Hier erfährst Du alles, was Du über die Heilpflanze Hibiskus wissen solltest – von den Inhaltsstoffen über die Wirkung bis zur Anwendung.
Was ist Hibiskus?
In manchen Winkeln der Erde gilt er als Aphrodisiakum: der Hibiskus. Ob die Samen der Pflanze tatsächlich die sexuelle Lust anregen können, ist nicht bewiesen. Aber in der Volksmedizin verschiedener Länder glaubt man daran. Auf Hawaii stecken sich ledige Frauen eine Hibiskusblüte hinter das rechte Ohr, um zu signalisieren, dass sie noch nicht unter der Haube sind.
Der Hibiskus zählt als eigene Gattung zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Es gibt etwa 300 Arten von Hibiskus. In unseren Breiten ist vor allem der Gartenhibiskus (Hibiscus syriacus) aufgrund seiner großen, herrlichen Blüten als Zierpflanze für den Garten bekannt. Auch verschönert der Hibiskus in Form einer Hecke so manchen heimischen Garten. Oder aber er sorgt als Zimmerpflanze für stimmungsvolles Ambiente in unseren Wohnräumen.
Zu heilerischen Zwecken verwendet man allerdings die Art Hibiscus sabdariffa. Diese Sorte wird auch als Roselle, Afrikanische Malve oder Sabdariff-Eibisch bezeichnet. Die arzneilich bedeutsamen Pflanzenteile sind beim Hibiskus sabdariffa die Blütenkelche, nicht die Blütenblätter.
Trägt der Gartenhibiskus eher weiße, rosa bis rote Blüten, zeigt die Afrikanische Malve gelbe Blüten mit einem dunkelroten Blütenboden. Daher wird diese Art auch Gelber Hibiskus genannt. Zur Blütezeit von Juni bis September wachsen die Blüten vorwiegend vereinzelt in den Blattachseln.
Charakteristisch für den Hibiskus ist, dass die Staubblätter der Blüte zu einer Röhre zusammengewachsen sind, die den Stempel umhüllt. Die etwa 10 Zentimeter langen Blätter sind bei den meisten Arten einfach. Bei manchen Hibiskus-Sorten zeigen die unteren Blätter eine gelappte Form mit gezackten Rändern. Die Blattadern des Hibiskus‘ weisen eine rötliche Farbe auf. Zur Fruchtreife bildet die Pflanze rote Kapselfrüchte aus, die die Samen beherbergen.
Je nach Sorte wächst der Hibiskus (Eibisch) als einjähriger oder mehrjähriger Strauch, Halbstrauch oder Baum. Er kann eine Größe von bis zu 5 Metern erreichen. In unserem heimischen Garten ist der Gartenhibiskus oder Hibiscus syriacus aber nur als Strauch zu bewundern. Ursprünglich stammt der Hibiskus vermutlich aus asiatischen oder afrikanischen Gefilden. Auch heute noch kommt die Art Hibiscus sabdariffa überwiegend in den tropischen und subtropischen Gegenden der Erde vor.
Hibiskus Inhaltsstoffe
Zu den wertvollen Inhaltsstoffen von Hibiscus sabdariffa gehören Zitronensäure, Apfelsäure, Weinsäure und Hibiskussäure. Daneben kommen Anthocyane (Farbstoffe), Phytosterole, Schleimstoffe sowie reichlich Vitamin C in der Pflanze vor.
Hibiskus Wirkung
Beim Hibiskus werden die Blütenkelche verwendet, vor allem um daraus Tee herzustellen. Hibiskus soll laut traditioneller Volksmedizin folgendermaßen wirken:
- reizlinderd
- abführend
- harntreibend
- antibakteriell
- krampflösend
- entschlackend
- galletreibend
- stoffwechselanregend
Hibiskus bei Husten
Hibiscus sabdariffa kommt in der Volksmedizin verschiedener Länder vor allem bei Erkältungen mit Symptomen wie Husten zur Anwendung. Die Schleimstoffe in der Pflanze beruhigen die gereizte, entzündete Schleimhaut in den Bronchien. Gerade zu Beginn einer Erkältung, wenn der trockene Husten dominiert, kann ein Hibiskus-Tee die Atemwege mit einer Art Schutzfilm versehen und so die Beschwerden lindern. Aber auch zur Vorbeugung einer Erkältung kann Hibiskus zum Einsatz kommen.
Hibiskus bei Verstopfung
In der traditionellen Volksmedizin kommt Hibiskus auch bei Verstopfung zum Einsatz. Denn seine Wirkstoffe haben eine abführende Wirkung. Die Pflanze soll eine gesunde Darmfunktion und eine normale Verdauung fördern. Durch mehrmaliges Trinken von Hibiskus-Tee am Tag können Verdauungsprobleme wie Verstopfung gelindert werden.
Hibiskus bei Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
Die Schleimstoffe im Hibiskus können auch bei einer Magenschleimhautentzündung helfen. Wenn diese sich schützend auf die Schleimhaut des Magens legen, kann die Entzündung unter Umständen schneller abklingen. Die Symptome der Gastritis wie Magenschmerzen können durch die Einnahme von Hibiskusblüten-Tee abgemildert werden.
Hibiskus bei Appetitlosigkeit
Gerade ältere Menschen haben oft damit zu kämpfen: Appetitlosigkeit. Dagegen ist ein Kraut gewachsen. Hibiskus soll laut Naturmedizin in der Lage sein, den Appetit zu fördern. Denn seine Inhaltsstoffe regen die Verdauungssäfte wie den Gallefluss an, wodurch der Appetit gesteigert werden kann.
Hibiskus bei Ekzemen
Aufgrund seiner antibakteriellen, reizmildernden Wirkung kommt Hibiskus auch bei Hautproblemen wie Ekzemen und Juckreiz zum Einsatz. In verschiedenen afrikanischen Ländern werden in der Volksmedizin Umschläge mit Hibiskusblüten-Tee gemacht, die auf nässende und juckende Ekzeme aufgelegt werden. Dadurch soll die Heilung entzündeter Hautstellen gefördert und das Hautbild verbessert werden.
Hibiskus-Tee bei Bluthochdruck
Mehrere Studien bestätigen die positive Wirkung von Hibiskus bei Bluthochdruck. So belegte eine Bostoner Studie, dass bereits 3 Tassen Hibiskus-Tee pro Tag nach 6 Wochen zu einer deutlichen Senkung des Blutdrucks führen. Diese Wirkung schreibt man den sekundären Pflanzenstoffen wie den Flavonoiden zu.
Mit Hibiskus einen hohen Cholesterinspiegel senken
Diverse Studien kommen zu dem Schluss, dass Hibiskus auch bei der Regulation des Cholesterinspiegels behilflich sein kann. So bewirkte der Extrakt von Hibiskus-Blüten in den Studien bei vielen Probanden eine deutliche Absenkung des schlechten LDL-Cholesterins. Überschüssiges, nicht benötigtes Cholesterin lagert sich als Plaque vermehrt in den Gefäßen wie den Arterien ab und erhöht das Risiko für Arteriosklerose sowie für verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen, darunter Schlaganfall und Herzinfarkt. Wird der Cholesterinspiegel nun durch Hibiskus abgesenkt, kommt es unter Umständen zu weniger Ablagerungen in den Gefäßen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann abnehmen. Auch sollen die Antioxidanzien im Hibiskus die Ablagerung von Plaque in den Blutgefäßen hemmen.
Hibiskus bei hohem Blutzuckerspiegel
Jüngere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Hibiskus – beispielsweise in Form von Pulver – einen zu hohen Blutzuckerspiegel senken kann. Diese Heilpflanze könnte also künftig in der Therapie von Menschen mit Diabetes eine wichtige Rolle spielen.
Hibiskus zum Abnehmen bei Übergewicht
Wenn Du unter Übergewicht leidest, ist die Hibiskus-Pflanze der ideale Partner für Dich. Und dies gleich aus verschiedenen Gründen: Zum einen regt Hibiskus den Stoffwechsel an, sodass mehr eingelagertes Fett abgebaut wird. Zum anderen hemmt die Einnahme von Hibiskus-Extrakt offenbar die Vermehrung von Fettzellen bei fettreicher Ernährung, wodurch das Zunehmen erschwert wird. Zum dritten soll durch Hibiskus die Aufnahme von Glukose im Körper gehemmt werden, wodurch Du bei Übergewicht ebenfalls Gewicht abbauen kannst.
Hibiskus zur Entgiftung und Entschlackung
Aufgrund der harntreibenden Wirkung von Hibiskus-Tee, eignet sich die Pflanze auch sehr gut zur Entgiftung, etwa im Rahmen einer Entgiftungskur. Denn mit einer gesteigerten Harnproduktion wird ermöglicht, dass verstärkt Umweltgifte aus dem Gewebe abtransportiert und aus dem Körper ausgeschieden werden können. Also denke doch mal an Hibiskus-Tee, wenn Du Deine nächste Kur zur Entschlackung und Entgiftung in Angriff nimmst.
Hibiskus bei PMS und Menstruationsschmerzen
In der Volksmedizin geht man davon aus, dass Hibiskus eine heilende Wirkung bei PMS, dem Prämenstruellen Syndrom, hat. Erste Studien fanden heraus, dass Hibiskus tatsächlich jenen Frauen mit Unterbauchschmerzen und depressiven Verstimmungen helfen kann. Die krampflösenden Eigenschaften von Hibiskus sind in der Naturheilkunde bereits bekannt, weshalb die Pflanze zum Beispiel schon lange in der Volksmedizin verschiedener afrikanischer Länder bei Menstruationsschmerzen zum Einsatz kommt.
Auch soll Hibiskus harmonisierend auf das Hormonsystem wirken, sodass die Heilpflanze depressive Verstimmungen im Vorfeld der Periode abmildern kann.
Hibiskus fördert ein starkes Immunsystem
Ein weiterer großer Trumpf von Hibiskus: sein hoher Vitamin C-Gehalt. Damit kann Hibiscus sabdariffa zu einem guten Allgemeinbefinden beitragen, denn ein gutes Wohlbefinden ist an ein starkes Immunsystem gekoppelt. Und das Immunsystem kann bei einer guten Versorgung mit Vitamin C besonders gut arbeiten.
Durch viele Einflüsse unseres modernen Lebensstils wird das Immunsystem aber aus der Balance gebracht. Dazu zählt eine ungesunde Ernährung, fehlende Bewegung und zu viel Stress. Daher ist eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C heute besonders wichtig. Dieses wichtige Vitamin bietet der Hibiskus Dir ereichlich. Mit einer starken Immunabwehr bist Du automatisch weniger anfällig für Erkrankungen – egal ob es sich um eine harmlose Erkältung oder um Krebs handelt. Die im Hibiskus aenthaltenen Flavonoide schützen die Zellen zudem vor den krankheitsfördernden freien Radikalen.
Um Dein Immunsystem zu stärken, hilft Dir ein Tee aus Hibiskus-Blüten aber nicht. Denn: Durch das heiße Wasser wird das Vitamin C zerstört. Greife also zur Immunstärkung zu einer anderen Darreichungsform wie zum Pulver oder zu Kapseln.
Weitere Einsatzmöglichkeiten von Hibiskus
In der Naturmedizin wird Hibiskus neben den beschriebenen Krankheitsbildern außerdem bei folgenden Erkrankungen und Beschwerden eingesetzt:
- Durchblutungsstörungen
- Kreislaufproblemen
- Nierenproblemen
- Gallenbeschwerden
- Wassereinlagerungen (Ödeme)
- spröden Haaren
- Haarausfall
Anwendung und Dosierung von Hibiskus
Du kannst die getrockneten Blüten der Heilpflanze für einen Tee oder Fertigpräparate wie Pulver und Kapseln in der Apotheke oder online kaufen. Daneben lässt sich auch ein Aufguss aus den Blüten von Hibiskus zubereiten, der für Umschläge beispielsweise zur Linderung von Ekzemen verwendet wird. Auch als Tinktur ist Hibiskus erhältlich.
Hibiskus sabdariffa kommt aufgrund seiner roten Farbe auch als Färbemittel zum Einsatz. So wird die Pflanze verschiedenen Früchtetees zugegeben, beispielsweise Hagebutten-Tee. Sogar Ostereier-Färben ist mit Hibiskusblüten-Extrakt möglich. Da die Blüten vom Hibiskus essbar sind, können sie auch Smoothies, Joghurts und Eistee zugegeben werden. So bekommen viele Lebensmittel eine schöne, leuchtendend rote Farbe.
In Asien verfeinern Hibiskus-Blüten Currygerichte. Außerdem kann die Pflanze für die Herstellung von Süßspeisen, Limonaden, Marmeladen und Likören verwendet werden. In einigen afrikanischen Ländern wird Hibiskus als kalter Tee mit viel Zucker serviert. Dieser Tee ist im Senegal und Burkina Faso sogar das Nationalgetränk. Dort ist es unter dem Namen „Bissap“ bekannt.
Hibiskus-Tee selbst machen
Um Dir Deinen eigenen Hibiskus-Tee zu machen, übergieße einen halben TL (1,5 g) der getrockneten und zerkleinerten Blüten mit 150 ml heißem Wasser. Lass den Tee 10 Minuten ziehen. Dann Blüten abseihen. Du kannst den Tee kalt oder warm genießen – am besten 3 Mal täglich. Der Tee ist auch für Kinder geeignet.
Der Tee hat eine positive Wirkung bei vielen Beschwerden und kann bei einer Magenschleimhautentzündung ebenso zum Einsatz kommen wie bei hohem Blutdruck, einem zu hohen Blutzuckerspiegel oder zu hohen Blutfettwerten.
Hibiskus-Getränk zum Abnehmen
Ein toller Geheimtipp zum Abnehmen ist folgendes Getränk: Übergieße 3 TL Hibiskus-Blüten, 30 Gramm geschnittenen Ingwer und den Saft 1 Zitrone mit 1 Liter kochendem Wasser. Diese Mischung etwa 5 Minuten ziehen lassen. Fertig ist Dein Abnehm-Beschleuniger.
Mit Hibiskus-Pulver gegen Haarausfall
Gegen Haarausfall oder sprödes Haar kannst Du folgende Anwendung aus dem indischen Ayurveda ausprobieren: Nimm etwas Hibiskus-Pulver und verdünne es im Verhältnis 1:3 mit Wasser. Gib diese cremige Paste dann auf Deine Haare und den Haaransatz. Lass die Mischung rund 1 Stunde einwirken und spüle die Haare anschließend aus. Nach der traditionellen indischen Heilkunst soll Dein Haar davon nicht nur einen seidenen Glanz annehmen. Auch gegen Haarausfall kann diese natürliche Hibiskus-Haarkur wirken.
Was muss bei der Anwendung von Hibiskus beachtet werden? Gibt es Nebenwirkungen?
Nebenwirkungen wie eine Allergie gegen Hibiskus sind bislang nicht bekannt. In der Schwangerschaft darf Hibiscus sabdariffa nicht angewendet werden. Außerdem kann es bei der Einnahme von Hibiskus zu Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten kommen. Wenn Du beispielsweise Medikamente gegen Bluthochdruck oder zu hohe Blutzuckerwerte einnehmen musst, solltest Du vor der Anwendung der Pflanze mit Deinem Arzt sprechen.
- 500 g ganze und getrocknete bio Hibiskusblüten aus kontrolliert biologischem Anbau
- 100 % natürlich ohne jegliche Zugabe von Zucker-, Zusatz- oder Konservierungsstoffen
- fruchtig- sauer im Geschmack - hervorragend als Teezubereitung: 1 - 2 TL mit kochendem Wasser übergießen und 6 - 10 Minuten ziehen lassen, auch als kalter Durstlöscher genießbar
- Ergiebigkeit: für 1 Liter werden ca. 3 Esslöffel der Blüten benötigt, Hibiskusblüten eignen sich ideal zur Dekoration von Speisen
- der biologische Anbau erfolgt nach der EU-ÖKO-Verordnung (DE-ÖKO-039), die Blüten werden schonend luftgetrocknet und per Hand in Deutschland abgefüllt, regelmäßige Qualitätskontrollen erfolgen durch deutsche Kontrollstellen