Alles, was Du über Burnout wissen solltest
Fühlst Du Dich erschöpft, ausgebrannt, lustlos und unmotiviert? Ab und zu kennt das vermutlich jeder. Ob beruflicher Stress oder Schwierigkeiten im Privatleben – die Seele leidet mit.
Doch wenn dieser Zustand der Erschöpfung über einen längeren Zeitraum anhält und nicht vergehen möchte, oder wenn sich die äußeren Umstände verändert haben und zu einer psychischen Belastung geworden sind, dann solltest Du vielleicht darüber nachdenken, ob Du an einem Burnout leidest.
Wir erklären Dir, was einen Burnout auslösen kann, wie Du ihn möglichst früh erkennst und wie Du Dich vor ihm schützen kannst. Aber Du erfährst hier auch, was zu tun ist, wenn Du bereits von einem Burnout betroffen bist oder ein Angehöriger darunter leidet.
Was ist ein Burnout?
Zunächst einmal muss gesagt werden: Burnout ist keine Krankheit, sondern vielmehr ein psychischer und physischer Gefühlszustand und kommt aus dem Englischen: Burn = brennen, Burnout = ausbrennen.
Der Begriff Burnout wurde 1970 von dem New Yorker Psychotherapeuten Herbert Freudenberger geprägt, der sich, nach einer Zeit der totalen Überarbeitung, ausgelaugt, erschöpft, eben ausgebrannt fühlte und an einen Punkt kam, an dem gar nichts mehr funktionierte.
Burnout ist, wie bereits erwähnt, keine medizinische Diagnose und es gibt auch keine eindeutig definierten Anzeichen dafür. Viele der Symptome überschneiden sich mit anderen Krankheiten – beispielsweise einer Depression – oder entsprechen einem Gefühlszustand, der auf besondere Situationen zurückzuführen ist – beispielsweise eine Überlastung im Beruf, eine Trennung oder einen Todesfall.
Ein drohender Burnout früh zu erkennen, bedarf einer hohen Sensibilität mit sich selbst. Wer also ständig mehr Energie verbraucht, als er erhält, sollte dringend die Notbremse ziehen, um sich vor einem Burnout zu schützen.
Burnout oder Depression?
Nicht jeder Mensch, der unter einem Burnout leidet ist depressiv! Aber man vermutet, dass immerhin jeder sechste, der von einem Burnout betroffen ist, auch Depressionen hat. Die Grenzen zwischen diesen beiden Leiden sind fließend. Anzeichen die bei Burnout und Depressionen vorkommen können sind:
- Mutlosigkeit
- Lustlosigkeit
- Antriebslosigkeit
- Gefühl der inneren Leere
- Schlaflosigkeit
- Müdigkeit
Bei Depressionen kommen dann meist noch gravierendere negative Zukunftsvorstellungen, häufige Selbsttötungsgedanken sowie Gefühle der Schuld und Wertlosigkeit hinzu. Solltest Du diese Gefühle bei Dir erkennen, bitten wir Dich, dringend Hilfe zu suchen.
Wie verbreitet ist Burnout?
Statistisch ermittelte Daten, wie viele Menschen von Burnout betroffen sind, gibt es leider nicht. Das liegt auch daran, dass der Burnout keinen vereinheitlichten Diagnosekriterien unterliegt.
Man vermutet, dass etwa 20 Prozent aller berufstätigen Menschen Phasen des Burnouts erleben. Jeder dritte Berufstätige hat das Gefühl, am oder über dem Limit zu arbeiten und läuft damit zumindest Gefahr, in einem Burnout zu landen.
Psychische Belastungen gelten übrigens als Hauptursache für die frühzeitige Verrentung.
Wer ist von Burnout betroffen?
Ging man zu Beginn noch davon aus, dass hauptsächlich Menschen in helfenden Berufen von dem Gefühl des Ausgebrannt seins betroffen sind, weiß man heute, dass es jeden treffen kann – Führungskräfte, Angestellte, Väter, Mütter.
Allein die Anzahl von alleinerziehenden Müttern, die unter einem Burnout leiden, nimmt jährlich drastisch zu. Gefährdet sind Menschen, die
- ihre Bedürfnisse hinter diejenigen der anderen stellen.
- ihre berufliche Karriere über das Privatleben stellen.
- viel Verantwortung tragen und das meist alleine.
- über einen langen Zeitraum mehr Arbeit übernehmen, als eigentlich vertretbar ist.
Burnout Ursachen
Für die Entstehung eines Burnouts kann es unterschiedliche Ursachen geben. In der Regel ist es ein Gefühl der Überforderung, zu starker Druck und mangelnde Anerkennung, die am Anfang stehen.
Typische Faktoren, die als Ursache für einen Burnout in Frage kommen, sind:
- Erwartungsdruck: Jeder Mensch wird ständig mit Erwartungen anderer konfrontiert, doch wenn diese auf Dauer zu hoch oder ungerechtfertigt sind, entsteht psychischer Druck.
- Leistungsdruck: Insbesondere im Berufsleben muss man sich heutzutage ständig beweisen, um erfolgreich zu sein, was dazu führen kann, dass man seine Leistungsgrenzen überschreiten muss.
- Zeitdruck: Der Tag hat nur 24 Stunden, dabei wird einem immer mehr abverlangt. Das erzeugt Druck, Dinge schneller erledigen zu müssen.
- Multitasking: Vor allem die Digitalisierung macht das Leben nicht nur leichter, sondern auch hektischer. Man sieht sich gezwungen, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, was ernomen Stress verursachen kann.
- Übermäßige Verantwortung: Ob für Menschen oder Projekte – wer viel oder große Verantwortung trägt, steht zwangsläufig mehr unter Spannung. Wird sie zu groß, kann man ihr nicht mehr standhalten.
- Ständige Erreichbarkeit: E-Mails und Smartphones machen uns 24/7 erreichbar. Nicht selten führt dies dazu, dass die Arbeit auch in der Freizeit – zumindest gedanklich – eine Rolle spielt.
- Schlechtes Betriebsklima bzw. Arbeitsbedingungen: Wenn die Arbeit zu einer Last oder gar Qual wird, kann jede vermeintlich harmlose Tätigkeit zu einer Überforderung werden.
- Zukunftsängste: Sorgen um die berufliche Zukunft oder die Beziehung erhöhen die Tendenz, sich zu verausgaben oder zu verzetteln.
- Routinearbeit: Eintönige, gleichbleibende Tätigkeiten, die keine persönliche Erfüllung bringen, können mehr Kraft kosten, als man aufbringen kann.
- Fehlende Anerkennung: Wer für sein Tun keine Wertschätzung, kein Lob, keine Bestätigung oder Würdigung bekommt, hat irgendwann einfach keine Lust mehr.
- Geringe Entfaltungschancen: Jeder möchte sich einbringen, mitentscheiden und am Ende auch vorankommen. Sind Selbstausdruck und berufliche Entwicklung nicht möglich, entsteht ein Problem.
- Schlechter Verdienst: Eine ungerechte Entlohnung erzeugt schnell das Gefühl, dass sich die Arbeit nicht lohnt. Wer gleichzeitig Geld verdienen muss, sieht sich in einem Teufelskreis gefangen.
- Kontrollmangel: Wenn die äußeren Umstände wenig Raum lassen, Erfolg und Wohlergehen selbst beeinflussen zu können, sind Hilflosigkeit und Frustration häufig die Folge.
Doch ist nicht jeder gleichermaßen anfällig für derartige Stressoren. Einige Menschen können zum entstehenden Druck ein Gegengewicht setzen, indem sie berufliche Hochphasen mit einem ausgeglichenen Privatleben kompensieren. Andere sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht und erkennen in Stressphasen keine Erholungsphasen mehr an. Der Umgang mit den ursächlichen Herausforderungen macht häufig den Unterschied. Wer für sich passende Bewältigungsmuster entwickeln kann und bewusst auf seine Work-Life-Balance achtet, ist weniger anfällig.
Es ist dabei nicht entscheidend, ob die Verantwortung, der Druck, der Stress wirklich übermäßig groß sind. Es reicht, dass der Betroffene die Situation als belastend empfindet. Ebenso, wie es Menschen gibt, die unter großem Druck zu Höchstform auflaufen, gibt es Menschen, die schon bei geringstem Druck eine Überforderung empfinden.
Ein Burnout kann auch bei Menschen entstehen, die sich „jeden Schuh anziehen“, das heißt, sich nicht abgrenzen können. Dies kann sowohl im beruflichen Sinne gemeint sein – beispielsweise Therapeuten, die zu der teilweise sehr belastenden Tätigkeit keinen Abstand bekommen – aber auch im privaten Bereich auftauchen – beispielsweise bei berufstätigen Müttern, die unter ihrem schlechten Gewissen, die Familie zu vernachlässigen, derartig leiden, dass sie Zuhause Super-Mom spielen wollen.
Eine große Rolle, ob jemand anfällig für einen Burnout ist oder nicht, spielt die Persönlichkeit. Es ist auffällig, dass Menschen, die hohe Ansprüche an sich stellen, aber unter einem geringen Selbstwertgefühl leiden, keine Bewältigungsstrategien erlernt haben mit Frustration und Druck umzugehen. Sie leiden überdurchschnittlich oft an dem Gefühl, alles gegeben zu haben, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten.
Die heutige Arbeitsformen forcieren das Gefühl, den Abschaltknopf nicht zu finden: Wir sind ständig erreichbar, versuchen auf allen Kanälen informiert zu sein und jonglieren einfach zu viele Bälle auf einmal.
Burnout Symptome: So erkennst Du die Anzeichen eines Burnouts
Ein Burnout entsteht nicht von heute auf morgen, sondern es entwickelt sich über einen längeren Zeitraum. Du musst es auch deutlich von einem vorübergehenden Leistungsabbau unterscheiden, den wohl jeder kennt.
Wer eine beruflich, familiär oder gesundheitlich anstrengende Zeit erlebt hat, benötigt im Anschluss dringend eine ruhigere Phase, um die Akkus wieder aufzuladen. In so einem Fall wirst Du schnell wieder zu alter Form auflaufen und Dein Tief überwunden haben. Halten die Symptome allerdings an, solltest Du Hilfe aufsuchen.
Woran erkenne ich Burnout?
Erste Anzeichen für einen Burnout sind:
- emotionale Abgestumpftheit
- verminderte körperliche Leistungsfähigkeit
- geistige Leistungsminderung, Unkonzentriertheit
- Antriebslosigkeit
Solltest Du bei Dir – oder einer betroffenen Person – diese oder andere erwähnte Anzeichen feststellen, mach doch zuerst den im oberen Abschnitt vorgestellten Burnout-Test. Er ersetzt den Gang zum Arzt nicht, kann Dir aber zumindest schon mal eine Einschätzung vermitteln, ob Du Gefahr läufst, in einen Burnout zu rutschen.
Bei Männern und Frauen können Symptome eines Burnouts übrigens unterschiedlich zu Tage treten.
Welche Burnout-Symptome treten bei Frauen auf?
Frauen gehen in der Regel häufiger zum Arzt, weil sie ihrem Körper und dessen Signalwirkung mehr Beachtung schenken. Bei ihnen macht sich der Burnout häufiger in körperlicher Form bemerkbar. Neben der Abgeschlagenheit haben sie häufig mit Schmerzen zu kämpfen. Diese treten überwiegend als
- Kopfschmerz,
- Rückenschmerz oder
- Nackenschmerz
auf. Hinzu kommen oftmals:
- Magen-Darm-Störungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Probleme an der Leber und Galle
Als psychische Anzeichen eines Burnouts gehen Frauen häufig auf Distanz zu anderen Menschen, brechen bereits bei kleinen Anlässen unkontrolliert in Tränen aus, verlieren den Humor, reagieren verbissen, entwickeln eine sehr zynische Art, mit der sie ihre Mitmenschen oftmals verprellen.
Welche Burnout-Symptome treten bei Männern auf?
Männer nehmen die Anzeichen eines Burnouts deutlich später wahr, als Frauen. Dies liegt zum einen daran, dass sie in der Selbstwahrnehmung ihres Körpers nicht ganz so aufmerksam und feinfühlig sind, zum anderen liegt es auch daran, dass sich die Symptome meist eher psychisch bemerkbar machen. Hier gelten als erkennbare Merkmale:
- Gereiztheit
- Versagensängste
- Lustlosigkeit
- mangelndes Interesse
- Abgeschlagenheit
- Konzentrationsschwäche
Als körperliche Beschwerden kommen häufig
- vermehrter Kopfschmerz und
- Tinnitus
hinzu.
Die 7 Burnout-Phasen
Der Psychologe und Burnout-Experte Matthias Burisch unterteilt den Verlauf des Ausgebrannt-seins in sieben Stufen:
Burnout Phase 1
In dieser Phase kann man die Anzeichen als Warnhinweise bezeichnen.
Die Patienten zeigen meist ein überhöhtes Engagement und eine überzogene Anspruchshaltung an ihre eigene Leistung. Nach der Arbeit können sie meist nicht mehr abschalten und laufen weiter auf Hochbetrieb.
Das Gefühl, nie Zeit zu haben, macht sich breit. Misserfolge und die eigenen Bedürfnisse werden verdrängt. Der Körper kann sich nicht mehr erholen. Erschöpfung und Müdigkeit sind die Folge, die Widerstandskraft ist geschwächt.
Burnout Phase 2
In der zweiten Phase beginnt der Betroffene mit seinem Rückzug. Er reduziert das Engagement und aus der Begeisterung wird eine eher negative Einstellung zu den Themen.
Den Feierabenden, Wochenenden, Ferien wird eine übersteigerte Bedeutung geschenkt, Pausen werden überzogen, Fehlzeiten im Beruf treten auf.
Die Schuldzuweisung für Dinge, die nicht gut laufen, richtet sich meist an andere. Die Konzentration und Aufmerksamkeit sind beeinträchtigt. Das Einfühlungsvermögen verringert sich und oft ziehen sich die Betroffenen von Kollegen, Freunden und der Familie zurück.
Bis zu dieser Phase haben viele Betroffene noch die Möglichkeit, sich erfolgreich selber aus der Situation zu befreien und eine Lösung der Problematik herbeizuführen.
Burnout Phase 3
In dieser Phase nehmen die emotionalen Reaktionen zu. Der Betroffene ist unzufrieden mit der Situation. Einige geben dafür sich selbst die Schuld, andere sehen die Schuld verstärkt bei Kollegen, Arbeitgeber, Kunden, Ehepartner, Kindern.
Humorlosigkeit, Selbstmitleid, unbestimmte Ängste, Nervosität und das Gefühl der Leere nimmt zu. Aber auch Aggressionen treten verstärkt auf, vor allem, wenn der Betroffene anderen die Schuld an seinem Zustand zuweist. Er fühlt sich ständig und zu Unrecht angegriffen und zeigt eine hohe Kompromissunfähigkeit.
Durch die Abgestumpftheit wird es ab dieser Phase deutlich schwieriger, dass der Betroffene ohne Hilfe durch einen Experten zu einer Lösung und damit auch Besserung der Situation beiträgt.
Burnout Phase 4
In der vierten Phase ist der Abbau der Leistungsfähigkeit bereits deutlich fortgeschritten und nicht mehr zu leugnen. Hinzu kommen Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, verringerte Initiative, Entscheidungen zu treffen fällt schwer, Fehler schleichen sich ein, verstärktes Schwarz-Weiß-Denken.
Burnout Phase 5
Der Zustand des Desinteresses nimmt von Phase zu Phase stärker zu und greift nun auch auf Dinge über, die eigentlich gut laufen. Das wird von dem Betroffenen aber nicht mehr wahrgenommen. Man spricht von einer Verflachung.
Das Abrutschen in die Einsamkeit wird nun nicht mehr nur noch durch den eigenen Rückzug forciert, sondern auch, weil der Freundeskreis sich aktiv zurücknimmt. Teilnahme am sozialen Leben ist kaum noch gegeben, Hobbies werden aufgegeben, Langeweile ist in starkem Ausmaß vorhanden.
Burnout Phase 6
Die psychosomatischen Auffälligkeiten nehmen immer weiter zu: Desinteresse an Sex, Appetitlosigkeit, unruhiger Schlaf. Hinzu kommen Schmerzen in Rücken und Kopf sowie Verspannungen. Betroffene erkranken durch die verminderte Abwehrfähigkeit häufiger an anderen Krankheiten.
Entspannung ist nicht mehr möglich, häufig geht das mit erhöhtem Puls und Blutdruck einher. In sehr schweren Fällen gesellen sich Angstzustände hinzu, die sich bis zu Panikattacken ausweiten können.
Burnout Phase 7
In dieser Phase, so Burisch, nimmt die Verzweiflung überhand. Aus einem zunächst temporär betrachteten Down ist ein Dauerzustand geworden und der Betroffene weiß nicht, wo er ansetzen soll, um eine Lösung zu finden.
Die Hoffnung auf eine Besserung schwindet. Zuversicht und Sinn des Lebens sind ihm abhanden gekommen.
Diagnose Burnout: Und jetzt?
Ein Burnout ist ein ernst zu nehmender Zustand, den es mit möglichst sofortiger Wirkung zu behandeln gilt. Er geht nicht von alleine weg und eine Woche Urlaub reicht auch nicht aus, um den Schaden zu beheben.
Die Möglichkeiten der Therapie sind vielfältig und hängen zum einen vom Zustand des Betroffenen, aber auch von den Rahmenbedingungen ab. Eine alleinerziehende Mutter in eine stationäre Therapie zu empfehlen ist manchmal schlichtweg unmöglich. Ebenso können Betroffene, die einen Burnout auch deswegen erleiden, weil sie sich unersetzlich fühlen, ihren Kreislauf manchmal nur durch einen radikalen Abbruch durchbrechen.
Am besten berätst Du mit Deinem behandelnden Arzt – meist ist es der Hausarzt – was die bestmögliche und vor allem realistischste Methode für Dich ist.
Er wird Dich zuerst medizinisch untersuchen, um mögliche Erkrankungen als Ursache für Deinen Erschöpfungszustand auszuschließen. Solche Erkrankungen können beispielsweise eine Fehlfunktion der Schilddrüse, eine Krebserkrankung oder ein chronisches Leiden sein.
Eines ist sicher: Eine Therapie kann dich nur dabei unterstützen, den Burnout zu überwinden und Dir Tools in die Hand geben, wie Du Stress in Zukunft besser kompensieren kannst. Doch zur Heilung trägst den größten Teil Du selber bei!
Burnout Selbsthilfe mit diesen Sofortmaßnahmen
Wer an sich erkennt, dass er einen Burnout hat oder Gefahr läuft eines zu erleiden, der sollte Sofortmaßnahmen einleiten, um seine Ist-Situation schnell zu verändern und somit eine Entlastung zu schaffen.
Offenheit: Sprich mit Deiner Familie, Deinen Freunden, Deinem Arbeitgeber über die Situation. Burnout ist ein Volksleiden geworden und eigentlich niemandem in der aufgeklärten Welt fremd.
Indem Du andere um Hilfe bittest, mit der Situation umzugehen, bekommst Du Verständnis und der Druck von außen minimiert sich. Außerdem helfen Dir Mitwisser bei der Umsetzung Deiner Strategien, um aus dem Burnout wieder herauszufinden.
Überdenken der Ansprüche: Wer ständig von sich verlangt, Bestleistungen zu erbringen, setzt sich unter enormen Druck. Es hilft, wenn Du diese Erwartungshaltung runter schraubst.
Schaffst Du das nicht alleine, setze Dich mit Kollegen oder Deinem Vorgesetzten zusammen und besprich, wo Du Energien einsparen kannst durch eine realistische Anspruchshaltung – auch Seitens des Arbeitgebers!
Zeitmanagement: Der Tag hat nur eine begrenzte Anzahl an Stunden und davon ist man auch nur einen kleinen Teil leistungsstark. Setz Dir erreichbare Ziele und lobe Dich, wenn Du sie erfüllt hast.
Sollte dann noch ein Puffer sein, gönn Dir etwas: Zeit mit Freunden, Spielen mit den Kindern, lesen, Füße hochlegen – was auch immer Dir Freude bereitet.
Entspannungstechniken: Ist es die bewusste Atmung in der Meditation oder der aufreibende Spinning-Kurs, der Dich zur Ruhe bringt? Manche Menschen laden auf, indem sie Energien loswerden, andere tanken aus ruhigen Momenten ihre Kraft. Suche Dir eine Gelegenheit Deine Akkus aufzuladen.
Lebensweise: Nicht umsonst heißt es: „Ein gesunder Geist steckt in einem gesunden Körper“. Damit ist nicht gesagt, dass, wer sich gesund ernährt, keinen Burnout erleidet.
Aber die körperliche Gesundheit kann zum Heilungsprozess ungemein beitragen. Oder andersrum: Wer in Stressphasen den Körper mit Nikotin, Alkohol, fettem Essen und ungesunder Kost zusätzlich belastet, wird schlechtere Chancen haben schnell gesund zu werden.
Die Zubereitung von Speisen kann übrigens auch wie kleine Wellness-Einheiten gesehen werden. Sich etwas zu gönnen ist in keinem Fall verkehrt – dazu gehört auch mal ein Glas Wein, ein Bier oder eine Tafel Schokolade. Maßvoll sollte es immer sein!
Hol Dir Hilfe bei Burnout
Erkennst Du frühzeitig Anzeichen, in einen Burnout zu geraten, dann mag es sein, dass Du durch eine Veränderung Deiner Lebensweise die Problematik in den Griff bekommst. Allerdings ist das wirklich schwierig und verlangt eine Menge Einsatz von Dir.
Befindest Du Dich bereits in Phase 3 des im Vorfeld beschriebenen Ablaufs eines Burnouts, benötigst Du Hilfe von Fachleuten!
Der erste Weg, wenn Du an Dir Symptome eines Burnouts entdeckst, führt Dich zu Deinem Hausarzt. Ihm solltest Du die Situation beschreiben und auch Deine Vermutung mitteilen. Gemeinsam mit ihm wirst Du nun eine Strategie entwickeln, was zu tun ist.
Therapeutische Maßnahmen können ambulant oder stationär durchgeführt werden. Für einen stationären Aufenthalt empfehlen sich einige Spezialkliniken, die überall in Deutschland zu finden sind.
Empfiehlt sich für Dich eine ambulante Methode, suchst Du mit Deinem Hausarzt die geeignete Form der Therapie und danach einen entsprechenden Therapeuten.
Burnout: Rat und Hilfe
Solltest Du an Dir das Burnout-Syndrom feststellen, ist es wichtig, schnell Hilfe zu finden. Ein erster Schritt ist es, den Hausarzt zu informieren. Aber, Du solltest auch das Gespräch mit Deiner Familie, Freunden und am Arbeitsplatz suchen. Erst, wenn Dein Umfeld die Problematik kennt, kann sie entsprechend handeln und helfen.
Hilfe holen bei Angehörigen
Unter den Folgen eines Burnouts hat meist die gesamte Familie zu leiden. Du ziehst Dich zurück, bist reizbar und nicht mehr belastbar. Das hat Auswirkungen auf Dein Umfeld, auch auf Deinen Freundeskreis.
Wenn Du an dieser Stelle nicht offen über die Problematik sprichst, kannst Du auch kein Verständnis erwarten. Ein Teufelskreis, aus dem Du nicht mehr ausbrechen kannst.
Gehst Du offen und ehrlich mit Deinem Umfeld um, kann Dir geholfen werden. Deine Familie und echte Freunde werden Dich nicht im Stich lassen und Dir durch die schwere Zeit helfen.
Bitte direkt um Unterstützung. Sag, dass Du zurzeit überfordert bist, und zwar möglicherweise von Kleinigkeiten. Erklär ihnen, dass Du erst einmal die Tanks wieder auffüllen musst, um belastbar und empathisch zu sein.
Es empfiehlt sich im Übrigen, so ehrlich auch mit den Kollegen und den Vorgesetzten umzugehen. Nur dann kann auch im Beruf der Druck auf Dich abgemildert und Verhaltensmuster geändert werden.
Hilfe durch Betroffene in einem Burnout Forum
Da das Burnout-Syndrom mittlerweile ein Volksleiden ist, findest Du eine große Community von Betroffenen in Deiner Nähe und im Internet. Von Beratungs-Foren über Selbsthilfegruppe, von Fachartikeln bis zu persönlichen Geschichten sind viele Informationen schnell und unkompliziert verfügbar.
Das Wissen, dass Du nicht allein auf der Welt bis mit dieser Symptomatik, ist hilfreich. Es soll Dich in dem Gefühl bestärken, dass nicht Du versagt hast, sondern, dass es die Umstände sind, die einfach zu viel waren und sind.
Welche ist die richtige Burnout-Therapie und Behandlung?
Ein richtig oder falsch gibt es bei der Behandlung eines Burnouts nicht. Gemeinsam mit Deinem Arzt musst Du herausfinden, welche Therapie für Dich in Frage kommt.
Als Therapien haben sich folgende Methoden erfolgreich in der Behandlung eines Burnouts behauptet:
Kognitive Verhaltenstherapie bei Burnout
Hier wird das Verhalten im Umgang mit bestimmten Situationen überprüft und entsprechend umgelenkt. In dieser Form der Therapie behandelt man meist die Ist-Situation und den Umgang mit ihr.
Schematherapie bei Burnout
Diese Therapie stellt eine Erweiterung der Kognitiven Verhaltenstherapie dar, bezieht aber bei der Betrachtung die Erlebnisse aus der Kindheit mit ein. So versucht man Rollenmuster aus der familiären Historie aufzudecken und entsprechend abzuwandeln.
Rational-Emotive Verhaltenstherapie bei Burnout
Hierbei wird von irrationalen Überzeugungen ausgegangen, die dazu führen, dass sich der Betroffene mit seiner Anspruchshaltung in nicht erfüllbare Situationen bringt, die ihn wiederum unter Druck setzen. Diese gilt es innerhalb der Therapie zu korrigieren.
Stressimpfungstraining bei Burnout
In einer schrittweise erlebten Konfrontation lernt der Betroffene, mit Stresssituationen umzugehen. Kompetenzen werden hier erprobt und ausgearbeitet um zukünftig resistenter zu sein.
Ressourcen- oder Salutogenese-Ansatz bei Burnout
Hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf die Stärkung des Betroffenen gelegt, Schutzmechanismen in sich selbst zu aktivieren.
Neben diesen hier in aller Kürze dargestellten Therapieformen, gibt es noch zahlreiche weitere Methoden, die einzeln oder in Kombination angewandt werden können. Dein Arzt wird sicherlich Erfahrungen mit einzelnen Therapieansätzen haben und Dich entsprechend beraten können.
Burnout mit Medikamenten behandeln
Für die Behandlung des Burnouts kann es notwendig sein, unterstützend Medikamente einzusetzen. Dies können verschreibungspflichtige Psychopharmaka sein, um depressive Symptome, Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit zu behandeln.
Doch auch pflanzliche Präparate haben sich durchaus bewährt in der unterstützenden Behandlung eines Burnouts. Johanniskraut gilt als Stimmungsaufheller und kann in unterschiedlich hohen Dosen zum Einsatz kommen. Lavendel und Baldrian sind bewährte pflanzliche Beruhigungsmittel. Ginseng und Rosenwurz helfen bei Stressabbau. Auch Bachblüten können in bestimmten Kombinationen dienlich bei der Behandlung eines Burnouts sein.
Ob und welche Präparate bei Dir zum Einsatz kommen sollten, bespricht Dein behandelnder Arzt und/oder Therapeut mit Dir.
- 🍀 INNERE UNRUHE: In unserer modernen Gesellschaft kann anhaltender Stress zu Nervosität, innerer Unruhe, Schlafmangel bis hin zu Angststörungen führen. In diesen Fällen wird oftmals zu Beruhigungsmitteln gegriffen, welche künstliche Zusätze haben und starke Nebenwirkungen hervorrufen können. Hier bietet die Natur einige pflanzliche Alternativen wie Johanniskraut und Passionsblume, welche schon seit der griechischen Antike für ihre beruhigenden Eigenschaften geschätzt werden.
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- 💓 IMMER FÜR SIE DA: Wir möchten Sie begeistern – deswegen entwickeln wir innovative Produkte, basierend auf den Bedürfnissen unserer Kunden. Wir achten darauf, die Zutaten sorgfältig zu kombinieren und zu dosieren, damit die Inhaltsstoffe ihre Wirkung optimal entfalten. Gerne beraten und unterstützen wir Sie bei Ihren Zielen. Sollten Sie einmal mit unserem Produkt nicht zufrieden sein, kontaktieren Sie uns bitte.
Empfiehlt sich bei Burnout ein Klinikaufenthalt?
Tapetenwechsel – das ist nicht nur im Falle eines Burnouts eine gute Methode, um ein paar Veränderungen vorzunehmen. Sich vollkommen aus der Schusslinie ziehen zu können, kann dazu beitragen, schneller und besser zu regenerieren.
Innerhalb einer stationären Behandlung liegt die Konzentration wirklich ausschließlich auf Dir und der Heilung. Ablenkung von Außen ist in der ersten Zeit häufig sogar verboten und später nur zur Förderung des Heilungsprozesses gedacht.
Leider kommt es noch immer häufig zu einer Ablehnung eines Reha-Antrags bei Burnout. Dies liegt zum einen daran, dass die Symptomatik nicht wirklich in einer festgelegten Diagnose begründet ist, zum anderen, weil für eine Reha bestimmte Grundbedingungen erfüllt sein müssen. Sollte Deine Krankenkassen den Antrag ablehnen, kannst Du – vielleicht mit Hilfe Deines Hausarztes – Widerspruch einlegen.
Was zahlt bei einem Burnout die Krankenkasse?
Selbstverständlich kannst Du für die Zeit der Behandlung krankgeschrieben werden. Dies kommt auf die Schwere Deines Burnouts an und auch darauf, ob dies zielführend ist.
Ob und in welchem Umfang die Kosten für die Behandlung von Deiner Krankenkasse übernommen werden, hängt davon ab, wie und wo Du versichert bist.
In der Regel zahlen die Krankenkassen die Therapien, stationäre Behandlungen, psychosomatische Kuren sowie Aufenthalte in einer Reha-Klinik.
Darüber hinausgehend empfehlen viele Ärzte Patienten mit einem Burnout, ein entsprechendes Freizeitprogramm mit Sport und kulturellen Unternehmungen auszuüben. Diese zusätzlichen Kosten werden nur in seltenen Fällen von der Krankenkasse übernommen.
Solltest Du wegen des Burnout-Syndroms möglicherweise nicht ins Berufsleben zurückkehren können, gilt es einen entsprechenden Antrag bei der Deutschen Rentenversicherung einzureichen. Die überprüft, ob alle Voraussetzungen für eine Erwerbsminderungsrente erfüllt sind.
Kann man Burnout selbst behandeln?
Einen Burnout in Eigentherapie behandeln: das funktioniert nicht. Du kannst in einem frühen Stadium natürlich rechtzeitig die Notbremse ziehen. Doch bist Du in der Abwärtsspiral gefangen, brauchst Du professionelle Hilfe.
Unterstützend zu einer Therapie oder anderen therapeutischen Maßnahmen, haben wir Dir bereits vorgestellt, was Du an Deinen Strukturen verändern musst, um erfolgreich den Burnout zu überwinden.
Wie lang ist bei einem Burnout die Therapiedauer?
Wie schnell Du Dich von Deinem Burnout erholst hängt von vielen Faktoren ab:
- Wie schwer ist die Symptomatik?
- Wie schnell können therapeutische Maßnahmen ergriffen werden. Diese können auch über Jahre erforderlich sein.
- Wie sehr hilfst Du mit, die Ursachen des Burnouts zu beseitigen?
Die Krankschreibung bei einem Burnout kann von wenigen Wochen bis zu einigen Monaten reichen. Die durchschnittliche Behandlungsdauer liegt zwischen 9 und 12 Monaten. Bei ambulanter Therapie kann die Berufstätigkeit – so es sinnvoll ist – früher wieder aufgenommen werden.
Oft nehmen sich Patienten nach der Behandlung eine Auszeit, um das Erlebte zu verarbeiten und ihren neuen Alltag besser angehen zu können. Eine schnelle Rückkehr in das normale Leben ist dann sinnvoll, wenn die neu erlernten Strategien möglichst schnell in der Praxis erprobt werden sollen.
Welche Folgen kann Burnout haben?
Die Folgen eines Burnouts können weitreichend sein und sind sehr abhängig davon, wie früh es erkannt und behandelt wird.
Zum einen können sich die Patienten in das soziale Abseits begeben, weil sie sich von Freunden und Bekannten zurückziehen oder diese sich selbst aus dem Umfeld entfernt haben. Auch die familiären Verbindungen können unter der Belastung derartig leiden, dass sie auseinanderbrechen.
Ein Burnout kann ebenfalls berufliche Konsequenzen mit sich bringen. Zum einen besteht die Gefahr, bei langanhaltender Krankschreibung gekündigt zu werden. Das ist allerdings nur selten der Fall. Doch kann die Karriere dahingehend beeinträchtigt sein, dass der Arbeitnehmer bei künftiger Projektvergabe oder Beförderung nicht mehr berücksichtigt wird, aus Angst ihn zu überfordern.
Auch gesundheitlich kann ein Burnout Konsequenzen haben, je länger es unerkannt und nicht behandelt bleibt. Der Körper hat nur noch wenig Widerstandskräfte gegen Infekte, der Schlafmangel führt dazu, dass die natürliche Regeneration ausbleibt, dies zieht alle Organe und das gesamte System in Mitleidenschaft.
Burnout Prävention: So kannst Du Burnout vorbeugen
Wer erkennt, dass sein Leben ein bisschen aus den Fugen geraten ist, sollte rechtzeitig vorbeugen, um kein Burnout zu erleiden. Hierzu ein paar Tipps:
- Nicht alles muss perfekt sein. Schraub Deine Erwartungshaltung herunter.
- Lerne „Nein“ zu sagen – Du musst nicht jede Aufgabe annehmen, die man Dir überträgt.
- Suche gezielte Entspannungsinseln. Die einen treiben Sport, die anderen kochen. Finde heraus, wobei Deine Seele baumeln kann.
- Bewegung ist wichtig: Treib Sport oder geh Spazieren. Dein Körper verlangt nach Bewegung!
- Schlafen ist das halbe Leben, sagt man. Und gesund. Ausreichend Schlaf verspricht eine hohe Regeneration. Ideal sind sieben bis neun Stunden.
- Gesund essen, lustvoll genießen: Obst, Gemüse, frische Sachen – das gehört regelmäßig auf den Speiseplan. Aber natürlich solltest Du auch mal über die Stränge schlagen und Dich verwöhnen!
- Triff Menschen, die Du magst. Wer einsam ist, hat mehr Zeit zum grübeln. Und wir neigen dazu, uns bei Menschen wohl zu fühlen, die ähnliche Werte haben wie wir selbst. Wenn Du fremd in der Stadt bis oder aus anderen Gründen zu nur wenigen Menschen Kontakt hast, dann such Dir gezielt Beschäftigung, um andere Leute zu treffen! Sportvereine, Ehrenämter, kulturelle Veranstaltungen – hier triffst Du Gleichgesinnte.
- Familie – ja, sie kann einem auf die Nerven gehen, aber in Krisenzeiten ist sie eine sichere Bank. Nimm Dir Zeit für Deinen Partner, spiel mit den Kindern, besuch Deine Eltern. Das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.
- Work-Life-Balance – der Begriff ist in aller Munde. Und das zu Recht! Wer ein ausgeglichenes Privatleben hat, ist gegen stressige Situationen besser gewappnet.
- Prioritäten setzen: Muss man wirklich an einem Tag, an dem man zwei kranke Kollegen ersetzt werden, Verabredungen haben und einen Kindergeburtstag mit handgeschriebenen Einladungen organisieren? Nein! Mach eine Liste mit den Prioritäten und gehe die Punkt für Punkt durch. Manche Dinge müssen auch mal Zeit bis morgen haben oder können ganz ausgelassen werden.
- Konzentration auf das Wesentliche: Wer kennt das nicht? Während des Telefonats werden die Mails gecheckt, während man sich auf eine Präsentation vorbereitet, organisiert man mit dem Partner das Wochenende. Das schlaucht und ist ineffizient. Konzentrier Dich auf eine Sache, arbeite sie ab und beginne dann den nächsten Punkt auf Deiner Liste.
Entspannen lernen mit Übungen gegen Burnout und Stress
Ein Burnout bedeutet auch, verlernt zu haben, richtig zu entspannen. Dafür gibt es verschiedene Techniken, die wir Dir hier kurz vorstellen wollen. Nähere Informationen zu den einzelnen Methoden findest Du im Internet:
- Autogenes Training: Dabei handelt es sich um ein Psychoregulierungsverfahren, mit dem Du für Deine eigene Entspannung sorgst. Einmal erlernt, kann dieses Training ohne fremde Hilfe jederzeit angewandt werden. Spannungszustände und Verkrampfungen werden gelöst und aufgehoben.
- Progressive Muskelentspannung: Durch abwechselnde An- und Entspannung assoziieren die Patienten das Loslassen von Spannungen und setzen es auch auf die seelische Anspannung um.
- Hatha Yoga: Yoga ist eine der bekanntesten Formen zur Entspannung. In dieser speziellen Form werden durch Unterstützung der Atmung Körper, Geist und Seele harmonisch in Einklang gebracht.
- Ebenso empfohlene Entspannungsübungen kann man der Meditation, dem Qigong oder dem Tai–Chi entnehmen.
Tipps bei Burnout
Was tun, wenn Burnout bei Angehörigen auftritt?
Burnout betrifft keinesfalls nur den, der es erleidet, sondern hat Auswirkungen auf alle Menschen im Umfeld des Patienten. Neben viel Verständnis für den Betroffenen ist es aber wichtig, sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren.
Es wird in der kommenden Zeit ein hohes Maß an Verständnis von Dir erwartet. Das kann, darf und wird Dich auch mal überfordern. Mach Dir das bewusst und schaff Dir Inseln, in denen es nur um Dich geht.
Ein paar Tipps dennoch im Umgang mit einem betroffenen Angehörigen:
- Hör zu und zeige, dass Du Verständnis hast.
- Etwa durch Lob. Burnout Betroffene leiden oft darunter, dass sie sich nicht wahrgenommen fühlen. Ermutige und bestärke Deinen Angehörigen auch in kleinen Dingen. Das motiviert ihn, den neuen Weg weiter zu gehen.
- Informiere Dich in Foren und bei Beratungsstellen für Angehörige von Burnout Betroffenen. Nähere Informationen erhältst Du sicher über Deinen behandelnden Hausarzt.
Wie lange sollte die Auszeit bei einem Burnout sein?
Es gibt keinen vorgeschriebenen Zeitraum, wie lange Du nach einem Burnout eine Auszeit nehmen solltest. Es gibt noch nicht einmal die Verpflichtung, es überhaupt zu tun. Das hängt von der individuellen Situation ab. Einige benötigen nach der Therapie eine Phase zur Regeneration dafür Schwung holen zu können für den neuen Lebensabschnitt. Andere sollten wiederum schnell in ihren Alltag zurück, um das Erlernte anzuwenden.
Was tun, wenn man nach einem Burnout nicht mehr belastbar ist?
Es kann natürlich immer vorkommen, dass man nach einem Burnout nicht wieder in seine alten Strukturen zurückkehren will oder kann. Es ist nicht selten, dass Patienten nach einem Burnout eine berufliche radikale Veränderung vornehmen.
Wer nach einem Burnout nicht mehr in der Lage ist, berufstätig zu sein, kann Erwerbsminderungsrente bei der Deutschen Rentenversicherung beantragen. Ob dies erfolgreich ist, hängt vom Einzelfall ab.
Liegen die Ursachen für einen Burnout in einer belastenden privaten Situation, dann sind auch hier Schritte vorzunehmen, die zu einer vollständigen Veränderung führen können.
Kann man wegen Burnout gekündigt werden?
Bei der Annahme „Krankheit schützt vor Kündigung“ handelt es sich leider um einen Irrglauben. Kann der Arbeitnehmer über einen längeren Zeitraum seiner Tätigkeit krankheitsbedingt nicht nachgehen, kann der Arbeitgeber die Kündigung aussprechen.
Allerdings ist das nur zulässig, wenn die krankheitsbedingte Abwesenheit noch andauert und auch ein Ende nicht absehbar ist. Die Fälle, in denen ein Arbeitgeber mit so einer Kündigung durchkommt, sind allerdings selten und daher solltest Du Dich auf Deinem Genesungsweg davon auf keinen Fall beunruhigen lassen!
Mach den Burnout-Test
Für das Burnout-Syndrom gibt es keine fundierten wissenschaftlichen Belege und auch keine festgelegte Diagnose. Einzig das eigene Gefühl kann Dir ein Signal geben, ob Du an einem Punkt in Deinem Leben bist, der überdacht werden sollte.
Viele Betroffene suchen zu spät Hilfe. Aus Unwissenheit, Scham oder Angst. Dabei ist der Burnout heute keine Seltenheit mehr und um Folgekrankheiten zu vermeiden und schnell Hilfe zu bekommen, sollte jeder aufmerksam auf sich und die Signale seines Körpers achten. Ständige Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Lustlosigkeit sind solche Zeichen, denen Du auf den Grund gehen solltest.
Wenn Du für Dich feststellen möchtest, ob Du unter einem Burnout leidest, empfehlen wir Dir, so einen Test durchzuführen. Du findest davon zahlreiche wissenschaftlich fundierte und kostenlose Beispiele im Netz.
Beispielsweise: http://faktor-a.arbeitsagentur.de/arbeitswelt-gestalten/nur-stress-oder-schon-burn-out/
Burnout: Die besten Bücher
Hier findest Du eine Übersicht über empfehlenswerte Bücher rund um Burnout Prävention und Selbsthilfe mit aktuellen Bestseller Ratgebern.
- Nelting, Dr. Manfred (Autor)
- Prieß, Dr. med. Mirriam (Autor)
- Amecke , Dipl.Päd. Michelle (Autor)