der Arzt kann hier weiterhelfen. Bei Atmungsstörungen im Schlaf der Kinder ist ebenfalls der Hals-Nasen-Ohren-Arzt der richtige Ansprechpartner.
Eine weitere Ursache für Schnarchprobleme bei Kindern können Gendefekte wie beispielsweise Trisomie 21 („Down-Syndrom“) sein. In diesen Fällen ist das Schnarchen meist ungefährlich. Dennoch solltest Du Dich von einem Experten beraten lassen, wenn Du merkst, dass Dein Kind schnarcht.
Mögliche Folgen des Schnarchens
Schnarchen kann völlig harmlos sein, aber auch auf andere Krankheiten hinweisen oder sogar gefährliche Folgeerkrankungen auslösen. Leises, regelmäßiges Schnarchen ist meist harmlos. Ein röchelndes, unregelmäßiges und mit Atemaussetzern verbundenes Schnarchen hingegen ist Anlass für einen Besuch beim Arzt, um eine Schlafapnoe auszuschließen. Zudem hilft die Behandlung dabei, künftiges Schnarchen zu verhindern und Deine Schlafqualität sowie die Deiner Mitbewohner zu verbessern.
Schlafapnoe
Schlafapnoe ist eine Krankheit, die sich aus dem Schnarchen entwickeln kann. Sie zeichnet sich durch die folgenden Symptome aus:
- Atemaussetzer beim Schlafen
- Tagesmüdigkeit
- Druck im Kopf
- Trockener Mund
- Verstärktes Schwitzen in der Nacht
- Nächtliches Sodbrennen
- Bluthochdruck
- Herzrhythmusstörungen
Menschen mit Schlafapnoe haben ein erhöhtes Risiko für Herzkreislauferkrankungen. Zudem sind die nächtlichen Atemaussetzer bei Personen, die bereits eine Krankheit wie Bluthochdruck, Vorhofflimmern oder auch eine Herzschwäche haben, verbreitet. Weitere Vorerkrankungen wie Asthma, Herzschwäche oder eine Niereninsuffizienz können das Atmen in der Nacht erschweren und zu gefährlichen Wassereinlagerungen führen. Umso wichtiger ist es, dass Du schon beim Verdacht auf eine Apnoe den Weg zum Arzt antrittst.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Schnarchen kann sowohl Symptom als auch Auslöser für eine Krankheit im Herz-Kreislauf-Bereich sein. Während Atemaussetzer meist auf eine Apnoe hindeuten, kann selbst leichtes Schnarchen auf Dauer zu anderen Krankheiten führen. Die Störung der Atemwege hat Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem, weshalb Du Gefahr läufst, an Herz-Kreislauf-Problemen wie Bluthochdruck, einem Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall oder einer Herzinsuffizienz zu erkranken.
Je nach Ausmaß Deiner Atmungsstörung steigt das Risiko für Erkrankungen, denn der Körper kann sich schlimmstenfalls nicht mehr richtig im Schlaf erholen, wenn Du schnarchst. Besonders gut untersucht ist der Zusammenhang zwischen Schlafapnoe und Bluthochdruck: Wenn Du an Bluthochdruck leidest und der Arzt keine Ursache findet, liegt eventuell eine unerkannte Schlafapnoe vor. Diese verstärkt den Bluthochdruck und muss behandelt werden.
Wenn Atemaussetzer im Schlaf die Sauerstoffzufuhr zum Herzen beeinträchtigen, kann das für Dein Herz fatal sein. Das Organ reagiert mit einer Frequenzerhöhung auf den Sauerstoffmangel, was zu einem Herzinfarkt oder einer Herzrhythmusstörung führen kann. Langfristig kann auch eine Herzinsuffizienz zu den Folgen von Schnarchen gehören.
Der erhöhte Blutdruck kann darüber hinaus zu einem Schlaganfall führen. Auch dies ist bei Patienten mit Schlafapnoe, die noch dazu rauchen, Diabetes oder Übergewicht haben oder viel Alkohol konsumieren, ein großes Risiko.
Schnarchen verhindern: Wie lässt sich Schnarchen behandeln?
Schnarchen lässt sich in den meisten Fällen gut behandeln. Es gilt per se nicht als Erkrankung oder medizinische Gefährdung. Eine Behandlung ist nur dann nötig, wenn der Betroffene sich diese wünscht oder wenn ein Gesundheitsrisiko wie die Schlafapnoe vorliegt. Zum Glück gibt es viele Hausmittel und einfache Tricks, mit denen Du die Lärmbelästigung effizient reduzieren kannst. Dabei lautet unser Tipp, nicht-invasive oder minimal-invasive Verfahren zu bevorzugen.
Was tun? Tipps zur Selbsthilfe bei Schnarchen
Einfaches Schnarchen kannst Du meist selbst erfolgreich mit Tipps zur Selbsthilfe und einfachen Mitteln behandeln. Online findest Du eine große Auswahl an Tipps und Tricks. Die Arbeitsgemeinschaft Schlafmedizin der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. hat die verschiedenen Anti-Schnarch-Tipps in vielen Studien untersucht.
Die folgenden Methoden haben dabei als Selbsthilfe zumindest eine gewisse Wirksamkeit gezeigt:
- Vermeidung von Schlafmitteln
- Vermeidung von abendlichem Alkoholkonsum (mindestens 2 Stunden vor dem Schlafengehen)
- Vermeidung von Nikotin
- Vermeidung üppiger Mahlzeiten vor dem Schlafengehen
- Einhaltung eines stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus
- Gewichtsreduktion bei Übergewicht
- Vermeidung der Rückenlage
- Hochlagerung des Oberkörpers
- Stärkung der Rachen- und Gaumenmuskulatur, zum Beispiel indem Du ein Blasinstrument wie das australische Didgeridoo erlernst
Konservative Verfahren und Hausmittel
Es gibt zahlreiche weitere Anti Schnarch Tipps, die zu den konservativen Verfahren und Hausmitteln zählen. Sie sind meist kostenlos oder bringen nur geringe Kosten mit sich. Der Trick besteht darin, die Maßnahme zu finden, die bei Dir hilft. Versuche es zum Beispiel mit diesen Tipps und Mitteln für einen Schlaf ohne Geschnarche:
- Schlafhygiene: Zu einer guten Schlafhygiene gehören eine gute Matratze, ein passendes Kissen, ein ruhiges Schlafzimmer ohne Ablenkungen, frische Luft und eine geeignete Schlafposition. Wenn Du gern auf dem Rücken schläfst, dabei aber schnarchst, kannst Du mit der Position experimentieren. Achte zudem darauf, dass Dich im Bett weder Kuscheltiere noch zu viele Kissen oder Decken stören.
- Anti-Schnarch-Kissen: Im Handel sind verschiedene Kissen erhältlich, die das Schnarchen verhindern sollen. Sie sind auf jeden Fall bequem und helfen dir beim Schlafen.
- Nicht mit offenem Mund schlafen: Betroffene schnarchen oft, weil sie mit offenem Mund schlafen. Versuche, bei einer Erkältung mit einem abschwellenden Nasenspray für Abhilfe zu sorgen. Auch Dein Zahnarzt oder Kieferorthopäde hilft dabei, künftig mit geschlossenem Mund zu schlafen.
- Kräftigung der Muskulatur: Wenn Du im Schlaf Deine Atemwege zu sehr entspannst, steigt das Risiko für lautes Schnarchen. Durch gezielte Sprechübungen, Singübungen, Erlernen eines Blasinstruments oder elektrische Stimulation der Mundbodenmuskulatur beim Arzt kannst Du Deine Muskulatur im Bereich Zunge, Mund und Rachen stärken.
- Naseneingangserweiterer: Die sogenannten Naseneingangsdilatatoren helfen, wenn der Ursprung der Nasenatmungsbehinderung im Bereich der Nasenklappe liegt. Die beliebten Anti-Schnarch-Produkte werden vom Arzt verschrieben.
- Ätherische Öle: Ein gesunder Schlaf sollte erholsam sein. Wenn Du vermutest, dass Dein Schnarchen durch Stress oder Schlafstörungen entsteht, kannst Du versuchen, Dich abends mit ätherischen Ölen zu beruhigen. Diese ermöglichen einen erholsamen Schlaf und dienen vor allem als Mittel gegen einfaches Schnarchen. Düfte wie Minze oder Lavendel erleichtern die Atmung und verbessern die Luft. Du kannst ein paar Tropfen der Essenz auf Dein T-Shirt, Dein Kissen oder in das Bett geben, um guten Schlaf zu ermöglichen und Schnarcher zu vermeiden.
Auch systemisch eingesetzte Medikamente können beim Schnarchen Wirkung zeigen, sind aber aufgrund ihrer Nebenwirkungen und der fehlenden Beweisführung zur Wirksamkeit gegen Schnarchen nicht zu empfehlen.
Das Gleiche gilt für die Überdruckatmung oder CPAP-Therapie. Bei diesem konservativen Verfahren handelt es sich um eine Maske, die in den Atemwegen und der Lunge einen Druck erzeugt. Dieser ist höher als der Umgebungsdruck, sodass Du gegen einen Widerstand ausatmen musst. Dabei spannen sich Deine Muskeln im Rachenbereich an, was das Schnarchen im Schlaf verhindern kann.
Diese “continuous airway pressure” kann zwar in vielen Fällen das Schnarchen reduzieren oder ganz beseitigen, bringt aber hohe Kosten und mögliche Nebenwirkungen wie Blähungen und Völlegefühle mit sich.
Intraorale Geräte
Um Geräusche im Schlaf zu verhindern, gibt es sogenannte intraorale Geräte als Anti-Schnarch-Mittel. Diese werden in Deinen Mund eingeführt und sollen den Atemweg freimachen. Wenn eine anatomische Ursache vorliegt, können sie besonders hilfreich sein. Du hast die Wahl zwischen diesen Hilfsmitteln, die jeweils von einem Arzt verschrieben und angepasst werden müssen:
Unterkiefer-Protrusionsschiene: Diese Schiene wird vom Arzt in den Mundraum eingesetzt, um den Unterkiefer nach vorne zu verlegen. Das soll dabei helfen, Deinen Rachen in der Nacht zu erweitern. So können selbst flatternde Weichteile nicht zu einem Schnarchgeräusch führen. Diese Methode hilft bei etwa zwei Drittel aller Betroffenen.
Mögliche Nebenwirkungen sind verstärkte Speichelbildungen, Beschwerden in der Kaumuskulatur und Veränderungen in der Zahnstellung. Daher ist es wichtig, die Schienenanpassung von einem Zahnarzt oder einem Kieferorthopäden durchführen zu lassen.
Schnarchspange: Eine Schnarchspange setzt Du ähnlich wie eine Zahnspange zum Schlafen ein. Sie schient das weiche Gaumensegel, um Schnarchgeräusche im Bereich des weichen Gaumens zu verhindern. Sie kann außerdem den mittleren und oberen Rachenraum unterstützen und so dazu beitragen, Atempausen und Schlafapnoe zu reduzieren.
Operative Behandlung
In manchen Fällen ist auch eine Operation empfehlenswert. So lassen sich Schnarchgeräusche für immer verhindern. Jedoch empfehlen wir Dir, erst einmal abzuwägen, ob ein operativer Eingriff wirklich die einzige Möglichkeit darstellt. Je nach Ursache können andere Behandlungsarten ähnlich effizient sein.
Falls nur eine einzige Ursache, wie beispielsweise eine Nasenscheidewandverkrümmung oder ein verlängertes Zäpfchen, das Schnarchen auslöst, ist die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Operation hoch.
Dies gilt insbesondere dann, wenn Dein Schnarchen durch physiologische Probleme im Bereich von Nase, Gaumen und Zungengrund ausgelöst wird.
Kleinere Eingriffe, die nur minimal invasiv sind, können helfen. Ein Beispiel ist die radiofrequenzinduzierte Thermotherapie (RFITT), bei der kleine Narben unter der Schleimhaut angelegt werden. Diese können das Schnarchen auf Zeit verhindern.
Eine andere häufige OP gegen Schnarchen ist die sogenannte Uvula-Palato-Plastik. Diese ist auch als Uvula-Palato-Pharyngo-Plastik bekannt. Es handelt sich um einen chirurgischen Eingriff, bei dem Dein Gaumenzäpfchen gekürzt wird, um weniger zu flattern. In manchen Fällen können schlafbezogene Atmungsstörungen auch durch eine Kürzung des Gaumenbogens reduziert werden.
Chirurgische Eingriffe können zudem bei einer verkrümmten Nasenscheidewand helfen. Wenn Du einfacher atmen kannst, ist das Risiko für Schnarchen deutlich geringer.
Schnarchen – Wann solltest Du zum Arzt und was wird gemacht?
Wenn Du regelmäßig schnarchst, solltest Du Dich vom Arzt untersuchen lassen. Insbesondere bei lautem und unregelmäßigen Schnarchen ist der Arztbesuch angesagt, um eine Schlafapnoe oder andere Krankheiten auszuschließen. Das geht am besten bei einem Hals-Nasen-Ohrenarzt oder in einer Klinik mit einem Schnarchzentrum.
Auch, wenn Dein Kind schnarcht, solltest Du mit ihm den Arzt aufsuchen. Hier sind meist vergrößerte Rachen- oder Gaumenmandeln oder Nasenpolypen der Auslöser. Diese lassen sich leicht behandeln.
Der Arzt wird zunächst Deine Krankengeschichte erfragen und, falls zutreffend, auch Deinen Bettpartner befragen, da dieser oft mehr Details zu den Schnarchgeräuschen kennt. Neben Fragen zur Art und zur Häufigkeit des Schnarchens geht es auch darum, welche Faktoren das Schnarchen verstärken, ob Du nachts aufwachst, Atemnot verspürst und an Tagesmüdigkeit leidest.
Zudem wird der Arzt Deine Nase und Deinen Rachen untersuchen. Wenn er nicht direkt eine Diagnose stellt, kann er Dir zum Beispiel ein Schnarchtestgerät für zu Hause mitgeben, um Deine Atmung zu analysieren. Wenn Du einen Schlaftracker hast, solltest Du diesen mit zur Untersuchung bringen, da auch nächtliches Erwachen und die Dauer der Schlafphasen aufschlussreich für den Arzt sind.
Wer übernimmt die Kosten für eine Schnarchbehandlung?
In den meisten Fällen übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine Schnarchbehandlung. Insbesondere dann, wenn bei Dir eine Erkrankung wie die Schlafapnoe vorliegt, darfst Du Dich auf eine Kostenübernahme verlassen. Dies gilt sowohl für die privaten als auch für die gesetzlichen Krankenkassen.
Operationskosten werden bei Schnarchern nur dann übernommen, wenn sich eine Krankheit nachweisen lässt. Wenn Du hingegen aufgrund Deiner Schlafposition oder aufgrund von Übergewicht schnarchst, wird die Krankenkasse die Behandlung vermutlich nicht übernehmen. In diesem Fall solltest Du unsere Tipps ausprobieren, um ein wirksames Mittel für Dich zu finden.